Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0804 - Die Frau mit den Totenaugen

0804 - Die Frau mit den Totenaugen

Titel: 0804 - Die Frau mit den Totenaugen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
darum kümmerte ich mich nicht.
    Ich wollte das Café erreichen, wo Glenda sicherlich schon ungeduldig auf mich wartete. Es war abgemacht, dass sie nach dem Besuch bei den Hurts dort hinkommen sollte.
    Das Café lag in der Ortsmitte, wo die Häuser relativ gedrängt standen. Ich musste über einen kleinen Platz gehen, um es zu erreichen. Die Menschen interessierten mich nicht. Einige von ihnen saßen auf einer grünen Metallbank, die den Stamm eines Baumes wie ein Ring umschloss. Ich ging an ihnen vorbei, denn in der Nähe befanden sich Parkflächen, und dort hatte Glenda sicherlich auch meinen Wagen abgestellt.
    Ich entdeckte ihn nicht!
    Acht Fahrzeuge standen dort, nur mein Rover befand sich nicht darunter. Zwar parkte dort das gleiche Modell, aber in einer anderen Farbe. Feuerrot hätte ich es nie genommen.
    Genau neben diesem Fahrzeug blieb ich stehen und runzelte die Stirn. Auf einmal wurde mir kalt. Es lag nicht am Wetter, sondern an meinem Gefühl, das mich warnte.
    War Glenda nicht hier gewesen?
    Auf Vermutungen wollte ich mich nicht verlassen, deshalb betrat ich das kleine Café, in dem wir verabredet waren. Nur vier der modernen Stahlrohrtische waren besetzt. Auf dem Boden breiteten sich rote Fliesen aus, an der Kuchentheke standen zwei Frauen, die einkauften. Glenda befand sich nicht darunter.
    Ich zog mein Bein etwas nach, als ich ebenfalls auf die Theke zuschritt. Ein junges Mädchen mit sagenhaft vielen Sommersprossen im Gesicht schaute mich lächelnd an und fragte freundlich: »Womit kann ich Ihnen dienen?«
    »Mit einer Auskunft.«
    Die Verkäuferin erschrak, schluckte dann und zeigte sich verlegen. »Ich weiß nicht, ob…«
    »Es geht um eine Frau, die ich eigentlich hier bei Ihnen hatte treffen wollen.« Ich deutete in den Raum hinein. »Jetzt aber fällt mir auf, dass sie gar nicht da ist.«
    »Da weiß ich auch nichts…«
    »Moment, ich werde sie Ihnen beschreiben. Da sie fremd ist, ebenso wie ich, wird sie Ihnen sicherlich aufgefallen sein. Sie sehen mir aus, als hätten Sie eine gute Beobachtungsgabe.«
    »Bitte, ich…«
    Ich überbrückte ihre Verlegenheit mit einem Lächeln und beschrieb Glenda sehr genau. Die Verkäuferin hörte auch zu, sicherlich gab sie sich Mühe, doch sie schüttelte den Kopf, als ich meine Beschreibung noch nicht beendet hatte.
    »Das tut mir Leid, Sir, diese Dame habe ich nicht gesehen.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein, ich hätte mich bestimmt an sie erinnert.«
    »Nun, das glaube ich auch.«
    »Kann ich denn sonst noch etwas für Sie tun?«
    Ich deutete auf ein Sandwich mit Käse.
    Ich kaufte außerdem noch eine Dose Cola und verließ das Café.
    Draußen fand ich eine Bank, auf der ich mich niederließ. Ich aß, trank und dachte dabei an Glenda.
    Plötzlich war mir die Zeit knapp geworden. Meine Unruhe stieg mehr und mehr an. Tief in meinem Innern hatte sich ein bedrückendes Gefühl festgesetzt. Ich kämpfte dagegen an und sagte mir, dass Glenda möglicherweise direkt zu den Hurts gegangen war, um dort die entsprechenden Fragen zu stellen. Sie hatte aufgehalten werden können. Vielleicht hatten sie und Fiona sich verquatscht.
    Das konnte sein, musste aber nicht. Ich leerte die Dose, warf sie in einen Papierkorb und kehrte noch einmal zurück in das Café. Die Kleine mit den Sommersprossen lächelte mir wieder zu und hörte, wie ich nach dem Weg zu den Hurts fragte.
    »Da müssen Sie bis zum Ortsende.«
    Ich verzog den Mund. »Tatsächlich?«
    »So weit ist es nicht.«
    »Ich bin nicht der beste Läufer. Und wo, bitte schön, finde ich das Haus der Familie.«
    »Auf der rechten Seite.« Sie beschrieb mir den Vorgarten sehr genau, damit ich das Ziel nicht verfehlen konnte, denn die Häuser, die dort standen, sahen ziemlich gleich aus.
    Ich bedankte mich noch einmal und verließ das Café. Verdammt noch mal, an meinen verletzten Fuß konnte ich mich nicht gewöhnen. Immer wieder spürte ich die Schmerzen beim Auftreten.
    Ich musste sie mir verbeißen, und manchmal zuckten meine Mundwinkel doch.
    Der Weg war nicht sehr weit, doch ich bekam viel von Harrings-on-Sea zu sehen, hielt auch die Augen offen, weil ich Glenda und zudem meinen Rover suchte. Von beiden sah ich zunächst nichts.
    Dafür Menschen, die hier wohnten, auch einige Touristen, die durch die Straßen schlenderten, und die Gegend änderte sich etwas, als ich das Neubaugebiet mit seinen verklinkerten Häusern erreichte. Sie sahen mir ein wenig zu gleich aus.
    Zwar hatte mir die nette Verkäuferin den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher