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087 - Der Dämon auf dem Affenthron

087 - Der Dämon auf dem Affenthron

Titel: 087 - Der Dämon auf dem Affenthron
Autoren: Dean Morris
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damit zu treffen.
    Shankr Singh wehrte sich inzwischen keuchend gegen die gewaltigen Angriffe des mächtigen Adlers. Der Raubvogel peitschte die Luft mit seinen weiten Flügeln. Doch der Inder wich jedem Angriff geschickt aus.
    Wieder schlug er blitzschnell mit der Machete zu.
    Das Federvieh kreischte mit weit aufgerissenem Schnabel auf.
    Wieder hatte das Haumesser geholfen.
    Singh freute sich darüber maßlos. Zeigte ihm doch das Schmerzgeschrei, daß der Adler nicht unverwundbar war.
    Wild wirbelte das Tier über seinem Kopf durch die Luft.
    Singh schlug mitten in diesen schwarzen Wirbel hinein. Federn stoben hoch. Blut tropfte aus einer tiefen Wunde.
    Der Vogel trudelte zu Boden, versuchte wieder hochzuflattern, drehte sich kreischend im Kreis, zuckte, hob den Kopf und hackte mit dem Schnabel nach den Beinen des Inders.
    Shankr Singh schlug eiskalt zu.
    Das Vogelgekreisch verstummte.
    Singhs Gegner war erledigt.
    Benny Tait brachte sich in diesem Moment mit einem wilden Satz vor der niedersausenden Keule in Sicherheit.
    Singhs Siegestaumel ließ ihn jegliche Vorsicht vergessen. Der Inder riß die Machete hoch und wollte nun auf das Scheusal einstürmen.
    »Singh!« schrie Tait entsetzt.
    Das Scheusal riß die leuchtende Keule hoch.
    »Vorsicht! Die Keule!« brüllte der Amerikaner in größter Sorge.
    Zum Glück begriff der Inder sofort, in welcher Gefahr er sich befand. Der Scheußliche war weit gefährlicher als der Adler. Vor allem diese schreckliche Keule war eine tödliche Drohung.
    Singh schnellte zur Seite.
    Die Keule verfehlte ihn um Haaresbreite.
    Benny Tait riß den Inder blitzschnell hinter sich. Dann brachte er die Signalpistole in Anschlag.
    Ehe das Scheusal zum nächsten Schlag ausholen konnte, drückte der Amerikaner ab.
    Die rote Signalrakete fauchte auf das Monster zu. Die Phosphorkugel fraß und brannte sich in den häßlichen Körper des Scheusals.
    Der Dämon ließ die leuchtende Keule fallen. Er riß die langen Rattenzähne weit auseinander und stieß fürchterliche Schreie aus, während die Leuchtkugel in seinem Körper ihr Vernichtungswerk in rasender Eile fortsetzte.
    Das Gerippe unter der durchsichtigen Haut begann rot zu glühen und zerfiel zu Asche.
    ***
    Tait sprang zu Sita. Er packte sie am Arm.
    Er schauderte. Sie war kalt wie ein Leichnam, obwohl sie strahlend jung aussah, einen kräftigen, biegsamen Körper besaß, der jeglichem Ideal entsprach. Sie trug ein weißes Kleid. Ihre Wangen waren rosig, die Lippen voll und sinnlich.
    »Wer seid ihr?« fragte sie verwirrt.
    »Wir sind deine Retter!« keuchte Tait. Er war so erschöpft, daß er sich am liebsten auf den Hüttenboden geworfen hätte.
    Doch es war keine Zeit zu verlieren. Jede Minute war kostbar.
    »Komm!« sagte er schnell und zog Sita mit sich aus der Hütte.
    »Wohin bringt ihr mich?« fragte das Mädchen.
    »In Sicherheit.«
    »Wißt ihr, wer ich bin?«
    »Du bist Sita. Du warst mit Rama verheiratet. Du möchtest sterben, aber Bharata und seine Dämonen lassen das nicht zu«, schrie Tait, während er das Mädchen mit sich zerrte.
    Shankr Singh folgte ihnen.
    Er schaute sich immer wieder um, denn es war zu befürchten, daß ihnen irgendein Ungeheuer zu folgen versuchte.
    Total ausgepumpt erreichten sie Dr. Melford und die Mädchen.
    »Wo ist Dascharata?« fragte Benny Tait atemlos.
    Melford zuckte die Achseln.
    »Verschwunden.«
    »Was heißt, verschwunden?«
    »Er war plötzlich nicht mehr da«, erwiderte Dr. Melford.
    »Verdammt«; zischte Tait.
    »Ist das Sita?«
    »Ja. Das Mädchen wäre ein Fall für Sie, Doc.«
    »Wieso?«
    »Fassen Sie mal ihren Arm an.«
    Dr. Melford griff nach dem Arm des Mädchens. Er schüttelte fassungslos den Kopf.
    »Eine solche Körpertemperatur haben normalerweise nur die Toten.«
    Plötzlich splitterte das nahe Unterholz. Joan Chapman und Kaikeyi schnellten kreischend herum.
    »Wer kommt da?« fragte Benny Tait mit vibrierenden Sinnen.
    »Ich bin es. Dascharata«, brummte der Einäugige.
    »Wo warst du?« fragte Tait den Dämon, der zwischen den Bäumen hervortrat.
    Dascharata richtete sein funkelndes Auge auf Sita. Er lachte, aber es klang wie ein tierhaftes Knurren.
    »Ihr habt es geschafft. Ihr habt es fertiggebracht, Sita aus der Hütte zu holen. Bravo, Tait. Das war eine hervorragende Leistung.«
    »Wo warst du?« fragte Tait noch einmal.
    »Ich habe den Wunderpfeil für dich geholt, Benny Tait.«
    Dascharata trat auf Tait zu.
    Er streckte ihm seine mächtige Pranke entgegen.
    »Du
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