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087 - Bei Vollmond kommt der Tod

087 - Bei Vollmond kommt der Tod

Titel: 087 - Bei Vollmond kommt der Tod
Autoren: A.F.Morland
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auftauchte.
    Wir beide waren vor vielen Jahren eine der wohl einmaligsten Partnerschaften eingegangen, die es gab.
    Und sie hielt immer noch.
    »Partner«, sagte ich und streckte ihm die Hand entgegen.
    »Gut, daß Sie so schnell kommen konnten, Tony«, sagte der Industrielle und bot mir Platz an. »Sie trinken doch was?«
    »Gern, ehe ich mich schlagen lasse.«
    »Einen Pernod?«
    »Sie wissen, womit Sie mir die größte Freude machen können«, sagte ich grinsend und setzte mich.
    Cruv brachte mir den Drink und setzte sich dann zu uns. Peckinpah hatte keine Geheimnisse vor ihm. Er wußte, daß er dem Gnom vollstes Vertrauen entgegenbringen konnte.
    »Irgend etwas Neues von der Marbu-Front?« erkundigte sich der Industrielle.
    »Wenn das der Fall wäre, hätte ich es Ihnen nicht vorenthalten«, antwortete ich.
    Auch Peckinpah hatte seine Fühler ausgestreckt, um mir zu helfen, aber er war nicht nur auf diesem Gebiet aktiv geworden, nachdem wir ihn aus der siebenten Hölle zurückholten, in der er von Asmodis länger als ein Jahr gefangen gehalten worden war.
    Er wußte, daß Pater Severin mir helfen wollte. Der Priester hatte einen Exorzismus an mir vorgenommen, und die Folgen waren verheerend gewesen.
    Unser Freund konnte nicht mehr sprechen, nicht mehr denken, nicht mehr reagieren. Er vegetierte nur noch dahin, wußte nicht mehr, wer er war, und mußte rund um die Uhr betreut werden, weil er selbst zu nichts mehr fähig war.
    Sehr schlimm hatte es den sympathischen Priester erwischt. Ich hatte immer gedacht, diesen kraftstrotzenden Mann könne überhaupt nichts umwerfen, doch mittlerweile hatte sich herausgestellt, daß es doch Kräfte gab, denen selbst ein Baum wie Pater Severin nicht gewachsen war.
    Der Exorzismus hatte mit einer Katastrophe geendet, und seither zerbrachen sich alle unsere Freunde den Kopf, wie man den Mann Gottes wieder auf die Beine stellen konnte.
    Einen brauchbaren Vorschlag hatte bisher noch keiner gemacht.
    Ich nahm einen Schluck vom Pernod. Tucker Peckinpah eröffnete mir, daß es vielleicht eine Möglichkeit gab, etwas für Pater Severin zu tun.
    »Lassen Sie hören«, verlangte ich gespannt.
    Peckinpah nahm die dicke Zigarre aus dem Mund und betrachtete angelegentlich die Glut.
    »Ich habe von einem Mann gehört, der über ein außergewöhnliches Wissen verfügen soll. Angeblich hat er es von einem Wesen, das sich kurze Zeit auf der Erde aufhielt. Mit diesem Wissen könnte er Pater Severin heilen.«
    »Wie heißt der Mann?« fragte ich.
    »Terence Pasquanell«, antwortete Peckinpah und klemmte sich die Zigarre wieder zwischen die Zähne.
    »Lebt er in England?«
    Der Industrielle schüttelte den Kopf.
    »Dann wenigstens in Europa?«
    Wieder schüttelte Tucker Peckinpah den Kopf. »Seine Heimat ist Kanada.«
    »Na wenigstens wohnt er nicht auf dem Mond«, brummte ich.
    »Er führt ein sehr ungewöhnliches Leben. Er macht Jagd auf Werwölfe.«
    »Kann er davon leben?«
    »Wer Geld hat, bezahlt ihn. Wenn jemand mittellos ist, aber dennoch Hilfe braucht, dem hilft Pasquanell umsonst.«
    »Der Bursche ist mir bereits sympathisch«, sagte ich.
    »Es ist nicht immer einfach, ihn zu finden, denn er ist viel unterwegs. Derzeit soll er sich in den Rocky Mountains aufhalten.«
    »Ist er wieder auf der Jagd?«
    »Das ist er fast immer«, erwiderte Peckinpah.
    »Dann ist er ein Mann, den ich unbedingt kennenlernen möchte.«
    »Das sollen Sie, Tony. Deshalb habe ich Sie angerufen und zu mir gebeten.«
    »Die Rockies ziehen sich von den USA bis hinauf nach Kanada«, sagte ich. »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie das Gebiet, in dem ich den Werwolfjäger suchen soll, etwas eingrenzen könnten.«
    »Wann können Sie abreisen?«
    »In einer Stunde.«
    »Mein Jet wird bis dahin startklar sein«, sagte der Industrielle.
    »Und wohin wird er mich bringen?«
    »Nach Vancouver. Inzwischen werde ich dafür sorgen, daß ein Hubschrauber bereitsteht, sobald Sie drüben ankommen. Dann geht es weiter nach Wellfort Creek. Dort wenden Sie sich an einen Mann namens Ralph Fisher. Die genaue Adresse gebe ich Ihnen später noch. Fisher versorgt Pasquanell mit allem, was er braucht. Proviant, Waffen, Munition, Kleidung. Wenn er nicht weiß, wo Terence Pasquanell ist, kann er Ihnen zumindest sagen, wann er aus der Wildnis zurückkommt.«
    »Hoffentlich kann ich Pasquanell überreden, mit mir nach London zu kommen. Entführen kann ich ihn nicht.«
    »Bieten Sie ihm, was Sie wollen. Geld spielt keine Rolle«, sagte Tucker
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