Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0793 - Die Aktivatorjagd

Titel: 0793 - Die Aktivatorjagd
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
seinem Vertrauten. „Das Gerät darf auf keinen Fall in die Hände Unbefugter fallen. Im Notfall mußt du es vernichten. Ist alles klar?"
    Cedar Tautz verstaute den Dekoder.
    „Bevor ich zulasse, daß Unbefugte sich Ihrer Geheimnisse bemächtigen, vernichte ich mich mitsamt Ihrem Schiff, Sir", versicherte er.
    Frascati sah ihm nach, wie er durch die Geheimtür verschwand.
    Er schätzte sich glücklich, einen Vertrauten wie Cedar Tautz zu haben, der sein Vertrauen rechtfertigte.
    Doch kaum war Tautz verschwunden, als ihn schon wieder Zweifel quälten. Er selbst war meist nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht gewesen, deshalb fiel es ihm schwer, daran zu glauben, daß es im Universum noch selbstlose Narren gab.
    Cedar Tautz suchte die Hauptzentrale der ASS auf. Da das Schiff sich in einem stationären Orbit über dem Planeten Dailfare befand und noch mindestens zehn Tage hierbleiben sollte, war die Hauptzentrale nur von zwei Raumfahrern besetzt, die sich ihren langweiligen Wachdienst durch Kartenspiele versüßten.
    Die beiden Männer, Normalmenschen von einem Siedlungsplaneten des ehemaligen Solaren Imperiums, erhoben sich bei Tautz' Eintritt. Für sie, wie für die meisten anderen Besatzungsmitglieder der ASS, war Tautz sowohl Geschäftsführer als auch Schiffskommandant. Angeblich hatte er seine Vollmachten von einem Geldgeber bekommen, der aus Springerkreisen stammte und sich wegen anderer Geschäfte nicht auf der ASS sehen lassen konnte.
    „Sir!" sagte einer der beiden Männer. „Leutnant Fuentes und Leutnant Krassow dienstplanmäßig auf Brückenwache!"
    Cedar Tautz nickte. Er begriff, daß die Besatzung der ASS die militärischen Umgangsformen als psychische Krücke brauchte, obwohl es offiziell nur Zivilisten auf dem Schiff gab und die Bordkombinationen keinerlei Rangabzeichen trugen.
    „Danke!" erwiderte er. „Machen Sie weiter und lassen Sie sich nicht durch mich stören. Ich will mich nur ein wenig umschauen."
    Die beiden Männer setzten sich wieder. Sie nahmen allerdings ihr Kartenspiel nicht wieder auf, sondern beobachteten ihren „Chef" verstohlen.
    Tautz kümmerte sich nicht darum. Er beabsichtigte nicht, etwas zu unternehmen, was verdächtig ausgesehen hätte. Die beiden Männer gehörten nicht zu jenen wenigen Menschen an Bord, denen er sich - in beschränktem Umfang natürlich - anvertraut hätte. Er wollte sich tatsächlich nur umsehen.
    Die Bildschirme der Panoramagalerie zeigten größtenteils den Weltraum mit seinen zahllosen Sternen und den wolkigen Formationen interstellarer Materie.
    Nur auf einem Schirm war die der ASS zugewandte Seite des Planeten Dailfare zu sehen. Blau schimmerten die Oberflächen von Ozeanen durch die Lücken von weißen Wolkenfeldern.
    Hier und da sah Tautz Ausschnitte von Kontinenten.
    Eine häßliche Welt! dachte Tautz, und die Sehnsucht schnitt wie mit Messern durch sein Inneres, die Sehnsucht nach einer Welt wie Gys-Progher. Er kannte den Ursprungs-Planeten seines Volkes nur aus überlieferten Erzählungen.
    Gys-Progher mußte ein wahres Juwel des Universums gewesen sein: mit den schwarzen, schleimüberzogenen Felsbarrieren, den brodelnden Plasmakesseln der Täler, den ewig grollenden Feuerschlünden, deren Ränder mit herrlich funkelnden Kristallen bewachsen waren, den vor Leben strotzenden lückenlosen Wolkenschichten und den Proochs, Duklaarks und Ciichs, deren Kraft und Wildheit den Gys-Voolbeerah immer wieder Gelegenheit gaben, sich im Kampf zu bewähren.
    Nur auf Gys-Progher hatte ein Volk entstehen können, das zur Herrschaft über das Universum berufen war. Die anderen dagegen waren auf Welten herangewachsen, die sie nur unzureichend forderten. Deshalb waren sie undiszipliniert und hatten solche Eigenschaften wie Habgier, Heimtücke und Haß entwickelt.
    Bei ihnen kämpfte jeder gegen jeden, ohne Sinn und ohne höhere Ziele. Wenn das herrliche Tba erst wieder errichtet war, würden die Gys-Voolbeerah mit Strenge und Gerechtigkeit eingreifen und das Chaos, in dem die anderen lebten, in einen Zustand größtmöglicher Ordnung verwandeln.
    Cedar Tautz wappnete sich mit stählerner Härte gegen seine Emotionen. Er setzte sich vor ein Schaltpult und drückte verschiedene Knöpfe. Auf einem Bildschirm war der untere Polsektor der ASS von außen zu sehen. Zur Zeit hatten siebzehn Zubringerboote der Überschweren an der ausgefahrenen Liftsäule der ASS angelegt. Eines löste sich gerade, während ein weiteres darauf wartete, daß der Anlegeplatz frei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher