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087 - Der Dämon auf dem Affenthron

087 - Der Dämon auf dem Affenthron

Titel: 087 - Der Dämon auf dem Affenthron
Autoren: Dean Morris
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Affen? Sie haben es bald geschafft- Sie werden kommen. Sie werden uns töten, wenn du dich nicht beeilst. Komm, Shankr Singh. Mach schon. Ich wußte, daß du nicht nachtragend bist. Wir sitzen alle im selben Boot. Wir müssen zusammenhalten. Was geschehen ist, müssen wir vergessen, nicht wahr, Shankr Singh? Nicht wahr? So sag doch etwas! Tu doch etwas! Steh nicht so ruhig herum! Hilf mir! Ich flehe dich an, hilf mir!«
    Shankr Singhs Antlitz versteinerte.
    »Ich werde dir nicht helfen, Jones!« zischte er eiskalt.
    »Was sagst du da?«
    »Ich werde dir nicht helfen!«
    »Damit bringst du mich um, Singh? Du begehst damit einen Mord!«
    »Hast du vergessen, daß ich dich töten wollte? Nun bietet sich mir eine Gelegenheit, dich umzubringen, ohne daß ich selbst Hand an dich legen muß!«
    »Das kannst du doch nicht machen!« kreischte Jones verzweifelt auf. »Du verfluchter Inder! Warum hilfst du mir nicht?!«
    »Du hast Kaikeyi das schlimmste angetan, was man ihr antun konnte.«
    »Aber sie lebt doch noch! Ich hingegen sterbe, wenn du mir nicht hilfst.«
    »Du hast mein Kind auf eine andere Weise getötet, Jones! Ich helfe dir nicht. Damit sind wir quitt.«
    Singh wandte sich um und verschwand in der Dunkelheit.
    »Das ist nicht wahr!« brüllte Jack Jones in namenloser Angst. »Das ist nicht wahr! Du willst mich nur foltern, Singh! Okay. Ich habe es verdient. Ich kriege nun meine Strafe. Gut, Singh. Es reicht. Komm jetzt und hilf mir. Tu endlich diesen verfluchten Felsen weg. Ich kann diese gräßlichen Schmerzen kaum noch ertragen. Singh! Singh! Singh?«
    Der Inder antwortete nicht.
    Er war den anderen gefolgt, hatte Jones unter dem Felsen zurückgelassen.
    Er empfand Genugtuung darüber, daß ihm das Schicksal diese Art von Rache eingeräumt hatte.
    Nun mochte kommen, was wollte.
    Jones war jedenfalls verloren.
    ***
    Der Engländer versuchte sich in höllischer Verzweiflung selbst zu befreien. Ächzend stemmte er sich gegen den Felsen.
    Einmal bewegte sich der mächtige Brocken sogar.
    Ich schaffe es! schrie es in Jones. Ich kann es vielleicht noch schaffen.
    Anderes Gestein rollte nach und klemmte den Felsbrocken nun endgültig fest. Er war nicht mehr zu bewegen. Er schien mit dem Boden und mit Jones’ Beinen fest verwachsen zu sein.
    Heulend schlug Jones auf den Felsen.
    »Du Mörder!« brüllte er halb verrückt vor Angst. »Mörderfelsen! Laß mich los! Gib mich frei! Ich habe Angst vor diesen scheußlichen Affen! Ich will nicht, daß sie mich kriegen! Ich will von ihnen nicht zerrissen werden! Ich will nicht!«
    Er zerrte verbissen an seinen schmerzenden Beinen. Er stemmte sich mit den Händen auf den Boden. Zitternd warf er sich hin und her. Aber er konnte sich nur in den Hüften drehen. Weiter unten hockte der steinerne Tod auf seinen Schienbeinen.
    Jones hörte das Schaben der wild arbeitenden Affen.
    Sie schleuderten das Gestein fort, gruben sich ungemein schnell vorwärts, immer näher an ihn heran.
    »Haut ab!« brüllte Jones. »Seht zu, daß ihr die anderen kriegt! Laßt mich in Ruhe!«
    Polternd rollten auf der anderen Seite des Gesteinsberges Felsen herab.
    Jones hörte die Monster gierig schnaufen. Sie rochen sein Blut, seinen Schweiß. Er hörte sie hecheln, wurde fast wahnsinnig vor Angst.
    Da knirschte ein mächtiger Felsen hoch über ihm. Er wurde kraftvoll weggerissen. Eine Öffnung wurde sichtbar, und durch diese Öffnung schob sich der zottelige Schädel des ersten Affen...
    ***
    Saftiges Grün umgab sie. Dickstämmige Bäume ragten in den azurblauen Himmel, Palmen schüttelten ihre Wedel in einer leichten Brise. ’ Sie hatten sich durch ein Erdloch gezwängt. Sobald auch Shankr Singh an die Erdoberfläche geklettert war, verschloß Dascharata die Öffnung, indem er kurz darüber hinwegstampfte.
    »Gerettet!« seufzte Dr. Melford.
    Tait schaute sich um.
    »Wo ist Jones?« fragte er.
    »Den hat es erwischt!« sagte Shankr Singh.
    ^«Nun sind wir nur noch fünf«, sagte Tait erschüttert. Er preßte die Kiefer hart aufeinander. Seine Augen wurden schmal. Er starrte den Dämon kampflüstern an. »Wo ist Sita, Dascharata?«
    Der häßliche Dämon nickte.
    »Wenn du willst, zeige ich dir die Hütte, in der sie gefangengehalten wird.«
    »Laß uns sofort aufbrechen!« knurrte der Amerikaner.
    »Fühlst du dich stark genug, um den Kampf gegen ihre beiden Bewacher aufzunehmen?«
    »Ich werde sie bezwingen! Ich muß sie bezwingen!«
    »Ich komme mit Ihnen, Sahib!« sagte Shankr Singh.
    Tait war
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