Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
087 - Der Dämon auf dem Affenthron

087 - Der Dämon auf dem Affenthron

Titel: 087 - Der Dämon auf dem Affenthron
Autoren: Dean Morris
Vom Netzwerk:
damit einverstanden. Er wandte sich an Dr. Melford.
    »Sie passen inzwischen auf die Mädchen auf, Doc!« sagte er.
    Melford nickte.
    »Gut, Tait. Wir werden hier auf Sie warten.«
    Er führte Joan Chapman und Kaikeyi zu einem flachen Felsen und ließ sich da mit ihnen nieder. Doch Joan schnellte sofort wieder hoch und rannte zu Tait zurück.
    »Benny!« rief sie ängstlich. »Benny! Paß gut auf dich auf, hörst du? Ich würde es nicht überleben, wenn dir etwas zustoßen würde. Ich liebe dich, Benny! Sei vorsichtig!«
    Tait nahm das Mädchen in die Arme. Er küßte sie innig, und sie erwiderte seinen Kuß.
    »Wir werden wiederkommen, Joan!« versprach er. »Und wir werden Sita mitbringen!«
    ***
    »Dort ist die Hütte!« knurrte Dascharata. »Weiter darf ich euch nicht begleiten. Was jetzt kommt, müßt ihr allein durchstehen. Seht euch vor. Der Adler und dieses scheußliche Wesen sind zwei heimtückische Biester. Sie werden versuchen, euch in Stücke zu zerreißen. Nehmt euch vor allem vor der leuchtenden Keule des Scheußlichen in acht. Sie verfügt über magische Kräfte. Wer von ihr getroffen wird, ist unrettbar verloren. Diese Keule zerschmettert jeden Menschen.«
    »Warum gehst du nicht näher an die Hütte heran?« fragte Tait.
    »Die beiden würden mich wittern. Sie würden Alarm schlagen, und Bharata würde Verstärkung schicken. Ihr müßt sie überrumpeln!«
    »Das schaffen wir schon!« sagte Tait bitter.
    »Ich wünsche euch viel Glück!«
    »Können wir gebrauchen!« knurrte Benny Tait. Dann machten sie sich auf den Weg zur Hütte.
    Shankr Singh hatte Dr. Melford die Machete abgenommen. Alle Revolver waren leergeschossen. Die Machete mußte reichen.
    Tait zog die Signalpistole aus dem Hosenbund.
    Mehr Waffen hatten die beiden nicht.
    Es war ein wahnwitziges Unterfangen, auf das sie sich hier einließen. Aber Bharatas grausame Affenhorden hatten ihnen gezeigt, wie gefährlich das Leben auf dieser Schreckensinsel war.
    Wenn sie überleben wollten, mußten sie Bharata überlisten.
    Die Hütte, auf die Tait und Singh zu schlichen, war mit dickem Moos bewachsen. Auf dem Dach ragten saftige Gräser und Farne hoch.
    »Beinahe idyllisch, was?« flüsterte Tait. »Es fällt mir schwer, zu glauben, daß sich in dieser Hütte Dämonen befinden.«
    »Es fällt jedem schwer, an Dämonen zu glauben, Sahib.«
    »Aber auf dieser Insel wird man gründlich bekehrt!« knurrte Benny Tait.
    Geduckt huschten sie zwischen einigen Bäumen hindurch. Sie schlichen sich gegen den Wind an, damit Sitas Wächter sie nicht entdecken konnten.
    Sehr bald hatten sie die Hütte erreicht.
    Tait war so aufgeregt, daß seine Kniescheiben unkontrollierbar vibrierten.
    Auch Singh war unter der kupferfarbenen Haut bleich geworden. Seine dunklen Lippen bebten. Gebannt starrte er auf die Tür, durch die sie in die Hütte stürmen mußten.
    Tait griff sich an die Brust, in der sein Herz wild pochte.
    Singh nickte. Er wollte dem Amerikaner damit zu verstehen geben, daß es ihm genauso ging.
    Sie hatten Angst vor dem Ungewissen.
    Sie wußten nur vage, was sie in dieser Hütte erwartete.
    Tait senkte langsam den Kopf.
    Singh nickte wieder. Das bedeutete, daß er bereit war.
    Nun holte der Amerikaner tief Luft. Er spannte die Muskeln und rannte auf die Tür zu. Singh folgte ihm mit einem Abstand von einem Meter.
    Tait raste gegen die Tür. Seine Schulter drückte sie nach innen. Sie fegte zur Seite und knallte gegen die Wand.
    Blitzschnell erfaßte Tait die Situation.
    Der schwarze Adler schlug kreischend mit den Flügeln. Er flog auf und stürzte sich mit vorgestreckten Greifern auf Singh.
    Der Inder sah die gefährlich scharfen Krallen auf sein Gesicht zu sausen, schnellte zurück und schlug mit’ der Machete, an der noch das Affenblut klebte, nach dem Raubvogel.
    Die scharfe Klinge traf ihr Ziel.
    Sita sprang von ihrem Lager hoch.
    Sie war zur jugendlichen, strahlenden Schönheit aufgeblüht.
    Verwirrt floh sie in eine Ecke.
    Gebannt verfolgte sie von da mit angehaltenem Atem den tobenden Kampf.
    Das Scheusal hatte einen schrillen Wutschrei ausgestoßen.
    Seine transparente Haut hatte sich grün verfärbt.
    Die seidigen Haarsträhnen wurden zu struppigen Borsten. Aus den riesigen Augen schoß ein hypnotisches Feuer, das Benny Tait jedoch nicht sofort niederzuwerfen vermochte.
    Da wandte sich das Scheusal um.
    Mit weiten, klappernden Sätzen durchraste es die Hütte.
    Es erreichte seine leuchtende Keule, riß sie fauchend hoch und versuchte Tait
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher