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0847 - Duell der Mächtigen

0847 - Duell der Mächtigen

Titel: 0847 - Duell der Mächtigen
Autoren: W.K. Giesa
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Er hat es mir gesagt. Aber wie? Der alte Zauberer war doch gar nicht mehr in der Lage zu sprechen!
    Aber vielleicht hatte er sich telepathisch geäußert. Das war die einzige Möglichkeit. Wie auch immer, Zamorra hatte das Gefühl, dass bei dieser Rettungsaktion Merlin auf irgendeine Weise Hinweise gegeben hatte. An die Regenerationskammer in der Dimensionsblase hatte Zamorra schon seit Jahren nicht mehr gedacht. Merlin schien sie auch zwischendurch nicht benutzt zu haben. Es war wohl nicht notwendig gewesen.
    Zamorra hoffte, dass die Kammer, die niemand außer Merlin selbst betreten konnte, den Zauberer rettete. Dabei wusste er selbst, wie gering diese Hoffnung war. Sie hatten viel Zeit verloren. Vielleicht zu viel Zeit. Aber es war nicht schneller gegangen Und sicher würde es lange dauern, bis Merlin wieder fit war. Es war mehr als nur eine Verletzung, es war mehr als nur Erschöpfung. Zu viel kam hier zusammen. In der nächsten Zeit würden sie alle ohne Merlin auskommen müssen. Monate, vielleicht Jahre? Zamorra wagte es nicht abzuschätzen.
    An sich hätte es ihm egal sein können. Merlin zeigte sich stets nur als der Auftraggeber, der Befehle erteilte, aber keine Erklärungen gab, kein Hintergrundwissen vermittelte. Dennoch wäre ohne ihn in all den Jahren vieles schlechter verlaufen.
    Das ungleiche Paar trat ins Freie, Fooly verzichtete darauf, das Tor in der Burgmauer wieder zu verriegeln. Wer verirrte sich schon hierher? Einbrecher sicher nicht.
    Hoch ragte das Gemäuer in der Nacht empor.
    Normalerweise war Caermardhin unsichtbar. Nur wenn dem darunter im Tal liegenden Dorf oder der Welt tödliche Gefahr drohte, zeigte sich die Burg auf dem Berggipfel.
    Also drohte Gefahr!
    Dem Dorf allein sicher nicht, sondern eher der ganzen Welt. Zumindest hatte Zamorra das Gefühl. Es war gefährlich, wenn Merlin starb!
    Für einen kurzen Moment blitzte ein Vergleich in ihm auf. An der Loire das kleine Dorf und darüber am Berghang Château Montagne. Hier im Tal das kleine Dorf und auf dem Berggipfel darüber Caermardhin.
    Aber das war sicher ein Zufall. Zamorra wollte in Dinge wie dieses nicht zu viel hineininterpretieren.
    Dafür überraschte ihn etwas anderes.
    Er konnte sich plötzlich nicht mehr an den Weg erinnern, den Fooly und er in Caermardhin zurückgelegt hatten, um zu der Dimensionsblase zu kommen! Im gleichen Moment, als sie die Burg verlassen hatten, war die Erinnerung verwischt!
    Fooly erging es nicht anders, wie Zamorra erfuhr. Auch der Drache wusste nicht mehr, welchen Weg sie genommen hatten!
    Zamorra wusste, dass er seine mentale Abschirmung nicht geöffnet hatte. Dennoch war er in diesem Punkt manipuliert worden. »Welche verflixte Magie benutzt Merlin dafür?«, grübelte er. »Sie muss unabhängig von ihm funktionieren, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass er selbst noch in der Lage ist oder war, dergleichen zu tun.«
    »Das Grübeln bringt uns auch nicht weiter«, sagte Fooly. »Lass uns über die Regenbogenblumen wieder heimkehren, Chef.«
    »Ja. Aber nicht direkt zum Château. Vorher will ich wissen, was genau sich abgespielt hat und wer Merlin beinahe umgebracht hätte.«
    »Oder tatsächlich umgebracht hat«, wandte der Drache ein. »Genaues werden wir erst in Wochen oder Monaten wissen.«
    »Das ist wie bei Schrödingers Katze«, sagte Zamorra.
    »Ist das die, die ständig bei uns auftaucht und mir den Kühlschrank leer frisst?«
    »Dir? Eher uns allen! Madame Ciaire bewahrt die Lebensmittel für alle Château-Bewohner darin auf!«, korrigierte Zamorra ihn. »Nein, es ist ein Beispiel aus der Quantenphysik. Der gute Schrödinger packt seine Katze in einen Kasten, dazu eine kleine Giftbombe mit einem Zufallszünder. Solange niemand den Kasten wieder aufmacht und nachschaut, weiß man nicht, ob die Katze nun tot ist oder noch lebt. Sie existiert gewissermaßen in zwei Zuständen zugleich. So sieht es nun auch mit Merlin aus. Solange er sich in seiner Kammer befindet, ist er tot oder er lebt. Die Wahrheit erfahren wir erst, wenn die Kammer sich wieder öffnet.«
    »Aha«, sagte Fooly. »Das verstehe ich - nicht. Klingt aber nicht sehr nett für die Katze. Obwohl… mit unserer…«
    Inzwischen hatten sie die Regenbogenblumen wieder erreicht. Zamorra sah sich noch einmal nach Caermardhin um. Immer noch war die Burg deutlich zu erkennen.
    Die Burg, die mit ihrem Sichtbarwerden größte Gefahr verkündete…
    ***
    Zamorra und Fooly kehrten zu Gryfs Hütte zurück.
    Wolken waren aufgezogen. Das
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