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0847 - Duell der Mächtigen

0847 - Duell der Mächtigen

Titel: 0847 - Duell der Mächtigen
Autoren: W.K. Giesa
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Sternenlicht, teilweise verdeckt, reichte nicht aus, Details zu erkennen. Fooly verschwand in der Dunkelheit und kam kurz darauf mit einem Ast zurück, den er mit einem Flammenstoß aus seinen Nüstern in Brand setzte und als Fackel benutzte.
    Jetzt sah Zamorra die Linien des Zauberkreises, die größtenteils verwischt waren, und er sah das Sigill eines Dämons. Er prägte sich das Aussehen ein, bevor er sich weiter umsah.
    Der Boden war ziemlich zertreten, das Gras teilweise verbrannt. Ein mörderischer Kampf musste hier stattgefunden haben.
    Die Stelle, wo Merlin gelegen hatte, fand Zamorra sofort wieder. Er nahm sein Amulett zur Hand und setzte die Zeitschau ein. Da das Geschehen noch nicht lange zurück lag, kostete es ihn nur wenig Kraft. Das Amulett zeigte ihm in einer Art rückwärtslaufendem Film, was sich hier abgespielt hatte.
    Den Dämon, der Merlin mit seiner eigenen Sichel getötet hatte… den verzweifelten magischen Kampf… das Erscheinen des Dämons im Zauberkreis… die Beschwörung… Merlins Vorbereitungen auf das Duell…
    Zamorra beendete die Zeitschau. »Lucifuge Rofocale«, murmelte er. »Ausgerechnet der!«
    Merlin war ein Narr gewesen! Warum hatte er sich nicht besser abgesichert? Er hätte doch wissen müssen, dass er nicht allein mit dem Erzdämon aus der Spiegelwelt fertig werden konnte! Warum hatte er nicht Zamorra oder die beiden Silbermond-Druiden um Hilfe gebeten?
    War Merlin zu stolz gewesen, jemanden zur Unterstützung zu rufen? Das war durchaus möglich, aber dann hatte dieser Stolz ihn den Sieg und womöglich das Leben gekostet.
    »Sonst verlangt er bei jedem Fliegendreck, dass ich ihm die Kartoffeln aus dem Feuer hole, nur wenn es um sein eigenes Leben geht, will er das unbedingt im Alleingang durchziehen, dieser Narr!«
    Er zuckte mit den Schultern.
    Es war unnötig, hier noch länger zu verweilen. Was er wissen wollte, wusste er jetzt.
    Er wies auf die Regenbogenblumen. »Gehen wir heim.«
    ***
    »Du siehst nicht gut aus«, begrüßte Nicole ihn. »Habt ihr nichts erreicht?«
    Sie umarmte und küsste ihn - trotz des Bartes -, aber er war irgendwie nicht bei der Sache.
    »Ich weiß es nicht«, gestand er. »Das wird erst die Zukunft zeigen.« Im Kaminzimmer ließ er sich in seinen Sessel fallen. Er starrte die Holzscheite an, die normalerweise hier brannten und mit ihren Flammen und dem leisen Knacken und Prasseln des Feuers beruhigend wirkten. Aber heute hatte niemand das Kaminfeuer entzündet.
    Nicole brachte Zamorra ein Glas Whisky, randvoll. Er trank in kleinen Schlucken, genoss das Brennen des Getränks auf seiner Zunge und in der Speiseröhre. Nach einer Weile erzählte er seiner Gefährtin, was geschehen war.
    »Lucifuge Rofocale also«, sagte sie. »Wenn Merlin außer Gefecht ist, gibt es niemanden mehr, der ihn stoppen kann. Höchstens LUZIFER. Aber ich glaube nicht, dass der sich einmischt. Wann hat er das jemals getan? Und in den Schwefelklüften munkelt man, es gäbe ihn überhaupt nicht mehr.«
    »Ein Gerücht«, erwiderte Zamorra. »Ich glaube nicht daran. Dämonen wie LUZIFER sterben nie aus.«
    Er nahm wieder einen Schluck, diesmal etwas größer. »Und was ist mit unserem Besucher, den Fooly kaltgestellt haben will?«
    »Er liegt in deinem Arbeitszimmer«, sagte Nicole. »Ich habe ihn dort gelassen. Er war mir doch etwas zu schwer, um ihn anderswohin zu schleppen.«
    »Bei einem Riesen kein Wunder. Na gut, schauen wir uns den Knaben mal an.«
    Er nahm das zur Hälfte geleerte Glas mit. Im Arbeitszimmer hielt Fooly Wache, der Nicole abgelöst hatte, damit sie Zamorra ausgiebig begrüßen konnte. Dass diese Begrüßung nicht allzu überschwänglich ausfiel, konnte er ja nicht ahnen.
    »Er hat sich nicht gerührt«, meldete er. »Liegt einfach da und schläft, während wir uns abrackern. Wartet nur -wenn der wieder wach wird, kriegt er zur Strafe eine gescheuert, dass er nicht mehr weiß, ob er Männlein oder Weiblein ist.«
    Nicole kicherte. »Ich glaube, das hat schon jemand getan.«
    Zamorra fragte sich, was daran so lustig war.
    Die Kleidungsstücke des Riesen lagen zusammengehäuft ein paar Meter weiter. Und zwar alle, auch der Lendenschurz.
    Jetzt grinste Zamorra auch. »Hättest du ihn auch so komplett ausgezogen, wenn er ein weibliches Exemplar seiner Spezies wäre?«
    »Weiblich?« Sie kicherte schon wieder. »Fällt dir gar nichts auf, Cheri?«
    »Nur dass er splitternackt ist.«
    »Und dass ihm was fehlt…«
    Jetzt fiel es Zamorra endlich auch auf. Dem
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