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0824 - Don Jaime, der Vampir

0824 - Don Jaime, der Vampir

Titel: 0824 - Don Jaime, der Vampir
Autoren: W.K. Giesa
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versuchst du in dem Buch zu lesen und das nächste Siegel zu knacken. Chef, das lässt sich nicht erzwingen! Die Siegel öffnen sich, wann sie wollen, nicht wann du es willst! Und es wird jedes Mal gefährlicher. Denk an die Sache mit den Sauroiden und der Atomexplosion! Wir wären beinahe tödlich verstrahlt worden!«
    »Wenn ich mehr über das Amulett weiß, finde ich Möglichkeiten, so etwas zu verhindern, und dazu brauche ich das Buch.«
    »Ich möchte aber auch mal wieder was von dir haben«, sagte sie vorwurfsvoll. »Du fällst irgendwann erschöpft ins Bett, und wenn du wieder wach bist, führt dich dein erster Weg ins Bad und dein zweiter ins ›Zauberzimmer‹! Ich bin aber auch noch da!«
    »Ja…«, dehnte er.
    »Wir sollten einfach mal Urlaub machen. Eine Woche irgendwohin, wo die Sonne scheint und wo uns niemand stören kann. Dieses Schmuddelwetter hier und deine Siegelsucht gehen mir allmählich auf den Keks!«
    »Ja, das machen wir auch«, sagte Zamorra. »Sobald das letzte Siegel…«
    »Mann, ich könnte dir einen Tritt in den Hintern geben, dass du im stationären Orbit zwischen den Wettersatelliten landest!«, fauchte Nicole ihn an. »Du machst dich jetzt hübsch, und dann fahren wir ins Dorf hinunter und spielen bei Mostache Talsperre… William holt uns dann später ab und kümmert sich morgen auch um unseren Wagen, oder er fährt uns gleich auch hin… ist vielleicht sogar besser. Wenn wir kein Auto dabei haben, kannst du nicht plötzlich aufspringen, ins Château zurückfahren und dich wieder in deinem Klumpen Altpapier vergraben!«
    »Klumpen Altpapier?«, ächzte er. »Also, das ist doch das Letzte…«
    »Genau. Dieses Buch ist das Letzte. Und der letzte Nagel zu meinem Sarg! Mensch, Zamorra, wir wissen nicht, wie lange das Ding schon in der Bibliothek versteckt war, und all die Jahre sind wir auch so zurecht gekommen und nichts ist passiert! Jetzt, wo du es vor dir hast, ñippst du regelrecht aus! Ich hab’s satt, cheri!«
    Er starrte sie an.
    »Du bist ja richtig verärgert«, stellte er überrascht fest.
    »Natürlich bin ich verärgert! Tu was dagegen!«
    »Na gut«, seufzte er. »Fahren wir zum Teufel. Aber danach…«
    »Kein aber! Mach hin, bevor die anderen uns den ganzen Wein wegsüffeln!«
    »Ja, ist ja schon gut«, seufzte er und wandte sich um. Nicole folgte ihm bis in sein großes Schlafzimmer mit dem begehbaren Kleiderschrank.
    Er sah sie nachdenklich an. »Was soll das?«, fragte er.
    »Ich wollte nur sicher gehen, dass du das richtige Zimmer betrittst und nicht im ›Zauberzimmer‹ hängen bleibst«, sagte sie. »Übrigens - vor ein paar Wochen hättest du nicht so dumm gefragt, was das soll, sondern mich geschnappt, mir die Klamotten vom Leib gefetzt und mich auf diesem großen Bett hier vernascht!«
    »Dazu bin ich nach deiner Schimpfkanonade nicht gerade in der richtigen Stimmung«, brummte er.
    Ihre Augen blitzten. »Feigling!«, stieß sie hervor und begann sich auszuziehen.
    So wurde es doch noch etwas später, bis Butler William sie endlich ins Dorf hinunter fuhr.
    ***
    Daniel Goudelais stoppte seinen Geländewagen und stieg langsam aus. Er musterte den Mann, der neben dem eindrucksvollen Oldtimer stand. Etwas untersetzt, nach Pomade schimmerndes schwarzes Haar, ein Schnurrbärtchen, etwas altbackene, aber edle Kleidung, vermutlich maßgeschneidert.
    »Schöner Wagen«, sagte Goudelais. »Wo kriegt man so was heute noch?«
    »Ich wüsste nicht, wo, Monsieur. Ich habe diesen Wagen vor sehr langer Zeit gekauft. Muss noch vor dem Krieg gewesen sein.«
    Er sah aber gar nicht danach aus, als sei er damals schon volljährig gewesen. Goudelais schätzte ihn auf Mitte 50, sicher nicht mehr.
    »Guter Scherz«, sagte er. »Haben Sie sich hierher verirrt? Warum sind Sie nicht auf der Durchgangsstraße geblieben?«
    »Ich wollte hier in Ruhe übernachten, Monsieur.«
    »Aber doch nicht hier im Wald! Hier haben Autos nichts zu suchen.«
    »Sie sind doch auch mit dem Auto hier.«
    »Das ist ja auch etwas anderes.« Goudelais trat nahe vor den Fremden und zeigte ihm seinen Dienstausweis. Obgleich es dunkel geworden war, entzifferte der die Schrift einwandfrei. Er musste Eulenaugen besitzen.
    »Daniel Goudelais, Forstinspektor«, las er. »Departement 42, Loire… Und Sie wollen mich jetzt hier verscheuchen?«
    Goudelais nickte. »Ich werde mal ein Auge zudrücken, weil Sie ein so schönes Auto fahren. Aber nur, wenn sie schnellstens von hier verschwinden. Übrigens werden Sie
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