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087 - Der Dämon auf dem Affenthron

087 - Der Dämon auf dem Affenthron

Titel: 087 - Der Dämon auf dem Affenthron
Autoren: Dean Morris
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gehorchten. Auch Joan Chapman legte sich flach auf den Felsen. Nur Tait zögerte noch.
    »Und was wird aus dir?« fragte er Sita.
    »Es wird mir nichts geschehen«, erwiderte das Mädchen.«
    »Die Fledermäuse bringen dich um, Sita.«
    Sita lächelte unbekümmert.
    »Damit würden sie mir einen großen Gefallen erweisen.«
    »Du darfst nicht sterben!« sagte Benny Tait aufgeregt. »Nicht vor Bharata!«
    »Ich werde nicht sterben, Tait. Diese Fledermäuse können mir nichts anhaben. Leg dich endlich auf den Felsen. Sie sind gleich da!«
    Tait warf sich flach auf den Bauch. Ein wütendes Schwirren senkte sich auf sie herab. Dunkle Leiber zitterten in der Luft. Durch die schwarzen Flügel der Fledermäuse schimmerte das grelle Sonnenlicht.
    Sita empfing die Tiere aufrecht stehend.
    Die Blutsauger stürzten sich gierig auf sie. Sita riß sich das Kleid vom Leib. Sie bot den hungrigen Fledermäusen ihren makellosen Körper dar. Die Tiere bedeckten sie mit ihren ekelhaften schwarzen Leibern.’ Überall bissen sie mit ihren scharfen Zähnen zu. Sita schrie. Sie hatte gräßliche Schmerzen, doch sie wehrte die Fledermäuse nicht ab. Immer mehr Flattertiere fielen über sie her.
    Sita wankte.
    Sie röchelte.
    »Ich kann das nicht mehr hören!« brüllte Benny Tait verzweifelt.
    Er wollte aufspringen, doch Shankr Singh preßte ihn auf den Felsen nieder.
    »Nicht, Sahib. Nicht! Bitte bleiben Sie liegen! Wenn Sie sich erheben, sind wir alle verloren!«
    »Diese Scheusale bringen Sita um!« schrie Tait verzweifelt.
    Tait wollte auf die Beine schnellen, da ließen die ersten Fledermäuse von Sita ab. Immer mehr Blutsauger flogen weg.
    Nach und nach ließen alle Fledermäuse von Sita ab.
    Sie schwirrten davon.
    Tait richtete sich entsetzt auf.
    Sita war nicht wiederzuerkennen.
    »Diese widerlichen Viecher!« brüllte Tait schmerzlich auf. »Man sollte sie alle in ein riesiges Feuer werfen und verbrennen. Wozu sind die denn gut? Bestien sind sie! Ekelhafte Blutsaurer! Vampire! Verfluchte Vampire!«
    Sita lachte auf.
    Tait konnte das nicht verstehen. Sie lachte, obwohl sie unmenschliche Schmerzen haben mußte.
    »Was habe ich gesagt, Tait? Sie konnten mir nichts anhaben. Nun muß Bharata selbst kommen, um mich zu holen!«
    »Diese Biester führen bestimmt wieder irgendeine Teufelei im Schilde!« fauchte Tait, rasend vor Zorn. »Hört denn dieses Grauen nicht bald auf?«
    Die hechelnden Affen krochen an den Felsen heran, versuchten aber nicht mehr, ihn zu erklimmen. Sie wußten jetzt, daß sie das nicht schaffen konnten.
    Gierig, mit heraushängender Zunge, hockten sie sich auf den Boden und glotzten abwartend zu Tait und den anderen hoch.
    »Was soll das?« fragte Tait. »Worauf warten diese grausamen Teufel?«
    In derselben Sekunde spürten sie, worauf die Mörderaffen warteten.
    Bharata ließ die Erde grollend erbeben. Die ganze Insel wurde mächtig geschüttelt.
    Der Teufelsfelsen, der hart am Klippenrand stand, begann gefährlich zu wackeln.
    »Teufel!« brüllte Tait wütend. »Verfluchter Teufel! Warum kämpfst du nicht von Angesicht zu Angesicht mit mir! Laß doch diese verdammten Tricks, Bharata. Komm und stell dich zu einem fairen Kampf.«
    Bharata rüttelte die Insel mit ungeheurer Gewalt durch.
    Wie hungrige Hunde hockten die Affen rund um den Felsen. Sie warteten darauf, daß der Felsen die Menschen abschüttelte. Der Hunger trieb ihnen die Augen aus dem Kopf. Sie rissen ihre Mäuler auf und stießen knurrende Laute aus.
    Kaikeyi glitt als erste ab.
    Sie schrie gellend auf und versuchte, auf dem Felsen zu bleiben.
    Shankr Singh dachte in diesem Moment nicht mehr an die eigene Sicherheit.
    »Kaikeyi!« schrie er entsetzt und sprang blitzschnell auf.
    Das Mädchen konnte sich nicht mehr auf dem Felsen halten.
    Unten warteten die Affen mit hochgestreckten Krallen auf ihr Opfer.
    Singh riß das Mädchen zurück. Dabei verlor er aber selbst den Halt und stürzte schreiend vom Felsen.
    Kaikeyi war darüber so fassungslos, daß sie, kreischend vor Wahnsinn, hinter ihrem Vater hersprang.
    Tait wollte das Herz brechen. Er hatte gehofft, Singh und dessen Tochter heil von dieser verdammten Insel zu bringen.
    Singh hatte ihm damals, als er während des Taifuns über Bord gerissen worden war, das Leben gerettet.
    Tait hätte sich dafür gern revanchiert.
    Der Verlust dieser beiden Menschen schmerzte ihn wahnsinnig.
    Was für ein grauenvolles Abenteuer.
    Benny Tait wurde von Verzweiflung geschüttelt.
    Nun waren nur noch Joan und er
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