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079 - Die Insel der wandelnden Toten

079 - Die Insel der wandelnden Toten

Titel: 079 - Die Insel der wandelnden Toten
Autoren: Paul Wolf
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Anatoll Chalkiris, endgültig zur Strecke zu bringen. Doch allein konnte Dorian sein Vorhaben nicht in die Tat umsetzen.
    „Ich biete Ihnen eine Chance, die sich nicht wiederholen wird, Don Chiusa“, fuhr Dorian fort. „Wenn man Chalkiris beseitigen will, dann kann man das nur auf seiner Insel tun.“
    „Und wie wollen Sie auf die Insel gelangen?“ fragte Chiusa mit leichtem Spott. „Ich habe mir sagen lassen, daß die Insel eine uneinnehmbare Festung ist. Niemand kann ungestraft einen Fuß darauf setzen, geschweige denn in Chalkiris’ Nähe gelangen.“
    „Sie sprechen wohl aus Erfahrung, Don Chiusa“, meinte Dorian. „Wie viele Leute haben Sie durch Chalkiris eigentlich schon verloren? Oder können Sie sie nicht mehr zählen? Und was ist aus jenen geworden, die Sie heimlich zur Insel geschickt haben? Sahen Sie einen von ihnen jemals wieder? Und wenn – in welchem Zustand?“
    Don Chiusa atmete schwerer. „Nicht umsonst nennt man Chalkiris’ Land die Teufelsinsel. Man könnte tatsächlich meinen, daß dort der Teufel haust. Doch sagen Sie mir endlich, wie Sie schaffen wollen, was anderen nicht gelungen ist?“
    Dorian wurde zuversichtlicher. Er befand sich auf der Siegesstraße.
    „Erstens bekämpfe ich Chalkiris mit den eigenen Waffen“, erklärte Dorian. „Und zweitens bekomme ich einen Plan von der Insel, in dem einige der Menschenfallen eingezeichnet sind.“
    Chiusas Anwalt, Ugo Valcarese, fragte mißtrauisch: „Wie werden Sie an den Plan herankommen?“
    „Ich habe unter Chalkiris’ Leuten einen Verbündeten. Von ihm habe ich auch erfahren, daß Chalkiris in vier Tagen auf seiner Insel eine wichtige Geschäftsbesprechung abhält. Er erwartet dazu nicht nur seine engsten Vertrauten, sondern auch wichtige Geschäftsfreunde aus der dritten Welt – Politiker afrikanischer Staaten, die zu den zahlungskräftigsten Abnehmern von jeglicher Art von Waffen zählen.“
    Chiusa wechselte einen schnellen Blick mit seinem Anwalt. Dann fragte er anscheinend ohne besonderes Interesse: „Was wissen Sie sonst noch über diese Konferenz?“
    „Sie haben also auch schon davon gehört, Don Chiusa? Dann werden Sie mir wohl zustimmen, daß es Chalkiris hart treffen muß, wenn die Konferenz gestört wird. Er würde bei seinen Geschäftsfreunden in so einem Fall viel an Prestige einbüßen, wenn sie nicht überhaupt den Kontakt zu ihm abbrechen und sich wieder eines früheren Partners – an Sie, Don Chiusa – erinnern. Wie gefällt Ihnen diese Vorstellung?“
    Don Chiusa schwieg nachdenklich.
    Sein Sohn betonte indessen noch einmal: „Ich glaube ihm noch immer kein Wort. Das alles stinkt mir zu sehr nach einer Falle.“
    „Seien Sie nicht kindisch, Gianni“, meinte Dorian amüsiert. „Ich verlange nicht viel. Nur ein schnelles Schiff, etwa ein Dutzend verläßlicher und mutiger Leute und eine entsprechende Ausrüstung. Das ist für einen Don ein Pappenstiel, und Ihr Vater würde diese Leute nach und nach sowieso verlieren. Was riskiert ihr also bei diesem Unternehmen?“
    Don Chiusa hatte Dorian aufmerksam zugehört. Jetzt wandte er sich an seinen Anwalt. „Ugo, was hältst du davon?“
    „Das Angebot klingt verlockend, doch es kommt mir ein wenig zu plötzlich. Wir müssen uns alles genau überlegen. Zumal wir überhaupt nichts über Sie wissen, Signore Hunter.“
    „Dann ziehen Sie in London Erkundigungen über mich ein“, entgegnete Dorian. „Es wird Ihnen nicht alles gefallen, was Sie über mich hören, aber etwas wird Sie sicherlich beeindrucken.“
    „Und das wäre?“ wollte Chiusa wissen.
    „Erinnern Sie sich an Bruno Guozzi?“ fragte Dorian zurück. „Er wurde einst von seinen Feinden lebendig eingemauert. Ich irre sicherlich nicht, daß dies in Ihrem Auftrag geschah, Don Chiusa. Nun, Bruno Guozzi war auf diese Art und Weise nicht kleinzukriegen. Er brach nach einiger Zeit aus seinem Gefängnis aus und übte furchtbare Rache. Ihren Leuten gelang es nicht, ihn zur Strecke zu bringen, obwohl sie ihn oftmals vor ihren Waffenmündungen hatten. Habe ich recht?“
    „Es wurde behauptet, daß Gewehrkugeln ihm nichts anhaben konnten“, sagte Chiusa leise.
    „Das ist richtig“, bestätigte Dorian. „Und Chalkiris hat einige solch unheimlicher Diener, dessen auf herkömmliche Art nicht beizukommen ist.
    Mir gelang es jedoch, Guozzi unschädlich zu machen.“
    „Sie wollen das gewesen sein?“ entfuhr es Ugo Valcarese ungläubig.
    „Ah, Sie wissen darüber Bescheid“, sagte Dorian
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