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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Karen Ranney
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für die Zukunft.«
    »Schließen diese Pläne vielleicht das Vermögen meiner Tochter mit ein?«, fragte Susanna rundheraus und hörte Mrs Parker scharf die Luft einziehen.
    Weder sie noch Mrs Parker stammten aus reichem Haus. Die Engländerin verdiente ihren Lebensunterhalt als Heiratsvermittlerin, Anstandsdame und eine Art Ausbilderin, indem sie junge Frauen durch die gefährlichen Gewässer der Gesellschaft lotste. Das brachte ihr ein erkleckliches Auskommen ein.
    Was Harold anging, so machte sich Susanna keine Illusionen ob der Wirkung von Rionas Vermögen auf die Phantasie des jungen Mannes. Er mochte ja tatsächlich mit dem Herzen dabei sein, aber sie hätte wetten können, dass es ihm leichter gefallen war, sich in eine Erbin zu verlieben als in eine Frau ohne Vermögen.
    »Natürlich ist mir bekannt, dass Eure Tochter eine Erbin ist, Madam«, erwiderte Harold rechtschaffen zornig und empört, »aber ich würde sie auch lieben, wenn sie mittellos wäre.«
    Diese Aussage entlockte Mrs Parker ein beifälliges Murmeln.
    »Ein Jammer, dass wir Eure Aufrichtigkeit nicht prüfen können«, sagte Susanna sarkastisch.
    Sie erhob sich. »Ich werde eine Entscheidung fällen, aber nicht mehr heute«, erklärte sie. »Ich denke, wir sollten uns zurückziehen.« Sie nickte Harold zu. »Wenn Ihr Euch einen Augenblick gedulden wollt, werde ich Euch ein Zimmer herrichten lassen.«
    Er verbeugte sich zackig und mit einem Lächeln, das sie zweifellos entwaffnen sollte.
    Sie schickte Maureen mit dem geflüsterten Versprechen, dass sie später zu ihr kommen würde, auf ihr Zimmer und wandte sich dann an Mrs Parker. »Soll ich Euch einen leichten Imbiss aufs Zimmer schicken?«
    »Ihr quartiert mich doch hoffentlich woanders ein als das letzte Mal«, sagte die Frau in weinerlichem Ton. »Der Wind drang durch alle Ritzen. Ich würde ein nach Süden hinausgehendes Zimmer vorziehen.«
    Susanna sparte sich den Hinweis, dass es im ganzen Haus kein nach Süden hinausgehendes Zimmer gab. Sie nickte nur resigniert ob der Tatsache, Mrs Parker wieder einmal als Gast zu haben. Dann bedeutete sie Riona mit einer Kopfbewegung, ihr nach draußen zu folgen.
    »Ich werde ihn nicht heiraten, Mutter«, verkündete Riona auf dem Korridor, als die Flügeltür geschlossen war. »Ich denke nicht daran. Ich habe mir nichts vorzuwerfen.«
    »Manchmal genügt der bloße Anschein von Unschicklichkeit«, sagte Susanna. »Und es gilt, Maureens Lebensglück zu bedenken.«
    Dass Captain Hastings Maureen so sichtbar vergötterte, war der einzige Lichtblick in der verfahrenen Situation.
    »Kann ich es denn nicht auf irgendeine andere Weise retten als durch diese Heirat?«
    Susanna seufzte. Zum ersten Mal seit Monaten wünschte sie sich Fergus her. Ihr ehemaliger Logiergast und langjähriger Freund wüsste bestimmt Rat. Riona hatte in ihm mit der Zeit beinahe den Vater gesehen, der ihr so sehr fehlte.
    »Mag sein, dass es eine Möglichkeit gibt, aber sie fällt mir nicht ein.«
    Es ging in erster Linie um Captain Hastings und Maureen. Welcher angesehene Mann würde in eine Familie einheiraten wollen, über die es Gerüchte und Getuschel gab? Einen guten Ruf konnte man mit Geld nicht kaufen.
    »Ich wünsche mir mehr in meinem Leben«, sagte Riona. Ihr Blick und ihr trotzig vorgerecktes Kinn zeugten von ihrer Verachtung für Harold McDougal, und Susanna konnte ihrer Tochter ihre Gefühle nicht wirklich verübeln. Eine Lektion bezüglich der menschlichen Natur hatte sie schon vor langer Zeit gelernt: Je blumiger die Worte, umso geringer ihr Inhalt. Harold hatte sie bisher nicht von der Ernsthaftigkeit seiner Absichten überzeugen können.
    »Dein Vater hat einmal fast das Gleiche zu mir gesagt«, erzählte sie. »Bevor er wieder auf See ging. Er fand nie, was er suchte, aber ich hätte ihn nie von seiner Suche abhalten können. Auch wäre ihm nie in den Sinn gekommen, dass er, indem er seinen Träumen nachjagte, den Zurückgebliebenen Kummer bereitete.«
    Riona war ihre Bestürzung anzusehen. Es waren harte Worte gewesen, aber die Wahrheit war häufig grausam.
    »Manchmal«, setzte Susanna hinzu, »müssen wir ob derjenigen, die wir lieben, unser eigenes Glück hintanstellen.«
    Damit ließ sie Riona allein. Nachdem sie für die Bequemlichkeit ihrer Gäste gesorgt und nach Maureen gesehen hatte, zog sie sich in ihr Zimmer zurück. Es war ihr Hafen, in dem sie zur Ruhe kommen konnte, wenn der Seegang heftig wurde. Zwischen den beiden hohen Fenstern stand ein großer,
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