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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes
Autoren: Thea Harrison
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    Obwohl sie es grässlich fand, so melodramatisch zu sein, war es doch die Wahrheit: Dragos und New York hinter sich zu lassen, fiel Pia so schwer wie kaum etwas zuvor.
    Gab es etwas noch Grässlicheres? Oh ja. Es war ihre eigene Idee gewesen, zu gehen. Sie hatte dafür gekämpft – laut, lang und stimmgewaltig.
    Und das Allergrässlichste war: Sie konnte nicht mal so tun, als würde sie alle Probleme hinter sich lassen. Das tat sie nämlich nicht. Die Probleme begleiteten sie in einem hübsch abgestimmten Reiseset, weil sie natürlich mit einem Haufen Irrer unterwegs sein musste.
    Gerade erst hatte sie sich an den einen Haufen Irrer, die Wyr-Wächter, gewöhnt. Nicht alle mochten sie, aber die meisten hatten sie akzeptiert, mehr oder weniger. Sie bildete sich sogar ein, dass ein paar von ihnen sie wirklich gern hatten, und das beruhte auf Gegenseitigkeit – auch wenn sie in Pias Augen allesamt hochoffiziell verrückt waren. Allerdings war sie sich ziemlich sicher, dass die anderen das Gleiche über sie dachten.
    Jetzt musste sie sich mit einem völlig neuen Haufen auseinandersetzen. Alle waren sie frisch und energiegeladen, wohingegen Pia einfach nur verdammt müde und so zickig war, dass sie den Leuten grundlos den Kopf abreißen wollte.
    Das würde ihr bestimmt ein paar Pluspunkte einbringen.
    Drei Irre fuhren zusammen mit ihr in einem schwarzen Cadillac Escalade. Drei weitere folgten ihnen in einem anderen, ebenfalls schwarzen Escalade. Illegalerweise hatten die beiden SUVs sogar das gleiche Nummernschild und waren auch sonst in jeder Hinsicht praktisch identisch – für den Fall, dass sich die Gruppe aufteilen, und der eine SUV als Lockvogel herhalten musste. Der andere wäre derjenige, in dem Pia gerade innerlich angespannt saß.
    In dem Escalade hinter ihnen saßen Miguel, Hugh und Andrea. Miguel hatte nussbraune Haut und dunkle Haare, einen strammen Körper mit schlanken Muskeln und scharfe Augen, die unablässig durch die Umgebung schweiften. Hugh war knochig und eher unauffällig. Er hatte große Hände, einen leicht surrenden schottischen Akzent und eine schläfrige Art, die Pia ihm nicht eine Sekunde lang abkaufte – wenn er nämlich wirklich so schläfrig und langsam wäre, würde er sie nicht begleiten.
    Andrea sah aus der Entfernung ziemlich genau so aus wie Pia, was beabsichtigt war. Sie hatte die gleiche eins achtundsiebzig große, langbeinige Statur und die gleichen dichten blonden Haare, die ihr über die Schultern fielen und sich zu einem Pferdeschwanz hochbinden ließen. Andreas Haare waren sorgsam aufgehellt worden, damit sie Pias Blondton entsprachen.
    Aus der Nähe hätte man sie nicht verwechseln können. Andrea sah gut fünf Jahre älter aus als die fünfundzwanzigjährige Pia – allerdings war es bei einem Wyr manchmal schwierig, das Alter zu schätzen, und Andrea hätte ebenso gut dreißig Jahre älter sein können. Pias Gesicht war herzförmiger, und Andreas Augen waren nicht mitternachtsblau, sondern grün. Trotzdem beschlich Pia jedes Mal ein unheimliches Gefühl, wenn sie Andrea aus der Ferne sah. Es war, als würde sie ihre eigene Doppelgängerin beobachten.
    Die drei Irren in Pias Cadillac waren James, Johnny und Eva. James war der Größte der Gruppe und ziemlich attraktiv. Sein dunkles Haar fiel ihm in die blauen Augen, und die kräftige Nase und Kieferpartie sahen im Profil großartig aus. Daneben wirkte Johnny mit seinen feinen Gesichtszügen und dem hellbraunen Haar so jungenhaft, dass er geradezu unschuldig aussah – noch ein Eindruck, von dem Pia wusste, dass er falsch sein musste.
    Dann war da Eva, Alphatier und Kommandantin dieses speziellen Rudels lebensgefährlicher Bekloppter. Eva hatte den amazonenhaft stattlichen Venus-Williams-Stil perfektioniert, ihr gestählter Körper maß eins zweiundachtzig, und über den starken Muskeln spannte sich ebenholzfarbene Haut. Sie hatte schwarze Augen und einen harten Blick, mit dem sie Pia bei ihrer ersten Begegnung so gründlich auseinandergenommen hatte, dass Pia nicht ganz sicher war, ob sie danach alle Teile wiedergefunden und richtig zusammengesetzt hatte.
    Die meisten von Pias Begleitern gehörten irgendwie zu den Hunde-Wyr – Wölfe, Promenadenmischungen oder Doggen –, aber es war auch ein geflügelter Wyr unter ihnen, der sie aus der Luft unterstützen würde, falls es nötig sein sollte. Hugh war einer der seltenen, hochgeschätzten Gargoyles des Reichs.
    Sie alle stammten aus der Wyr-Version einer
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