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091 - Die Bräute des Henkers

091 - Die Bräute des Henkers

Titel: 091 - Die Bräute des Henkers
Autoren: Dämonenkiller
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müssen sofort hoch zu den Unterkünften der Mädchen und nachsehen."
    „Was macht dich so sicher, Coco? Kann nicht auch ein Dämon diese Tat begangen haben?" „Warum? Charles-Henri de Calmont ist der Mitternachtshenker. Er läuft mit einem Kapuzenmantel und einer schwarzen Maske herum und…"
    „Und weiter?"
    „Er muß Georgette mit seinem Richtbeil enthauptet haben. Komm, Dorian! Komm schnell!"
    Pierre schaute mit großen Augen auf das Bild des Schreckens. Dann lachte er albern und klatschte in die Hände.
    „Sie hat den Kopf verloren!" sagte er. „Sie hat tatsächlich den Kopf verloren!"
    Dorian und Coco liefen aus dem Thronsaal, und Pierre folgte ihnen. Coco übernahm die Führung, weil sie sich im Schloß auskannte. Der Gang im ersten Stock des rechten Seitentrakts, wo sich die Unterkünfte der Mädchen befanden, war leer. Charles-Henri de Calmont war verschwunden.
    Coco merkte sofort, daß die starke dämonische Ausstrahlung fehlte. Sie riß die erste Zimmertür auf. Das Zimmer war leer. Kein Dämon und kein Mädchen waren zu sehen; ebenso nicht in den anderen Zimmern.
    Dorian schaute aus einem Fenster, doch er sah nichts in der dunklen Nacht, keinen Dämonen, keines der Mädchen und nicht den Mitternachtshenker.
    „Was ist passiert?" fragte er.
    „Ich kann es mir denken", sagte Coco. „Die Dämonen haben die willenlosen Mädchen fortgeführt, an dem Grafen vorbei. Er bekam einen fürchterlichen Zorn, denn er betrachtete die Frauen auf der Insel als seine Leibeigenen. Für ihn muß es so ausgesehen haben, als wären sie freiwillig mit fremden Männern weggegangen. Vielleicht verspotteten ihn die Frauen auch noch auf Geheiß der Dämonen. Als sie dann fort waren, fiel der Bann von ihm ab. De Calmont fand seine Tochter Georgette in meinem Zimmer, das durch Dämonenbanner gesichert war. Oder sie kam heraus, nachdem sie aus ihrem hypnotischen Schlaf aufwachte. Der rasende de Calmont, nicht mehr Herr seiner Sinne, fiel über sie her und ließ seine Wut an ihr aus, da sie als einzige greifbar war. Er schleifte die Benommene in den Thronsaal und enthauptete sie."
    So oder so ähnlich mußte es sich abgespielt haben.
    „Wir hätten eingreifen können", sagte Coco verzweifelt. „Während wir uns stritten, wurden die Mädchen verschleppt und die arme Georgette enthauptet."
    Auch Dorian war betroffen.
    „Du mußt mir sagen, wo Luguris Grab ist", sagte er. „Wir wissen, daß heute nacht etwas Entscheidendes stattfinden soll. Magnus Gunnarsson, Abi Flindt und Tirso warten außerhalb des Parks auf mich. Bestimmt wollen die Dämonen die Mädchen beim Schwarzen Sabbat opfern. Wir müssen das Schlimmste verhindern."
    „Ich werde selbst mit Pierre hingehen und eingreifen", sagte Coco. „Wo sind Gunnarsson und die andern?"
    Dorian sagte es ihr, und es stellte sich heraus, daß seine Gefährten genau falsch standen.
    „Ich werde mit Pierre schon vorausgehen", sagte Coco. „Hole du Gunnarsson, Flindt und Tirso!" Sie beschrieb Dorian den Weg zu Luguris Grabstätte. „Du mußt mir aber versprechen, Tirso aus dem Spiel zu lassen", sagte sie zum Schluß.
    „Ich werde Tirso nur im äußersten Notfall einsetzen", versprach Dorian ausweichend. „Du wartest ab, bis wir da sind, Coco! Unternimm auf keinen Fall auf eigene Faust etwas! Beobachte nur! Für dich allein ist es zu gefährlich. Wenn bei einem großen Sabbat wichtige und starke Dämonen da sind, kann auch Pierre dir nicht helfen."
    Coco nickte geistesabwesend. Sie würde nicht zusehen, wie die Mädchen grauenvoll geopfert wurden.
    Die drei verließen das Schloß auf der Stelle. Draußen sahen sie zwei Skelette, das eines Mannes und das eines Hundes. Offenbar war der Hundeführer den Dämonen in die Quere gekommen, oder diese hatten ihn vorher ausgeschaltet.
    Dorian Hunter lief in die eine Richtung, Coco und Pierre gingen in die andere.
    Den Mitternachtshenker zu suchen, den Grafen Charles-Henri de Calmont, war jetzt keine Zeit.

    Cocos Fuß schmerzte, als sie den Hügel mit Luguris Grab vor sich sahen. Aber Coco biß die Zähne zusammen. Klagen konnte sie später, sich schonen auch.
    Pierre hatte nicht übertrieben. Eine Menge Dämonen waren versammelt, mehr als hundertfünfzig, wie Coco beim ersten Überblick schätzte. Sie befand sich mit Pierre dreihundert Meter von der Szene entfernt. Vier magische Feuer brannten mit bläulichem Licht rund um den Luguri-Hügel. Ihr unheimlicher Schein erhellte die Nacht. Schreckensgestaltet hatten sich versammelt, Dämonen
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