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0793 - Die Aktivatorjagd

Titel: 0793 - Die Aktivatorjagd
Autoren: Unbekannt
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gefunden.
    Frascati erwarb ein Schiff der Imperiumsklasse, dessen Waffen natürlich demontiert waren. Er ließ es zu einem fliegenden Spielkasino umbauen und zog mit ihm von Sonnensystem zu Sonnensystem. Auf diese Weise verschaffte er sich wenigstens einen Abglanz der alten Größe. Nur durfte er sich in diesem Abglanz nicht sonnen. Da er noch immer um seinen Aktivator fürchtete, hielt er sich in einem Geheimsektor der ASS versteckt.
    Nur zwei andere Personen kannten seine Identität: die eine war sein Vertrauer Cedar Tautz, die andere eine junge Ertruserin namens Sullia Cassandra, die er vor zweieinhalb Jahren aus der Sklaverei der Überschweren befreit hatte und die ihn seitdem abgöttisch liebte.
    Runeme Shilter fand eine andere Lösung. Er war mit einer Truppe ihm ergebener Ertruser zu einer ehemaligen Geheimstation der USO geflogen, einem ausgehöhlten und statisch versteiften Mini-Mond, der mit einer künstlich erzeugten Eishülle als kosmischer Eisbrocken getarnt war.
    Shilters Truppe kämpfte die überalterte Restbesatzung der USO-Station nieder und besetzte die Station, die von Shilter fortan als sein „Eisschloß" bezeichnet wurde. Dort regierte er als unumschränkter Herrscher, und manchmal lebte er in dem Wahn, sein Eisschloß sei die Residenz eines Sternenreichs.
    Nos Vigeland war das einzige Mitglied des ehemaligen Triumvirats, das sich eine gewisse Bewegungsfreiheit bewahrt hatte. Vigeland hatte sich mit drei 500-Meter-Raumschiffen und 1500 ertrusischen Raumfahrern darauf spezialisiert, relativ wehrlose Planeten zu überfallen und auszuplündern.
    Er war zum Piraten abgesunken und fand seine Selbstbestätigung darin, immer wieder blitzschnell zuzuschlagen und danach den Laren und Überschweren wieder zu entwischen.
    Terser Frascati öffnete den Magnetsaum des Oberteils seiner Uniformkombination und betrachtete im Spiegel das eigroße Gebilde, das an einer Kette über seiner Brust hing: der Zellaktivator. Er hatte ihn in den Wirren der Second-Genesis-Krise erbeutet, zu seinem Segen, wie er damals hoffte. Zum Segen war er ihm insofern geworden, daß er ihm die relative Unsterblichkeit geschenkt hatte. Aber gleichzeitig war er auch zum Fluch geworden, denn der Zellaktivator zwang ihn dazu, ein unerfülltes Leben im geheimen zu führen, immer in der Furcht, die Laren könnten ihn entdecken und seinen Aktivator für sich beanspruchen. Das wäre für Frascati das Todesurteil Gewesen.
    „Terser?" riefeine weibliche Stimme aus dem Nebenraum.
    Frascati lächelte.
    „Bist du wach, Sullia? Ich komme gleich."
    „Schön!" erwiderte Sullia, und Frascati konnte sich beim Klang der Stimme vorstellen, wie sie sich auf dem Pneumolager reckte und streckte. Er nahm sich vor, nicht länger zu zögern und einen Ehekontrakt mit ihr zu schließen. Immerhin war sie ihm fast der einzige Trost in dieser düsteren Zeit.
    Doch bevor er zu ihr gehen konnte, gab der Summer die Folge von Tönen von sich, die zwischen Frascati und Tautz als Erkennungssignal ausgemacht worden war.
    Auf der Stirn des Ertrusers bildete sich eine Unmutsfalte. Wenn Tautz zu dieser frühen Stunde kam, bedeutete das nichts Gutes.
    Allerdings verstand Terser Frascati unter „früher Stunde" etwas anderes als Tautz.
    Er ging zu einer Wandkonsole und drückte verschiedene Knöpfe. Einer bewirkte, daß sich die Verbindungstür zu Sullias Gemächern elektronisch verriegelte; der zweite öffnete den geheimen Zugang zum Domizil des Ertrusers.
    Anschließend wandte Terser Frascati sich um und blickte auf die Stelle an der Wand, die sich gleich öffnen würde. Er war gespannt darauf, was sein Vertrauter zu berichten hatte.
    Cedar Tautz trat mit katzenhaft weichem Gang in Frascatis Domizil. Er dachte an das, was Okthool ihm nahegelegt hatte: das Vertrauen Frascatis in sich zu stärken, um von ihm eventuell etwas über das Versteck des NEI zu erfahren.
    Vielleicht würde Frascati ihm uneingeschränkt vertrauen, wenn er ihm wahrheitsgemäß berichtete, was er von den beiden betrunkenen Überschweren erfahren hatte.
    „Du kommst außerplanmäßig, Cedar!" grollte Frascatis Stimme.
    Cedar Tautz blieb stehen. Sein Gesicht war ernst und ein wenig blaß, so, wie das Gesicht eines Menschen in dieser speziellen Situation zu sein hatte. Er lebte lange genug in menschlicher Gestalt, um sich wie ein echter Mensch zu geben.
    „Sir!" sagte er steif. „Ich fühle mich verpflichtet, Ihnen eine Mitteilung zu machen, die ich für außerordentlich wichtig halte.
    Gestatten Sie,
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