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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Karen Ranney
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Kapitel 1
    Mai 1778
    I hr werdet ihn heiraten«, sagte Mrs Parker nachdrücklich.
    »Das werde ich nicht«, entgegnete Riona ebenso entschieden.
    Das waren auf der ganzen Fahrt von Edinburgh nach Hause die einzigen Worte, die sie miteinander wechselten.
    Riona McKinseys Welt war aus den Fugen geraten, und die aus London stammende Mrs Adelaide Parker machte es ihr unmöglich, diese Tatsache auch nur für einen Moment zu vergessen. Die Respekt erheischende Dame saß ihr mit verschränkten Armen in der dunklen Kutsche gegenüber, tippte unablässig mit den Schuhspitzen auf die Bodenbretter und seufzte immer wieder theatralisch, was bei Riona abwechselnd Unbehagen und Verärgerung hervorrief.
    Mrs Parker hatte abgelehnt, die Lampen anzünden zu lassen, zweifellos in der Absicht, Riona einen Vorgeschmack auf ihre Zukunft zu verschaffen.
    Neben Riona saß ihre Schwester Maureen, die bitterlich in ihr Spitzentaschentuch schluchzte. Deren Gefühle gingen ihr bedeutend näher als Mrs Parkers.
    Obwohl es keine helle Nacht war, rumpelte die Kutsche übers Land. Für Mrs Parker, die sich von keinem König und keiner Königin der Gesellschaft einschüchtern ließ, war eine gefährliche Landstraße kein Hindernis.
    Riona drückte sich tiefer in ihre Ecke und hob mit einem Finger die lederne Fensterabdeckung an. Außer den dunklen Silhouetten von Büschen und Bäumen gab es nichts zu sehen.
    Vielleicht sollte sie sich einen Plan zurechtlegen, Worte, um ihre Mutter zu besänftigen. Riona hatte Mrs Parker mit Engelszungen beschworen, doch die Frau hatte nicht mit sich reden lassen. In ihren Augen gab es nur einen Weg aus der Katastrophe.
    Aber, dachte Riona, ihre Mutter war nicht so engstirnig und wirklichkeitsfremd wie ihre Anstandsdame. Susanna würde die Situation so sehen, wie sie war, und entsprechend urteilen.
    Warum wurde dem Wort einer Frau nicht ebensolches Vertrauen geschenkt wie dem eines Mannes?
    Es war nicht ihre Absicht gewesen, sich mit Harold McDougal in den abendlichen Garten davonzustehlen. Und sie war auch nicht freiwillig dort geblieben und hatte mutwillig ihren Ruf zerstören lassen. Der Mann hatte sie überlistet. Nicht mit romantischen Worten, sondern mit einem Appell an ihre Schwesterliebe.
    »Meine liebe Miss McKinsey, ich habe Eure Schwester im Garten weinen sehen, und ich dachte mir, Ihr wollt ihr sicher beistehen.«
    Maureen war großen Stimmungsschwankungen unterworfen, seit sie glaubte, den blendend aussehenden Captain Hastings zu lieben. Unglücklicherweise hatte der junge Mann nicht zu dem Fest erscheinen können, da man ihn nach Fort George abkommandiert hatte. Riona hatte vorhin selbst gesehen, wie Maureen sich mit einem Taschentuch die Augen abtupfte, und ließ es sich nun nicht zweimal sagen, zu ihr zu eilen.
    Nur saß Maureen nicht in dem dunklen Garten auf einer Steinbank. Als Riona sich umdrehte, packte Harold sie mit einer feuchten Hand beim Arm. Sie riss sich los.
    »Ich bin Euch auf den ersten Blick verfallen, Miss McKinsey. Sagt mir, dass es Euch ebenso geht, und ich bin der glücklichste Mann der Welt.«
    »Ich bin Euch heute erst zum zweiten Mal begegnet, Sir«, erwiderte sie kühl. »Habe ich Euch den Eindruck vermittelt, dass eine derartige Vertraulichkeit mir willkommen wäre?«
    »Ihr habt mich angelächelt, Miss McKinsey.« Seine Stimme war tief und weich und sollte zweifellos verführerisch klingen. Stattdessen erregte sie Rionas Abscheu. »Und ich war bezaubert von Euren wunderschönen Augen. Noch nie habe ich den Vorzug genossen, einen solchen Silberton zu sehen.«
    »Sie sind grau«, konstatierte Riona nüchtern. »Einfach grau.« Vorsichtshalber wich sie einen Schritt zurück.
    »Ich möchte Euch wissen lassen, welche Achtung und Bewunderung ich für Euch hege.«
    Sie hob die Hand, hoffte, ihm damit Einhalt zu gebieten, doch wie die meisten vernarrten Verehrer deutete er ihre Geste als Koketterie und ihr Schweigen als Zustimmung.
    »Vergebt mir mein ungestümes Drängen«, bat er. »Es gibt nur eine Möglichkeit, meine Sehnsucht zu stillen, meine liebste Miss McKinsey. Wir müssen heiraten.«
    Sie war nach Edinburgh gekommen, um einen Ehemann zu finden, und die Erbschaft der Großtante ihrer Mutter hatte ihre Chancen beträchtlich vergrößert. Riona machte sich keine Illusionen, was ihre Anziehungskraft anging – die Aufmerksamkeit der Gentlemen stand in direktem Verhältnis zu den Gerüchten bezüglich ihrer Mitgift.
    Keiner der Herren, die sie kennengelernt hatte,
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