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087 - Der Dämon auf dem Affenthron

087 - Der Dämon auf dem Affenthron

Titel: 087 - Der Dämon auf dem Affenthron
Autoren: Dean Morris
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am Leben. Und Sita. Aber die gehörte nicht zu ihnen. Wenn sie diese Insel jemals verlassen konnten, dann würden sie es ohne Sita tun. Sita würde hierbleiben. Sie wollte sterben. Ihre Zeit war lange schon überschritten.
    Das Rumoren der Insel ließ nach. Es verebbte. Der Teufelsdrachen stand wieder still.
    Tait schaute sich gespannt um.
    »Und nun?«
    »Nun wird Bharata selbst kommen, um mich zu holen«, sagte Sita.
    Sie hatte recht.
    Bharata kam.
    ***
    Er bereitete seinen Auftritt eindrucksvoll vor. Zuerst brüllten ohrenbetäubende Donner über die Insel hinweg. Dann zuckten grelle Blitze aus dem blauen Himmel, die rings um den Teufelsfelsen einschlugen und die Erde zum Dampfen brachten.
    Die scheußlichen Affen zogen sich zurück.
    Das riesige Heer machte Platz für seinen Herrscher. Die Horden bildeten eine breite Gasse, durch die Bharata nun mit wütenden Schritten angestampft kam.
    Er sah genauso aus wie Dascharata.
    Und trotzdem wirkte an ihm alles viel grausamer, viel ekelhafter und furchterregender Sein Auge war starr auf Benny Tait gerichtet.
    »Tait!« brüllte er so laut, daß es Benny beinahe die Trommelfelle zerrissen hätte.
    »Ja!« schrie der Amerikaner zurück. Er hatte nichts zu verlieren, aber er hatte sehr viel zu gewinnen.
    Blitzschnell riß er den goldenen Pfeil aus dem Köcher.
    Er legte ihn auf die Sehne und spannte diese.
    »Gib mir mein Eigentum zurück, Tait!« dröhnte Bharatas mächtige Stimme.
    »Sita ist nicht dein Eigentum!« rief der Amerikaner furchtlos zurück.
    »Doch, das ist sie. Du hast sie mir weggenommen. Du wirst sie mir wiedergeben. Ich will Sita haben!«
    »Dann komm her und hol sie dir!« schrie Tait mit kreideweißem Gesicht. » »Ich warne dich, Benny Tait! Treib dein Spiel nicht zu weit. Ich bin sehr mächtig. Du bist ein armer Wicht gegen mich. Gib mir Sita, und ich lasse dich in Frieden ziehen!«
    »Du lügst, verdammter Dämon. Wenn du erst einmal Sita hättest, wären Joan und ich verloren!«
    »Ich gebe dir mein Wort...«
    »Es ist nichts wert, das Wort eines verdammten Dämons, Bharata.«
    »Wie du willst, Tait. Ich habe dir deine Chance gegeben, du Narr. Du hättest sie besser genützt! Ich werde dir zeigen, was es heißt, sich mit Bharata messen zu wollen!«
    Der Dämon kam mit stampfenden Schritten näher.
    Benny Tait legte auf ihn an.
    Die Pfeilspitze war haargenau auf das Auge des Dämons gerichtet. Halb erstarrt vor Schreck wartete der Amerikaner.
    Joan hielt diese grauenvollen Momente nicht länger aus.
    »Schieß doch!« kreischte sie verzweifelt. »Schieß endlich, Benny! Ich ertrage diese wahnsinnigen Qualen nicht mehr! Schieß! Bitte schieß!«
    Aber Tait wartete noch.
    Erst als der Dämon ihn mit seinen ausgestreckten Armen schon fast erreicht hatte, ließ der Amerikaner den goldenen Pfeil von der Sehne schnellen.
    Zischend bohrte sich der Pfeil aus nächster Nähe in das funkelnde Auge des Dämons.
    Bharata blieb wie angewurzelt stehen. Er riß sein gräßliches Maul auf und stieß schauderhafte Schreie aus. Seine mächtigen Pranken versuchten den Pfeil aus dem Kopf zu reißen, doch das gelang ihm nicht. Aus seinen Nüstern quollen gelbe Schwefelschwaden. Die Affenhorden stimmten ein schauderhaftes Geheul an. Mit gesträubtem Fell flohen sie vom Teufelsfelsen.
    Bharatas Todeskampf war das Gräßlichste, was Benny Tait jemals erlebt hatte.
    Joan wandte sich voll Grauen von dem brüllenden Monster ab. Sie klammerte sich zitternd an Tait, der seine Arme fest um sie gelegt hatte und sie an sich drückte. Es hatte den Anschein, als wollte er sie nie mehr loslassen.
    Bharata fiel röhrend und winselnd auf die Knie. Sein struppiges Fell trocknete von innen her aus, wurde steif wie Zunder und ging Sekunden später in Flammen auf.
    Plötzlich senkte sich die Erde.
    Ein riesiger Krater tat sich auf. Ein Vulkan schoß mit geballter Urgewalt glühendes Gestein in den Himmel.
    Bharata stürzte brüllend in die glühende Tiefe.
    Teile der Insel brachen ab und versanken im Meer.
    Ein Beben jagte das andere.
    Der Teufelsfelsen geriet in Bewegung. Ein heißer Brodem raste Tait und Joan aus der grauenvollen Tiefe des Vulkans entgegen. Die schreckliche Hitze nahm ihnen den Atem. Sie drohten zu ersticken.
    Sie wankten und fielen.
    Ehe Tait das Bewußtsein verlor, registrierte er noch, daß da, wo Sita gestanden hatte, nur noch ein Häufchen Staub verblieben war.
    ***
    Ein sanftes Plätschern weckte sie.
    Tait erhob sich verwirrt. Um ihn herum lag die blanke See.
    Er
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