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085 - Professor Kulls Blutnixe

085 - Professor Kulls Blutnixe

Titel: 085 - Professor Kulls Blutnixe
Autoren: A.F.Morland
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Venezuela gewesen war. Wo sein neues Zuhause sein würde, war noch nicht entschieden.
    Ein italienischer Adeliger, dem geheime Beziehungen zur Mafia nachgesagt wurden, wollte die Statue unbedingt haben, und er hatte auch die besten Chancen, sie zu bekommen. Er mußte nur noch mit dem hohen Preis einverstanden sein. Das Geld aufzutreiben, war für ihn kein Problem. Caan hatte Erkundigungen eingeholt. Der blaublütige Italiener hatte nicht nur Geld wie Heu, sondern auch in zahlreichen Provinzen ausgedehnte Ländereien.
    War es Malas, der auf diese ungewöhnliche Weise Kontakt mit ihm aufnahm?
    Caan blickte dorthin, wo sich der Safe befand.
    Kälte schien durch die Stahltür zu sickern.
    Caan schauderte unwillkürlich. Eine leichte Gänsehaut kroch ihm über den Rücken. Was hatte das zu bedeuten? Was war hier im Gange?
    Man hatte ihm gesagt, es würden sich unvorstellbare Zauberkräfte in der Jadestatue befinden, und es wäre keinesfalls eine tote Materie. Leben, unbegreiflich und tückisch, sollte sich in der Statue befinden.
    Milburn L. Caan hatte dem keinen Glauben geschenkt.
    Primitive Menschen glauben gern an Geister, erfinden gern unheimliche Geschichten.
    Für ihn war Malas nur ein lebloses, wertvolles Ding , nichts weiter.
    Aber dieses Ding hatte sich soeben bemerkbar gemacht! Oder hatte er sich das nur eingebildet?
    Caan schüttelte ärgerlich den Kopf. Er war ein nüchterner Mensch mit einem klaren, messerscharfen Verstand. So jemand bildet sich doch nicht ein, von einer unsichtbaren Hand berührt worden zu sein. Es paßte nicht zu ihm.
    Geheime Zauberkräfte, ein düsterer Spuk, Macht, die aus dem Jenseits kam… So ein Humbug. Irgend jemand hatte sogar behauptet, an Malas würde ein Fluch haften. Caan glaubte es nicht.
    Aber was veranlaßte ihn so stark, auf den Safe zuzugehen? In ihm entstand der Wunsch, das Stahlfach zu öffnen. Wieso zögerte er? Hatte er Angst?
    Angst vor Malas?
    Angst vor einem Stein?
    Lächerlich.
    Als wollte er sich selbst etwas beweisen, trat er entschlossen vor den Safe und schaltete die Alarmsicherung aus. Dann drehte er das Rädchen und stellte die Zahlenkombination ein. Ein dünner Schweißfilm legte sich auf seine Stirn. Malas nahm immer stärker Einfluß auf ihn, wenn er das auch nicht wahrhaben wollte. In Malas war Leben.
    Und er war kein Gott, sondern ein Dämon!
    Eine unerklärliche Nervosität ergriff von Caan Besitz. Er fieberte, konnte es kaum mehr erwarten, Malas zu sehen.
    Rasch drehte er die letzte Ziffer, dann ließ sich die dicke Stahltür öffnen, und Milburn L. Caan sah den Jadedämon. Unterarmgroß war die Figur, gedrungen der Körper, stämmig die Beine. Der Kopf war irgendwie klumpig, und ein Ring aus funkelnden Diamanten umschloß ihn.
    Das Gesicht glich einer bösen Teufelsfratze, und in den Augenhöhlen steckten blutrot leuchtende Rubine, von denen ein geheimnisvolles Feuer ausging.
    So wie heute hatte Caan noch nie empfunden. Das irritierte ihn. Er wußte nicht, was er davon halten sollte. Was war mit seinem klaren Verstand los?
    Caans Blick trübte sich. Das Rote der Rubine verschwamm, wurde größer. Caan fühlte sich von roten Augen angestarrt, scharf, durchdringend.
    Alles um ihn trat auf eine merkwürdige Weise zurück, wurde unwirklich. Er sah bald nur noch diese verschwommenen roten Augen, und plötzlich vibrierte eine Stimme in ihm.
    Malas sprach zu ihm!
    Der grüne Dämon sagte nur ein Wort: »Töte!«
    Und Milburn L. Caan gehorchte…
    ***
    Virgil Redmond wusch sich schnaufend das Gesicht. Immer wieder klatschte er sich Wasser auf Nase, Mund und Wangen. Dann richtete er sich auf und betrachtete sich im Spiegel. Die Schwellung war groß und häßlich gerötet.
    Diesmal war Caan zu weit gegangen.
    Redmond war nicht gewillt, den Faustschlag einfach hinzunehmen. Was Caan getan hatte, schrie nach Vergeltung. Redmond kannte darauf nur eine Antwort: Mord!
    Er hätte sich schon viel früher von Caan trennen sollen. Viel Ärger wäre ihm erspart geblieben. Mochte der Teufel wissen, warum er so lange gezögert hatte.
    Heute hatte Caan den Bogen überspannt, und Virgil Redmond war ihm dafür direkt dankbar, denn nun hatte ihn Caan endlich soweit gebracht, daß er entschlossen war, zur Waffe zu greifen.
    Er trocknete sein Gesicht ab, brachte seine Frisur in Ordnung und holte anschließend seine Pistole aus dem Schrank. Da die Männer, die sich außer ihm und Caan an Bord befanden, den Mord nicht sofort mitbekommen sollten, beschloß Redmond, einen
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