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0828 - Der Henker des Herzogs

0828 - Der Henker des Herzogs

Titel: 0828 - Der Henker des Herzogs
Autoren: Jason Dark
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und die Rose, sie haben den Stürmen der Zeiten getrotzt, und ich möchte, dass sie noch lange Bestand haben.«
    Löwenherz nickte. Meine Worte hatten ihn überwältigt. Er wusste nicht, was er sagen sollte, deshalb schluckte er nur. Dann griff er mit zitternden Fingern nach der Blume, nahm sie entgegen und roch an den Blütenblättern.
    »Sie ist wunderschön, John.«
    »So wird sie auch bleiben.«
    Löwenherz nickte. Er wollte etwas sagen, aber seine Gesichtszüge erstarrten plötzlich.
    Etwas war geschehen!
    Ich sprang zur Seite, rein instinktiv, schwang den Arm mit der Waffe herum und musste erkennen, dass es der Henker geschafft hatte, die Situation auszunutzen. Sein Schwert steckte nicht mehr in der Scheide, er hatte es herausgeholt, er hatte den Arm weit nach hinten gedrückt, und er war bereit, die Klinge mit tödlicher Wucht auf mich niedersausen zu lassen und mich in zwei Hälften zu spalten.
    Das alles wurde mir im Bruchteil einer Sekunde bewusst. Warum ich trotzdem nicht abdrückte und ihn mit einer Kugel stoppte, fragen Sie?
    Ganz einfach.
    Es geschah etwas, das nicht nur mich, sondern auch Richard Löwenherz und natürlich den Henker überraschte. Es griffen Kräfte und Mächte ein, denen wir nichts entgegenzusetzen hatten…
    ***
    Sheila hatte die Waffe. Sie wusste, welche Wirkung sie hatte, aber ihr blieb keine Wahl, denn der Henker, der auf sie zukam, durch die Scherben lief, sie mit seinen Tritten zermalmte oder weiter nach vorn auf Sheila zuschob, würde sie und Bill ohne Skrupel töten.
    Das alles nahm sie wahr, als sich die Ladung bereits auf dem Weg zum Ziel befand.
    Sie hatte abgedrückt, doch aus der klumpigen Waffe löste sich keine Kugel, sondern eine blasse Schleimmasse, die längst nicht so schnell war wie ein Geschoss, sondern ziemlich träge auf das Ziel zuflog, es aber nicht verfehlen würde.
    Außerdem sah der Henker keinen Grund, dieser doch recht kleinen Ladung auszuweichen, und so folgte, was folgen musste. Sie klatschte in der Mitte des Körpers gegen ihn und reagierte von diesem Augenblick an wesentlich rascher.
    Blitzschnell und mit den Augen kaum zu verfolgen, breitete sich der Schleim aus. Er überzog den Körper des Henkers mit einer dünnen Schicht, der dies wohl merkte, auch etwas dagegen unternehmen wollte, es aber nicht schaffte und deshalb zu einer grotesken Figur wurde, weil er plötzlich in einer Blase steckte, eingeschlossen mitsamt seiner Waffe, und nicht mehr hervorkonnte.
    Er war gefangen.
    Sheila schaute zu.
    Sie hatte die Goldene Pistole sinken lassen. Sie zitterte. Ihre Zähne klackerten aufeinander. Sie wusste, was folgen würde, und sie wäre am liebsten weggelaufen. Aber sie blieb stehen und schaute zu, wie es dem Henker innerhalb der Blase erging.
    Der Schleim war tödlich, und grausam zugleich. Er kannte kein Erbarmen, denn er löste alles auf, was sich in seinem Innern befand.
    Und es gab nichts, was die Masse davon abhalten konnte.
    So dünn die Haut des Blasenovals auch aussah, so hart war sie in Wirklichkeit.
    Nicht die schärfste Klinge eines Messers oder eines Schwertes hätte sie durchtrennen können, was Sheila wieder einmal erlebte, denn der Henker versuchte verzweifelt, sich zu befreien. Er setzte sein Schwert ein, er schlug und drosch gegen die Innenwand, aber die Klinge prallte jedes Mal zurück, als hätte er mit einem Holzknüppel gegen Gummi geschlagen. Seine Chance war gleich Null.
    Die Blase selbst tanzte auf dem Boden. Unter ihr befanden sich zwei winzige Füße. Sheila wusste, wie unersättlich sie war. Einmal entstanden, würde sie alles Leben vernichten, das in ihre unmittelbare Nähe geriet, und sie musste höllisch Acht geben, um sich nicht selbst eine Todesfalle zu stellen.
    Über dem Kopf des Henkers lauerte das Verderben.
    Ein dicker Schleimtropfen hing an einem Faden, der durch das Gewicht immer dünner wurde.
    Es war so etwas wie ein Schwert, das nach unten fiel, um den Tod zu bringen.
    Der Tropfen löste sich. Er traf den Kopf des Henkers, der irre aufschrie, was Sheila nicht hörte. Sie sah es nur an seinen Gesichtsbewegungen, und sie erkannte auch, dass sich die Tropfenmasse ausgebreitet hatte, das gesamte Gewicht wie eine zweite Haut bedeckte und nun anfing, es brutal zu zerstören.
    Die Masse löste das Fleisch von den Knochen. Und sie erhielt immer mehr Nachschub, denn von der Innenseite des Ovals lösten sich weitere Tropen, die ihr Opfer nicht verfehlten.
    Die klatschten auf die Gestalt nieder, sie lösten die Kleidung und
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