Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0793 - Die Aktivatorjagd

Titel: 0793 - Die Aktivatorjagd
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
befahl er „Unser Auftrag ist streng geheim, und ihr setzt euch hierher und plaudert ihn aus. Soll ich euch ohne Raumanzug aus dem Schiff stoßen lassen?"
    Die beiden Betrunkenen blickten ihren Vorgesetzten mit glasigen Augen an. Sie konnten nicht mehr antworten, aber sie begriffen wenigstens soviel, daß ihr Leben davon abhing, daß sie schwiegen.
    Rhumoroon wandte sich an Cedar Tautz.
    „Auch du wirst schweigen, Mensch!" sagte er drohend.
    Aber Cedar Tautz hatte längst begriffen und sein Verhalten den veränderten Gegebenheiten angepaßt.
    Er schwankte auf seinem Stuhl hin und her, hielt die Karten nur noch mühsam in der rechten Hand und tastete mit der linken Hand immer wieder nach seinem Schnapsglas, ohne es zwischen die Finger zu kriegen.
    „Man kann nicht pokern, ohne zu reden", lallte er und blickte den Kommandanten verwundert und gekränkt an. Im nächsten Moment fiel sein Kopf nach vorn. Die Stirn schlug auf die Tischplatte, daß es dröhnte.
    Rhumoroon lachte erleichtert.
    „Er hat nichts mitbekommen", wandte er sich an seine Freunde.
    „Wir fliegen sofort zurück, dann will ich den Vorfall vergessen."
    Cedar Tautz wartete, bis er das Poltern ihrer Raumstiefel nicht mehr hörte, dann hob er den Kopf und sah sich wachsam um.
    Ein fremder Überschwerer blieb neben ihm stehen und forderte ihn auf, mit ihm zu pokern.
    Aber Tautz erhob sich schwankend.
    „Mir ist übel", flüsterte er, hielt die Hand vor den Mund und eilte davon.
    „Verweichlichter Mensch!" schimpfte der Überschwere.
     
    2.
     
    Terser Frascati schloß seinen Waffengurt und betrachtete sich im Feldspiegel. Er war noch immer ein stattlicher Mann, obwohl er rund achthundertfünfzig Jahre zählte. Mit seinen 2,50 Metern Größe, der Schulterbreite von 2,14 Metern und dem Gewicht von mehr als sechzehn Zentnern wirkte er wuchtig wie ein Fels in der Brandung. Die Kammförmige Sichellocke, die von der Stirn bis zum Nacken reichte, kontrastierte sandfarben gegen die rotbraune Haut.
    Aber das körperliche Erscheinungsbild war es gar nicht, was den Ertruser befriedigte. Es war seine schmucke Uniformkombination, und an ihr wieder war das Wichtigste die Ynkonit-Platte über der Herzgegend, auf der ein Symbol verriet, daß ihr Träger Diktator und Mitglied des Triumvirats war, das einst über neunhundertneunzehn Sonnensysteme des Carsualschen Bundes geherrscht hatte.
    Frascatis Miene verdunkelte sich, als er daran dachte, wie brutal die Laren unter Hotrenor-Taak alle Sternenreiche der Milchstraße zerschlagen hatten.
    Am schlimmsten aber waren die Überschweren gewesen. Sie, die schon lange neidvoll auf ihre körperlich überlegenen Konkurrenten geschaut hatten, machten sich einen Spaß daraus, das Sternenimperium der drei Ertruser zu zerstören.
    Die Raumflotten der Triumvirn hätten ausgereicht, die Angreifer zu vernichten, aber Terser Frascati, Nos Vigeland und Runeme Shilter waren übereingekommen, sich nicht zu wehren. Mit Widerstand hätten sie die Laren veranlaßt, ihre unüberwindlichen SVE-Raumer gegen sie einzusetzen.
    Ihre Zurückhaltung hatte den drei Ertrusern nichts genützt. Der Überschwere Leticron hatte die Laren so lange aufgeheizt, bis sie ihm die Vollmacht erteilten, die drei Mitglieder des Triumvirats zu jagen und sie nach ihrer Ergreifung als potentielle Ruhestörer zu töten.
    Viele Jahre lang waren die drei Ertruser erbarmungslos gejagt worden. Aber als Leticron sich aus unerfindlichen Grunde wahrscheinlich aus einer Art Verfolgungswahn heraus, in die Stahlfestung Titan zurückzog, war die Jagd auf Frascati, Vigeland und Shilter abgeblasen worden. Sie hatten sich aus ihren Verstecken gewagt, waren aber so vorsichtig gewesen, sich niemals offen zu zeigen. Um mehr Sicherheit zu gewinnen, machten sie sich daran, alle Personen aus dem Wege zu räumen, die von ihrer Unsterblichkeit durch Zellaktivatoren wußten.
    Doch auch dann fanden sie keine Befriedigung in ihrem Leben.
    Sie gierten danach, sich Positionen zu verschaffen, die ihrem hohen Intelligenzquotienten und ihrem Machtbedürfnis entsprachen. Aber solche Positionen waren innerhalb der Milchstraße nur durch die Gunst der Laren zu erhalten. Mehr als einmal waren die drei Ertruser versucht gewesen, Hotrenor-Taak ihre Dienste anzubieten. Wahrscheinlich hätte der Verkünder der Hetosonen ihnen auch zu übergeordneten Positionen verholten, aber die Ertruser fürchteten, die Laren könnten ihnen ihre Zellaktivatoren abnehmen.
    So hatten sie Ausweichlösungen gesucht und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher