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0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

Titel: 0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen
Autoren: Volker Krämer
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so laut, dass die gesamte Höhle dröhnte.
    »Das wird dir auch nicht helfen, Mensch.«
    Van Zant wusste, wie richtig der Ductor damit lag. Gegen die Gewalt und Macht Pykurrs konnte der Schild ihm nicht helfen.
    Und Pykurr griff an.
    Er tat das nicht einmal sonderlich schnell, nein, er ließ sich regelrecht Zeit, weil er jeden Augenblick zu genießen gedachte. Er umlief einfach van Zants Schild und stach zu. Der Speer in seiner Hand schob sich mit einer spielerisch aussehenden Leichtigkeit in Artimus' rechte Schulter und trat hinten wieder aus. Zwei Schritte zurück, und der erste Waffengang war beendet.
    Der Südstaatler schrie gepeinigt auf, ging in die Knie, denn seine Beine wollten ihn nun nicht mehr tragen. Er legte seine linke Hand auf das fein säuberlich gestochene Loch in seiner Schulter. Die Schmerzen wollten ihm den Verstand rauben.
    Er zog die blutig verschmierte Hand zurück. Pykurr würde ihn quälen. Einen schnellen Tod würde es für Artimus nicht geben. Er konnte die Genugtuung im Gesicht des Ductors deutlich erkennen.
    Er blickte sich um, doch hier gab es nichts, was er als Waffe hätte nutzen können. Er war dem vom Hass geblendeten Wesen hilflos ausgeliefert. Ungläubig blickte er seinen Folterknecht an, der sicher gleich erneut zuschlagen würde. Verzweifelt versuchte van Zant noch einmal, den Speer aufzubauen, doch die Kraft und Konzentration hatte er jetzt einfach nicht in sich. Die letzte Karte war also gespielt - und zwar für alle Zeiten. Van Zant erwartete die Schmerzen und hoffte auf einen vielleicht doch schnellen Tod.
    Erneut griff der Ductor an. Er hatte ja leichtes Spiel, denn sein Opfer lag am Boden, konnte sich vor Schmerz und Erschöpfung kaum noch bewegen. Pykurr ließ den Speer in seiner Hand noch weiter schrumpfen, bis er nur noch die Länge eines Dolches hatte.
    Van Zant hatte ihm ein Auge genommen. Gleiches durch Gleiches vergelten - das fand der Ductor nur angemessen. Er beugte sich tief über seinen verhassten Feind und nahm genau Maß. Der Südstaatler schrie auf, als er bemerkte, was der Ductor plante.
    Instinktiv hob er die linke Hand zur Abwehr, die rechte konnte er längst nicht mehr bewegen, denn das Loch in seiner Schulter lähmte den gesamten Arm. Der Ductor lachte auf, wollte van Zants Hand beiseite schieben, um freies Stichfeld zu bekommen, doch die Hand des Physikers - getränkt mit dem Blut aus seiner Wunde - klatschte in das Gesicht Pykurrs.
    Wie ein Tier brüllte der Ductor auf, als das Blut sein Gesicht berührte, denn wo es das tat, begann die Haut Pykurrs zu brodeln, löste sich auf, als hätte man Säure in das Gesicht gekippt. Pykurr sprang hoch, ließ den Speer fallen, griff mit beiden Händen in sein Gesicht.
    Artimus sah mit Grauen, wie sich das Antlitz des Ductors in eine kochende, wabernde Masse verwandelte. Artimus warf einen Blick auf seine Hand und erkannte das feine Glühen des Splitters… Van Zant vergaß alle Schmerzen und dankte still der kleinen Khira Stolt, die ihm wieder einmal das Leben gerettet hatte.
    Mühsam, aber mit neuer Lebensenergie, kam er auf die Füße und griff nach dem Speer, den Pykurr fallen gelassen hatte. Der Ductor brüllte nach wie vor wie ein waidwunder Saurier und torkelte blind und nicht mehr bei Sinnen durch die Höhle, bis er zusammenbrach.
    Van Zant packte den Speer fester. Er wollte das hier nun beenden - ein für alle Mal beenden. Ja, hier und jetzt war er bereit zu töten…
    Doch das war nicht mehr nötig. Pykurr hatte ausgelitten. Angewidert betrachtete Artimus, was vom Gesicht des Ductors übrig geblieben war. Nicht mehr als eine undefinierbare Masse. Der Physiker ließ den Speer achtlos fallen.
    Erneut ging er in die Knie, doch jetzt, um seine letzten Kräfte zu mobilisieren.
    Irgendwann war es dann soweit - der Speer baute sich um van Zant herum auf. Artimus sprang in den Fluss der Speere und ließ sich dort einfach treiben. Um die Erde zu erreichen, musste er noch viel mehr Kraft tanken.
    Er schlief übergangslos ein. Hier fühlte er sich sicher…
    ***
    Dalius Laertes blickte Nicole Duval an.
    Beide erkannten sofort, was sie da vor sich hatten. Rund um die Herrscherkuppel war ein Panorama errichtet, das die gesamte Galaxie zeigte. Und in diesem Panorama hing Professor Zamorra. Nicole zog scharf die Luft ein, doch Laertes fasste ihren Arm.
    »Keine unüberlegten Bewegungen, Nicole. Oder hast du sie noch nicht bemerkt?«
    Die Französin wusste nicht, wovon der Uskuge überhaupt sprach.
    »Ductoren - Dutzende
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