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0894 - Seelenbrand

0894 - Seelenbrand

Titel: 0894 - Seelenbrand
Autoren: Adrian Doyle
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Leute herein. Schwerbewaffnet, ausnahmslos.
    Sie kamen zu spät und doch auch gerade rechtzeitig.
    Aber sie mussten warten, weil es eine ganze Weile für Zamorra und Nicole nur zwei Personen gab, die zählten - er und sie…
    ***
    Es war noch nicht vorbei.
    Als sie sich in die Arme schlossen, als sich die Frau, die DAS FLAMMENSCHWERT in sich beherbergte, gegen das Amulett vor Zamorras Brust schmiegte… entlud sich Merlins Stern noch einmal in einer Lichtflut, die selbst vor instinktiv geschlossenen Lidern nicht Halt machte.
    Allenthalben wurde Stöhnen laut.
    Aber die silbrige Helligkeit blendete nicht, sie öffnete den Blick - für eine Vision.
    Sowohl das Paar vor dem Iron-Forge-Gemälde als auch die Angehörigen der Spezialeinheit, mit der Hogarth angerückt war, und der Detective selbst, wurden von dem Effekt überwältigt.
    Eine VISION von atemberaubender Intensität, die nicht einmal von Mauern oder Barrieren aus Beton gebremst werden konnte.
    Die Menschen im Tate sahen für den Bruchteil einer Sekunde - der sich aber unauslöschlich in ihre Hirne brannte - hinter die Kulisse, die Menschen einst erbaut hatten, weil sie keine Vorstellung von dem gehabt hatten, worauf sie die Fundamente der Kunstgalerie errichteten.
    Zamorras Blick durchdrang ganze Stockwerke, das Kellerfundament und tiefe Erdschichten, bis er - klar, als wäre der Blick durch nichts verwehrt und das Objekt dort unten von einer Million Scheinwerfern erhellt - ins Herz des Horrors blickte. Die Wurzel des Übels schauen konnte. Das, womit alles begonnen…
    ... und wahrscheinlich längst nicht geendet hatte.
    »Grundgütiger!«, brach es aus Nicole hervor, die von dem Anblick dessen, was tief im Bauch der Erde verborgen lag, ebenso überrascht wurde wie jeder andere, der das Glück oder Pech hatte, Nutznießer der Amulettschau zu sein. »Stonehenge! Das… das Ding sieht aus wie ein niegelnagelneues Stonehenge-Monument!«
    Im selben Moment, da ihr Ausruf verhallte, erlosch die Vision.
    Die normale Helligkeit kehrte zurück. Das Amulett beruhigte sich. Die Augen arbeiteten normal, als hätte es die Lichtflut nie gegeben.
    Schaudernd löste sich Nicole aus Zamorras Umarmung.
    Hogarth kam zu ihnen geeilt. Aber er hatte sie noch nicht erreicht, als einer seiner Männer einen Warnruf ausstieß.
    ***
    Es war noch nicht vorbei.
    Noch immer nicht.
    Gerade als sich Zamorra dem Yard-Mann zuwenden wollte, schien das Iron-Forge-Gemälde noch einmal zu erzittern.
    Wellen durchliefen seine Oberfläche, als wäre es ein Stück Ozean, der von Gezeitenkräften aufgewühlt wurde.
    Zamorra zog Nicole von der Wand weg. »Raus hier!«, wollte er Hogarth zurufen. Er ahnte, was gleich geschehen würde, nicht im Detail zwar, aber die Bewegungen auf dem Bild, die Kontraktionen, erinnerten ihn an ein Lebewesen, das gleich etwas… gebären würde.
    Und dann war es auch schon so weit.
    Noch einmal öffnete sich das Gemälde.
    Noch einmal hob eine unbekannte Kraft die Gesetze der Physik auf und schuf eine Öffnung, wo keine hätte sein dürfen. Einen Tunnel oder Kanal, durch den…
    ... etwas zu ihnen hereinbrach.
    Die Gestalt landete mit dumpfem Geräusch auf dem Boden und rührte sich nicht.
    Angreifer sahen anders aus.
    »Ein Mann!«, kam es über Nicoles Lippen. »Aber wie sieht er denn aus?«
    Alt , dachte Zamorra, korrigierte sich aber sogleich. Altmodisch , traf es wohl eher.
    Er eilte zu dem Reglosen und rechnete trotz dessen lädiertem Erscheinungsbild jederzeit mit einer Attacke. Vielleicht war alles nur eine Hinterlist, eine weitere Falle, die sie erst in Sicherheit wiegen sollte, dann aber zuschnappen würde…
    Doch wie sich herausstellte, lag vor ihm tatsächlich nur ein Mann ohne Besinnung.
    »Er lebt«, ließ Zamorra die anderen Zeugen des Geschehens nach einer raschen Untersuchung wissen. »Aber er atmet sehr, sehr flach, und sein Puls ist kaum der Rede wert. Wir müssen ihn sofort in ein Krankenhaus schaffen !«
    Hogarth testete sein Handy, das entgegen seiner eigenen Erwartung funktionierte.
    Wenig später verließen Zamorra und Nicole mit Sanitätern und Notarzt und einem ganzen Tross weiterer Personen das Tate Britain.
    Sie hatten keine Sekunde das Gefühl, dass die Bedrohung, die hier existierte, besiegt und ausgemerzt war. Aber immerhin schien sie sich neu sammeln zu müssen - wie lange, bis sie erneut auf sich aufmerksam machte, war noch nicht abzusehen.
    Es konnte heute, morgen oder in Jahren sein.
    »Wir haben viel zu bereden«, sagte Nicole, die
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