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087 - Der Dämon auf dem Affenthron

087 - Der Dämon auf dem Affenthron

Titel: 087 - Der Dämon auf dem Affenthron
Autoren: Dean Morris
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Chapman, Kaikeyi, Sita, Dr. Mel-ford, Shankr Singh und Benny Tait befanden.
    Mit einem mörderischen Gebrüll stürmten die Horden heran. Tausende von Kehlen stießen markerschütternde Laute aus.
    Kaikeyi zitterte in namenloser Angst.
    »Sie können uns nichts anhaben, Kaikeyi!« schrie Singh. »Sie können diesen Felsen nicht erklimmen!«
    »Hoffentlich nicht!« knurrte Dr. Melford, aber so, daß niemand es hören konnte.
    Gebannt blickte er auf die braune, zottelige Welle, die dem Teufelsfelsen entgegenflutete.
    Schon war sie heran. Sie brandete auf. Die häßlichen Monster schnellten am Felsen hoch, doch sie glitten unter lautem, wütendem Gebrüll wieder ab.
    »Siehst du, Kaikeyi!« schrie Singh vor Freude. »Siehst du! Sie schaffen es nicht! Du brauchst vor diesen Teufeln keine Angst zu haben. Sie können uns nichts tun.«
    Einige der Bestien warfen sich vor dem Felsen auf den Boden. Sie bauten eine Treppe aus Affenleibern.
    Dann griff die zweite Welle an.
    Dr. Melford sprang entsetzt zurück, als ein haariger Arm nach seinem Bein fassen wollte.
    Die Krallen verfehlten ihn, aber durch seinen Sprung verlor der Arzt die Balance.
    Seine Augen weiteten sich in namenlosem Schrecken, als er zur Seite kippte.
    Benny Tait schnellte vorwärts. Er wollte Melford noch retten, doch er kam zu spät.
    Grauenvoll schreiend fiel Dr. Melford vom Felsen, mitten hinein in die brodelnde Affenhorde.
    Von Melfords Blut angelockt, drängten immer mehr Affen an den Teufelsfelsen heran. Doch sosehr sie sich auch bemühten, ihn zu erklimmen, sie schafften es nicht.
    Da wurde Bharata zornig.
    Der mächtige Dämon wollte die Sache nun selbst in die Hand nehmen.
    Tait dachte, daß er nun in Erscheinung treten würde, aber das war noch nicht der Fall.
    Ein weithin vernehmbarer, schriller Pfiff holte die Affen vom Felsen zurück.
    Hechelnd und knurrend kamen sie mit größtem Widerwillen diesem Befehl nach.
    Sie sammelten sich in einer Entfernung von etwa hundert Metern und glotzten mit ihren mordgierigen Augen feindselig nach dem Teufelsfelsen.
    Ein böses Raunen ging durch die zottelige Menge.
    »Sieht so aus, als hielten sie Kriegsrat!« sagte Tait.
    Singh blickte vom Felsen hinunter.
    Da, wo Dr. Melford abgestürzt war, war nichts mehr zu sehen.
    »Warum hat das sein müssen?« sagte Joan Chapman traurig. »So kurz vor dem Ende.«
    Fragt sich bloß, vor wessen Ende! dachte Benny Tait wütend.
    »Was heckt dieser Teufel jetzt aus?« fragte der Amerikaner.
    Singh hob die Schultern.
    »Keine Ahnung, Sahib.«
    Tait schaute dem Inder eine Weile in die dunklen Augen. Dann fragte er: »Sind Sie immer noch der Meinung, daß wir von dieser Insel nicht mehr wegkommen?«
    »Vielleicht schaffen wir es, Sahib.«
    Tait nickte.
    »Ja. Vielleicht.«
    Plötzlich verdunkelte sich der Himmel. Die Sonne wurde von einer riesigen schwarzen Wolke zugedeckt.
    »Was ist das?« fragte Joan Chapman furchtvoll.
    »Fledermäuse!« schrie Benny Tait.
    »Daran dachte Dascharata anscheinend nicht, daß Bharata auch die Möglichkeit hat, uns aus der Luft angreifen zu lassen«, sagte Shankr Singh.
    »Jetzt kriegt er uns doch noch!«
    ächzte Benny Tait erschüttert.
    ***
    Die kleinen schwarzen flatternden Leiber formierten sich zu einem Angriffskeil.
    »Verrückt waren wir, zu glauben, Bharata besiegen zu können!« schrie Tait wütend. »Verrückt! Total verrückt. Bharata ist stärker als wir. Er hat zu viele Waffen, die uns gefährlich werden können. Dascharata ist ein Idiot. Er hätte wissen müssen, daß wir nichts gegen den Dämon auf dem Affenthron ausrichten können. Seine Fledermäuse werden uns vernichten. Und wenn sie es nicht schaffen, wird sich Bharata etwas anderes einfallen lassen. Vielleicht entfacht er wieder einen Taifun, der uns einfach von diesem gottverdammten Felsen herunterfegt.«
    Ein Zittern und Flattern erfüllte die Luft.
    Sita stand ruhig da.
    »Legt euch auf den Felsen!« befahl sie. »Legt euch flach hin! Schnell!«
    »Denkst du, es rettet uns, wenn wir uns tot stellen?« fragte Benny Tait ärgerlich.
    »Diese Fledermäuse wollen Blut«, sagte Sita. »Bharata hat ihnen euer Blut versprochen, deshalb greifen sie nun an. Aber sie werden euer Blut nicht bekommen. Ich werde euch verteidigen. Sie werden über mich herfallen, werden mein Blut trinken, aber es wird ihnen nicht schmecken. Sie mögen das Blut von Sita nicht. Ich weiß es. Sie werden denken, daß ihr alle dasselbe Blut habt. Das ist eure Chance. Legt euch hin.«
    Singh und Kaikeyi
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