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091 - Die Bräute des Henkers

091 - Die Bräute des Henkers

Titel: 091 - Die Bräute des Henkers
Autoren: Dämonenkiller
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Reihe kommen.
    Coco hatte eine Idee.
    „Zieh die Kleider des Toten an!" sagte sie zu Pierre. „Dann nimm das Beil und geh hin zu den Mädchen! Umtanze sie und schlag zu!"
    Pierre blieb stehen. „Das kann ich nicht. Wehrlose soll ich töten? Niemals!"
    Es war schon merkwürdig mit ihm. Daß er de Calmont hinterrücks den Schädel eingeschlagen hatte, machte ihm nicht das geringste aus.
    „Du brauchst nicht zu befürchten, daß ihnen etwas passiert", sagte Coco. „Ich werde die Mädchen retten und fortbringen. Du wirst es sehen. Aber du mußt auftreten und die Dämonen ablenken.
    Wenn du es nicht tust, wenn der Henker nicht kommt, werden sie die Mädchen wie die Opfertiere in die Höhle scheuchen. Dann geschieht mit ihnen das gleiche wie mit der Magd. Willst du das?" „Nein! Aber ich habe Angst, Coco."
    „Du brauchst nichts zu befürchten. Vertrau mir! Wenn die Mädchen fort sind, kehrst du hierher zurück. Dir wird niemand etwas tun."
    „Also gut. Aber ich mache es nur dir zuliebe."
    Coco klopfte ihm auf die Schultern. „Du bist ein braver Kerl, Pierre. Beeil dich! Es ist keine Zeit zu verlieren."
    Sie half dem Schwachsinnigen, die Henkerskleidung anzuziehen. An der Kapuze klebte innen noch das Blut des Marquis. Aber Pierre war nicht empfindlich. Als er fertig angezogen war, hob er das Richtbeil auf und stellte sich vor Coco in Pose.
    „Wie sehe ich aus?"
    „Sehr gut. Geh jetzt, Pierre!"
    Der Schwachsinnige im Henkerskostüm marschierte los. Coco warf einen Blick zurück. Von dem Dämonenkiller und seinen Gefährten war noch immer nichts zu sehen.
    Coco gönnte dem Grafen einen letzten Blick. Er trug jetzt keine Perücke. Sein Kopf war fast kahl, sein Mund stand offen, und seine Augen waren weit aufgerissen. Er hatte nur sein Unterzeug an und wirkte gar nicht mehr imposant und stattlich, sondern eher erbärmlich.
    Coco fragte sich, weshalb der Graf sich der Höhlendes Erzdämons hatte nähern und sogar seinen Kopf in den Höhleneingang stecken können, ohne daß ihm etwas geschah. Wahrscheinlich hatte der Erzdämon das Böse in Charles-Henri de Calmonts Geist gespürt und ihn als verwandte Existenz verschont. Denn der Graf war zwar verschroben gewesen, doch noch nicht so verrückt, daß seine metaphysischen Ausstrahlungen dem Dämon Qualen hätten bereiten können.
    Coco folgte Pierre. Sie wollte die Mädchen den Dämonen entreißen, indem sie auf magische Weise die Zeit beeinflußte. Bevor die Dämonen merkten, was geschah, würde sie die Opfer schon mit dem Zeitraffereffekt entführt haben. Pierre mußte die Dämonen ablenken.
    Der höllische Lärm wurde lauter und lauter. Das letzte Opfertier starb in der Höhle.
    Hekate trat auf einen Felsen und reckte die Arme gen Himmel. Sie war nackt bis auf einen Lendenschurz. Ihre Augen glühten dämonisch, und um ihre Hüften ringelten sich zwei Schlangen.
    „Mächte der Finsternis!" schrie sie. „Kräfte der Schwarzen Magie! Seht unseren Sabbat! Seht das Blut der Opfer! Erweckt Luguri, unseren Erzvater! Erweckt ihn!"
    Der Lärm steigerte sich kurz, dann ebbte er ab, und Hekate erhob wieder ihre Stimme.
    „Ich rufe dich, Erzvater Luguri, Erzdämon, Begründer der Schwarzen Magie und Feind des Lichts! Erwache! Erwache, Luguri, und beende deinen jahrtausendelangen Schlaf! Die Schwarze Familie ruft dich!"
    Coco kauerte hinter einem Gebüsch, nur noch wenige Meter von den Dämonen entfernt, die ihren wilden Tanz unterbrochen hatten.
    Pierre erreichte den Ring der Dämonen. Sie bildeten eine breite Gasse für ihn. Er trat zu dem ersten Opfer hin und umtanzte es.
    Coco schloß die Augen und konzentrierte sich. Ein unheimliches Röhren kam aus der Höhle. Verkündete es das Erwachen des Erzdämons?
    Coco merkte entsetzt, daß sie ihre magische Fähigkeit nicht anwenden konnte. Die Dämonen, allen voran Hekate, mußten starke magische Kräfte aufgeboten haben, um jeden Gegenzauber unwirksam zu machen.
    Coco war am Verzweifeln, als Pierre im Henkerskostüm das Beil hob. Die Dämonen hielten Abstand, da die Ausstrahlungen seines gestörten Geistes zu schlimm für sie gewesen wären.
    Gleich mußte das Beil heruntersausen. In ihrer Verzweiflung riß Coco die .32er Pistole aus der Tasche des schwarzen Reitkostüms, um wild in die Luft zu knallen. Es würde ihr Ende sein, wenn die Dämonen sie entdeckten; und auch das der Mädchen und Pierres.
    Da erscholl eine helle Knabenstimme. „Er will die Frauen töten!"
    Tirso hatte gerufen, der Zyklopenjunge. Ein Blitzstrahl zuckte
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