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085 - Professor Kulls Blutnixe

085 - Professor Kulls Blutnixe

Titel: 085 - Professor Kulls Blutnixe
Autoren: A.F.Morland
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Unterstützung. Allein schaffe ich die vier künstlichen Brüder nicht. Wir sollten noch in dieser Stunde zuschlagen. So eine günstige Gelegenheit, vier Cyborgs aus dem Verkehr zu ziehen, kommt nicht so bald wieder. Schwing dich mit Tony Ballard in den Sedan und komm umgehend hierher, und… Nichts für ungut, daß ich mich nicht früher gemeldet habe.«
    »Ist schon in Ordnung«, sagte Noel Bannister.
    Arness sagte, wo er auf uns wartete. Er beschrieb die Stelle sehr genau. Wir konnten sie nicht verfehlen.
    »Wenn wir das hinter uns haben«, sagte Fred Arness abschließend, »leeren wir drei zusammen eine Flasche Genever auf den Sieg.«
    Damit hängte er ein.
    Auch Noel hängte den Hörer an den Haken.
    »Hört sich verlockend an«, sagte ich und verließ als erster die Telefonzelle.
    »Ja«, brummte Noel Bannister und legte seine Stirn in Falten. »So hört es sich an.«
    »Wenn es eine Möglichkeit gibt, Mortimer Kull eins auszuwischen, bin ich immer dabei.«
    Noel Bannister massierte seinen Nacken. Sehr nachdenklich sah er aus.
    »Ist ein Haar in der Suppe?« fragte ich.
    »Er sagte, er wollte in die Bar gehen, hätte aber die Cyborgs gesehen und umdisponiert, als diese das Hotel verließen.«
    »Es war richtig, so zu handeln«, sagte ich.
    »Er verläßt sein Zimmer, das schweißnasse Hemd bleibt auf dem Bett liegen, der Schrank bleibt offen…«
    »Vielleicht steht er mit der Ordnungsliebe auf Kriegsfuß.«
    »Ich würde Fred Arness als beinahe pedantisch bezeichnen«, sagte Noel. »Dieser Mann vergißt seine Waffe nicht, wenn er weggeht, Tony. Hast du noch im Ohr, was er abschließend sagte?«
    »Dann leeren wir drei zusammen eine Flasche Genever auf den Sieg.«
    Noel nickte fest. »Siehst du, und das ist das Tüpfelchen auf dem i, denn ich weiß, daß Fred Arness alles trinkt, vom Schmieröl bis zum doppelt gebrannten russischen Wodka. Er trinkt alles, nur keinen Genever. Den kann er nicht ausstehen.«
    In meinem Kopf gab es Alarm. »Du meinst, er wollte dir auf diese Weise eine Warnung zukommen lassen?«
    Wieder nickte mein amerikanischer Freund überzeugt. »Man hat ihn gezwungen, mich anzurufen. Und man hat mitgehört. Wenn das nicht stimmt, fresse ich einen Klosettbesen.«
    »Einen gebrauchten?«
    »Meinetwegen.«
    »Mit einem Wort: Man hat Arness gezwungen, uns in eine Falle zu locken.«
    Noel legte mir die Hand auf die Schulter. »Junge, du bist ja fast noch schlauer als ich.«
    »Wir werden natürlich hingehen«, sagte ich.
    »Wir können Fred Arness schließlich nicht im Dreck stecken lassen«, sagte Noel und holte Arness' Luger.
    Dann verließen wir das »Grand Central«.
    Und eine tödliche Falle wartete auf uns…
    ***
    Alles in allem befanden sich zehn Mann auf der Yacht - Milburn L. Caan und Virgil Redmond mitgerechnet. Und noch jemand: Malas, der Jadegott, für zehn Millionen US-Dollar gekauft, aber mehr als das Doppelte wert. Man mußte nur den richtigen Leuten den Mund wäßrig machen, und das hatten Redmond und Caan sehr geschickt getan. Überall, wo es schwerreiche Interessenten gab, hatten sie vorfühlen lassen, ob ein Interesse an Malas bestehe, und es lagen bereits einige ernst gemeinte Angebote vor. Redmond hätte bereits zugeschlagen und das Geschäft perfekt gemacht, aber Caan hatte die besseren Nerven. Er wollte sich von Malas erst trennen, wenn die Schallmauer durchbrochen wurde, und die stand bei fünfundzwanzig Millionen. Redmond war der Meinung, daß sich soviel Geld nicht herausholen ließ, aber Caan war vom Gegenteil überzeugt. Es gehörte nur sehr viel Geduld, eine große Portion Frechheit und ein ausgeprägtes Fingerspitzengefühl dazu.
    Es kriselte auf der Yacht, die den Namen ALBATROS trug.
    Caan und Redmond waren sich seit einiger Zeit nicht mehr grün. Sie gingen einander auf die Nerven, haßten es, auf so engem Raum miteinander leben zu müssen.
    Sie konnten sich kaum aus dem Weg gehen. Irgendwann am Tag begegneten sie sich immer irgendwo. Entweder auf Deck oder darunter. Möglichkeiten, auszuweichen, gab es kaum.
    Zu sechst hatten sie den größten Coup ihres Lebens gelandet, und zu zweit waren sie übriggeblieben. Caan wäre mit jedem anderen lieber zusammen gewesen als mit Redmond.
    Er hatte ihn vor dem Coup schon nicht ausstehen können, und er hatte auch gegen Redmonds Teilnahme protestiert. Es war zu einer Abstimmung gekommen, und Caan war überstimmt worden.
    Daß das nicht gerade dazu beitrug, sie Freunde werden zu lassen, ist klar. Der eine betrachtete den
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