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0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

Titel: 0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen
Autoren: Volker Krämer
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ich kann es sanft zurückfahren. Niemand sonst hätte die Macht dazu. Willst du mich wirklich davon abhalten?«
    Sajol klang ehrlich - Zamorra konnte nichts in seinen Worten entdecken, was zur Vorsicht gemahnt hätte. Doch der Parapsychologe wusste auch, was das für Laertes in der Konsequenz bedeutete.
    »Nein, das will ich nicht.« Laertes Stimme klang ruhig wie immer. »Wie könnte ich das tun. Wir haben wohl beide geahnt, dass dies einmal so geschehen würde. Mach deine Sache gut, Sajol, denn das Schicksal dieser Galaxie hängt von deinem Erfolg ab. Und nun… geh, mein Junge.«
    Zamorra schrie auf. Die drei Frauen sahen ihn entsetzt an, doch darum konnte er sich in diesem Augenblick nicht kümmern.
    »Dalius - das darf doch nicht sein. Und du? Was wird aus dir?«
    Der Uskuge sah Zamorra an.
    »Das kannst du dir doch denken, mein Freund. Es muss sein, du weißt es. Grüß mir van Zant - ich bin sicher, er hat alles gut überstanden. Und nun - leb wohl. Vielleicht treffen wir uns ja auf einer anderen Ebene wieder.«
    Laertes/Sajol drehte sich zur Kuppel um und ging mit festen Schritten auf sie zu.
    »Warte.« Maiisaro stellte sich an seine Seite. »Nimm mich mit, denn dort ist meine Heimat.« Laertes fasste ihre Hand. Maiisaro drehte sich noch einmal um. »Grüßt Lakir und Vinca von mir. Sag ihnen, sie sollen auf meine Welt aufpassen.«
    Dann schritten die beiden so unterschiedlichen Wesen auf die Kuppel zu und durchdrangen scheinbar spielerisch deren Außenwand.
    Nicole fasste Zamorras Arm. Der Parapsychologe sah, dass sie eine Träne im Auge hatte. »Er opfert sich?«
    Zamorra nickte. Sajol hätte endlich frei sein können, doch er zog es vor, zu den Herrschern zu gehen - ein Kind wollte die Kinder retten. Ein großer Kreis schloss sich in diesem Augenblick. Und ein großer Freund verließ sie, denn Dalius Laertes' Bewusstsein existierte nicht mehr, weil er seinen Sohn freigegeben hatte.
    Lange Zeit standen Rola DiBurn und die beiden Franzosen so da.
    Schließlich zeigte die junge Frau erneut auf die Projektion. Sichtbar schien sich dort alles zu normalisieren. Nur vereinzelt und geordnet zogen sich die Lichtbahnen nun ganz langsam zurück.
    Es schien wirklich so zu sein, dass eine sanfte Hand die Kontrolle übernommen hatte.
    Als von der Kuppel aus die Stimme erklang, wussten die Menschen von der Erde, wer da zu ihnen sprach. Es war Sajol.
    »Professor Zamorra, ihr müsst nun gehen. Wir alle brauchen jetzt viel Zeit und noch mehr Ruhe. Ich werde diese Welt sperren, damit uns niemand stören kann. Es wird eine lange Zeit vergehen, bis wieder die alte Ordnung hergestellt ist. Aber ich denke dennoch, dass alles gut wird. Lebt wohl.«
    Und um die drei herum verblasste die Herrscherwelt - und machte einer anderen Platz.
    Einer Welt, die ihnen wohl vertraut war - der Erde.
    ***
    Es hatte nur eine kurze Zusammenkunft gegeben, in der alle Beteiligten von dem berichtet hatten, was sie in den vergangenen Tagen erlebt hatten. Dieses Treffen fand in der Krankenstation von Tendyke Industries statt - am Krankenbett von Doktor Artimus van Zant. Es würde noch einige Zeit dauern, bis der Südstaatler wieder ganz auf dem Damm war. Zu sehr hatte er leiden müssen… und ließ sich natürlich dementsprechend von den Krankenschwestern und Rola DiBurn verhätscheln.
    Aber es hatte sich auch eine große Erleichterung unter den Freunden breit gemacht.
    Eine gewaltige Gefahr war in letzter Sekunde gebannt worden.
    Die weißen Städte besaßen nun keine Macht mehr. Die Welten, die sie wie eine Seuche überwuchert hatten, konnten nun endlich wieder von ihren wahren Bewohnern in Besitz genommen werden. Die Opfer, die all dies gekostet hatte… niemand hatte sie gezählt, niemand konnte ihre Zahl auch nur annähernd schätzen.
    Die Stimmung im Krankenzimmer war gedrückt.
    Alle hatten ihren Preis beim Kampf gegen den Plan der Herrscher zahlen müssen.
    Und Dalius Laertes war von ihnen gegangen…
    Es gab hier niemanden, dem nach Feiern zumute war.
    Lakir und Vinca von Parom trauerten um Maiisaro. Sie wollten sich ja gerne um die Welt des Licht der Wurzeln kümmern, doch ihnen fehlte die Möglichkeit dazu. Der Grund war einfach erklärt: Der Fluss der Speere existierte nicht mehr… die Krieger der weißen Städte hatten Speer und Schild verloren. Also würden die Paromer ihr Asyl auf der Erde aufschlagen. Zunächst einmal.
    Professor Zamorra und Nicole Duval kehrten nach Frankreich zurück. Eine stille Reise, denn beide schwiegen die
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