Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
087 - Bei Vollmond kommt der Tod

087 - Bei Vollmond kommt der Tod

Titel: 087 - Bei Vollmond kommt der Tod
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Peckinpah.
    »Wenn ich Pasquanell richtig einschätze, ist Geld in seinen Augen ein notwendiges Übel. Damit läßt er sich bestimmt nicht ködern.«
    »Wenn Sie ihm sagen, worum es geht, und wenn er eine Chance sieht, Pater Severin zu helfen, wird er Sie begleiten, davon bin ich überzeugt.«
    Ich leerte mein Glas, um keine Zeit mehr zu vergeuden, und verlangte die Anschrift von Ralph Fisher.
    Tucker Peckinpah gab sie mir, und dann wünschten mir er und Cruv einen guten Flug.
    Ich kehrte nach Paddington zurück, rammte die Haustür mit der Schulter auf und brüllte nach Mr. Silver.
    Er kam aus dem Badezimmer, ein Handtuch um die Hüften geschlungen.
    »Wo brennt's denn? Warum schreist du wie am Spieß?« fragte mich der Ex-Dämon. Gewaltig waren seine Muskelpakete. Im Vergleich mit ihm kam ich mir vor wie ein Suppenhuhn, obwohl auch ich durchtrainiert war.
    »Lerne ein andermal schwimmen. Wir müssen nach Kanada.«
    »Nach Kanada«, echote der Hüne mit den Silberhaaren. »Und was tun wir da?«
    Ich sagte es ihm.
    »Nur um Pasquanell über den großen Teich zu holen, soll ich mit dir fliegen? Das ist nicht dein Ernst.«
    »Paß auf«, sagte ich. »Erstens habe ich dich gern bei mir. Zweitens brauche ich einen Begleiter, damit mir während des Fluges nicht langweilig wird. Drittens könnte dieser eigenwillige Werwolfjäger aus irgendeinem Grund keine Lust haben, mich nach England zu begleiten, dann müßtest du ihm eine Spezialbehandlung angedeihen lassen.«
    »Du meinst, in diesem Fall soll ich ihn hypnotisieren.«
    »Du hast es erfaßt. Wie schaffst du es bloß immer, mir so schnell zu folgen?«
    Der Hüne grinste. »Ich kenne dich schon lange genug, um zu wissen, welch verschlungene Wege deine Gedanken gehen.«
    Wir packten. Zu verabschieden brauchten wir uns von niemanden, denn es war niemand da.
    Ich hinterließ eine Nachricht und trug meine Reisetasche zum Rover. Bevor wir den Flugplatz ansteuerten, gingen wir noch auf einen Sprung zu Pater Severin.
    Sein Stellvertreter, Pater Laurentius, empfing uns. Er war ein junger, gutaussehender Priester, der die Gemeinde übernommen hatte, aber er sah sich nicht als Pater Severins Nachfolger.
    Sobald dieser wiederhergestellt sein würde, wollte ihm Laurentius die Kirche wieder übergeben.
    »Es geht ihm unverändert«, sagte der junge Pfarrer. »Er bekommt nicht mit, was um ihn herum passiert.«
    Laurentius führte uns zu unserem Freund. Pater Severin saß in einem Sessel. Seine Hände lagen auf den abgegriffenen Lehnen. Sein Blick war in eine geistige Ferne gerichtet, in der sich sein Verstand verirrt zu haben schien. Würde es möglich sein, diesen Geist jemals wieder zurückzuholen?
    War Terence Pasquanell der Mann, der dieses Wunder vollbringen konnte? Er, ein Mensch?
    Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, Mr. Silver und die Männer aus der Welt des Guten hatten versucht, dem Pater zu helfen.
    Sie hatten keinen Erfolg gehabt.
    War Terence Pasquanell wirklich ein Lichtblick? Oder hätte ich mir die Reise nach Kanada sparen können? Aber nein! Ich wäre für die Spur einer Chance um den ganzen Erdball geflogen.
    Ich erzählte Pater Laurentius von Pasquanell und was wir uns von ihm erhofften.
    Die Augen des jungen Priesters strahlten vor ehrlicher Begeisterung. »Das wäre wunderbar, wenn dieser Mann helfen könnte.«
    »Er wird sich an Severin auf jeden Fall versuchen«, sagte Mr. Silver. »Dafür werde ich sorgen. Komm, Tony, wir müssen gehen. Das Flugzeug wartet.«
    »Meine besten Wünsche begleiten Sie«, sagte Pater Laurentius.
    »Passen Sie weiterhin gut auf den ungewöhnlichsten Priester der Welt auf«, sagte Mr. Silver. »So ein Exemplar kommt nämlich nie mehr wieder.«
    Damit hatte er nicht unrecht.
    Pater Severin war ein Einzelstück. Er mußte wieder so werden, wie er gewesen war. Ich fühlte mich verpflichtet, ihm zu helfen, denn durch mich war er in diese schreckliche Situation geraten.
    »Wir kommen wieder«, sagte ich zu Severin, obwohl er mich nicht hörte.
    »Und wir bringen Pasquanell mit«, fügte Mr. Silver felsenfest überzeugt hinzu.
    ***
    Die Jagdhütte stand am Ufer eines kleinen Sees, dessen Wasser am Tage kristallklar war.
    Jetzt glänzte die Oberfläche wie poliertes schwarzes Glas, und die große Scheibe des Vollmonds spiegelte sich darin.
    Simon Doyle wartete ungeduldig auf Pasquanells Rückkehr. Sein bärtiger Lehrmeister hatte ihm befohlen, in der Hütte zu bleiben und niemandem aufzumachen.
    Der blonde Mann hatte die Absicht zu gehorchen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher