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0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

Titel: 0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen
Autoren: Volker Krämer
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anbahnte - so oder so. Laertes schüttelte den Kopf.
    »Du kannst uns keine Hilfe sein, Rola. Lass mich und Nicole das alleine machen.« Die Worte klangen nicht einmal unfreundlich, doch sie waren deutlich. Der Uskuge nahm Nicoles Hände in die seinen und setzte zum Sprung an. Er hatte jedoch nicht mit dem Willen der kleinen Frau gerechnet, die um das Leben ihres Gefährten kämpfen wollte bis zur letzten Sekunde.
    Rola machte einen Schritt nach vorne und umklammerte Nicole Duvals Schultern. Der Schmerz des Transits ließ sie aufschreien - und im nächsten Moment befanden sich alle drei Personen auf der Schalenwelt. Nicole und Rola krümmten sich vor Schmerzen. Ein Sprung mit Laertes war nie völlig frei von gewissen Nachwehen , die auch Professor Zamorra schon mehr als einmal hatte durchleiden müssen. Doch in diesem Fall steigerte sich die Pein bis ins Unendliche. Selbst der Uskuge taumelte, konnte sich noch gerade auf den Beinen halten.
    Nicole hätte Rola am liebsten gewürgt, doch sie selbst musste erst einmal wieder einigermaßen klar werden. Andererseits konnte sie Artimus' Lebensgefährtin ja auch verstehen. Die Französin hätte wahrscheinlich nicht viel anders gehandelt, wäre sie an Rolas Stelle gewesen.
    Dalius Laertes verlor über den Zwischenfall kein Wort. Er sah stumm zu, wie Maiisaro sich um die beiden Frauen kümmerte. Nur Minuten darauf waren alle wieder einsatzbereit. Nicole Duval sah den Uskugen an.
    »Was nun? Was genau ist es, das du vor hast, Dalius?«
    Der wies mit ausgestrecktem Arm zum Horizont. »Dort liegt der Punkt, der laut Maiisaro die einzige Stelle kennzeichnet, an der man den Übergang zwischen der einen zur anderen Welt erreichen kann. Genau dort müssen wir ansetzen, denn ich gedenke mit Hilfe unserer Freunde im Orbit diesen Punkt zu knacken. Diese Schalenwelt, auf der wir uns befinden, ist in meinen Augen nichts anderes als eine ziemlich gewaltige und realistische Projektion, die über die Herrscherwelt gelegt wurde. Es muss möglich sein, sie zu zerstören. Nicht alleine durch meine Magie, aber wenn die EWIGEN sich Mühe geben…«
    Nicole begann zu verstehen. »Aber wie willst du das DYNASTIE-Schiff zum Mitmachen animieren? Du willst den Transitpunkt überlasten, das habe ich schon begriffen.«
    Laertes produzierte etwas, das man mit viel Mühe als Lächeln durchgehen lassen konnte.
    »Sie schießen offenbar auf alles, was ihnen hier unten als ungewöhnliche Aktion erscheint. Als Maiisaro auf die Schalenwelt geschleudert wurde, hat das einiges an Energie frei gesetzt. Prompt erfolgte eine Attacke vom Schiff aus. Vielleicht registrieren sie ja auch Lebensformen…«
    Maiisaro unterbrach. »Und warum feuern sie dann nicht jetzt auf uns?«
    Der Uskuge machte eine alles umfassende Handbewegung. »Weil ihr die ganze Zeit über unter meinem magischen Abwehrschirm geschützt seid. Ich begegne der DYNASTIE DER EWIGEN nicht zum ersten Mal und weiß mich und andere vor ihnen in Sicherheit zu bringen. Aber hört zu: Nicole, du musst mit deinem Dhyarra-Kristall eine perfekte Illusion exakt an diesem besagten Punkt erschaffen. Ein Bodenfort, eine bedrohliche Maschinerie, die von den EWIGEN eindeutig als Aggression gewertet werden muss. Ich werde diese Illusion dann mit meiner Magie aufladen, damit dem Kommandanten da hoch über uns gar keine andere Wahl bleibt als zu feuern. Gezielt zu feuern.«
    »Das soll reichen? Sicher bist du da aber nicht, oder?« Nicole hielt mit ihren Zweifeln nicht hinter dem Berg.
    »Du wirst es sehen.« Laertes schien überzeugt zu sein. »Die Herrscher beschäftigen sich viel zu sehr mit sich selbst. Ihnen ist der Blick für die Realität abhanden gekommen, wie wir immer wieder feststellen mussten. Sie sind selbstsicher, ja - aber arrogant. Sie begehen Fehler, die kaum zu überbieten sind. In ihren Augen ist eine solche zeitliche Verschiebung eine absolut sichere Sache, ein geniales Schutzsystem. Das stimmt ja auch durchaus so, aber immer dort, wo zwei Ebenen miteinander verbunden sind, gibt es eine Schwachstelle. Genau die werden wir uns zu Nutze machen. Es muss funktionieren, denn sonst sehe ich keine Chance, Zamorra zu helfen.«
    Nicole, Rola und Maiisaro sahen einander an. Der Uskuge hatte recht.
    Und es gab nun wirklich keinen Grund, die Aktion auch nur noch eine Sekunde aufzuschieben.
    ***
    Schaina war zur Wächterin der achten Knotenwelt erkoren worden.
    Nicht aus der Tradition der Wurzeln der weißen Städte heraus, die sich eine Wächterin erwählten,
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