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079 - Die Insel der wandelnden Toten

079 - Die Insel der wandelnden Toten

Titel: 079 - Die Insel der wandelnden Toten
Autoren: Paul Wolf
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    Liebe Mit-Vampire!
     
    Herr Heinz Tischer, 7746 Hornberg-Niederwasser, Im Schattenloch, schreibt uns:
    In Ihrem Heft VAMPIR Nr. 65 „Der Geisterreiter“ lese ich Ihre Abhandlung über Spuk – und Geistererscheinungen. Sie zitieren hierbei Hans Holzer und erwähnen, daß für Herrn Holzer Geister bzw. Gespenster Menschen oder Wesensteile von Menschen sind. Ich möchte mich dieser Meinung nicht anschließen und trage Ihnen aus diesem Grund die Erkenntnisse der Londoner „Gesellschaft für geistige Forschung“ vor, die, wie Sie sicher wissen, schon seit über hundert Jahren besteht und sicher über das größte Archiv derartiger Vorkommnisse verfügt.
    Nach Ansicht dieser Gesellschaft gibt es Gespenster oder Geister als selbständige Wesen überhaupt nicht, wohl aber Gespenstererscheinungen. Diese haben allerdings mit Einbildung, Sinnestäuschung oder Halluzinationen überhaupt nichts zu tun. Es handelt sich dabei um Vorgänge, die man am besten mit dem Prinzip des Fernsehens vergleichen kann. Gespenstererscheinungen sind demnach reine Gedankenbilder. Zu ihrer Entstehung sind zwei Faktoren nötig. Einmal ein „Agent“ (Sender), der das Gedankenbild entstehen läßt, bzw. hervorruft, und ein Produzent (Empfänger), der das Bild dann sieht. Produzent ist also immer derjenige, vor dem die Gespenstererscheinung sichtbar wird.
    Fraglich ist, wer im Einzelfalle der Agent ist. In den meisten Fällen wird es sich um das eigene Unterbewußtsein handeln oder um das Unterbewußtsein einer sehr nahestehenden Person. Es gibt aber eine Reihe von Vorkommnissen dieser Art, wo die erwähnte Wahrscheinlichkeit unweigerlich ausgeschlossen ist. In solchen Fällen nimmt die Gesellschaft an, daß der Agent posthumer Art ist, daß es sich also um das Ego eines Verstorbenen handelt.
    Ich möchte Ihnen das an einem Beispiel erläutern. Nach dreißigjähriger sehr harmonischer Ehe starb meine Frau durch Selbstmord im Depressionszustand. Würde sie mir jetzt als „Gespenst“ erscheinen, so würde ich selbstverständlich dafür mein eigenes Unterbewußtsein verantwortlich machen, denn die Bindung an meine tote Frau ist für mich noch genau so stark wie zu ihren Lebzeiten. Würde mir aber hierbei die Verstorbene etwas mitteilen, von dem ich nichts wissen kann, so müßte ich annehmen, daß es sich hierbei tatsächlich um eine Einwirkung aus dem Jenseits handelt. Es gäbe zwei solcher Fragen, die die Verstorbene beantworten könnte. Einmal die Frage nach einem Abschiedsbrief. Es ist typisch für Selbstmörder dieser Art, daß sie bestrebt sind, ihren Hinterbliebenen ein paar Worte zu hinterlassen. Eine Bitte um Verständnis für den Schritt, evtl. um Verzeihung usw. Ich habe jahrelang gesucht, ob irgendwo eine solche Notiz versteckt sein könnte. Nichts!
    Aber das spricht ganz gegen die Bindung, die zwischen uns bestand. Das Zweite, die verschwundenen Hochzeitsfotos. Wir wurden 1935 getraut. Die Hochzeitsfotos zeigten mich in SA-Uniform. Ich nehme an, daß meine Frau aus Sicherheitsgründen 1945 beim Einmarsch der Russen diese Fotos entweder vernichtet hat – was sie nie zugegeben hat – oder sie so versteckte, daß sie bis heute nicht mehr aufzufinden waren.
    Würde meine verstorbene Frau mir also über diese Fragen anläßlich einer Gespenstererscheinung Aufschluß geben, so wüßte ich, daß sie in einer anderen Sphäre weiterexistiert und befähigt ist, Willensäußerungen zu bewerkstelligen, die mich noch erreichen können.
    Soweit der sehr interessante Brief Herrn Tischers. Wir glauben, daß es im Grunde unwesentlich ist, ob es sich bei Geistererscheinungen um die Projektion eines Gedankenbildes oder der Persönlichkeit selbst handelt. Die Unfertigkeit und Hilflosigkeit der Erscheinung, gezielt in die physikalischen Geschehnisse unserer Welt einzugreifen, deuten gewiß auf eine Art Projektion hin, aber bisher ist alles nur graue Theorie. Sicher ist lediglich, daß Menschen Geistererscheinungen hatten, was immer diese auch waren.
    Natürlich sehen auch Herr Holzer und die in einem späteren Band zitierte Susy Smith den Beweis für das Vorhandensein einer echten fremden Entität in der Tatsache, daß sie von Dingen berichtet, die das Medium oder der Empfänger nicht wissen konnte. Aber es ist eine Sache des Glaubens, im religiösen Sinn des Wortes. Denn Anhänger der Reinkarnationstheorie werden es für Offenbarungen eines früheren Lebens halten, Gegner für unterbewußte Aufnahme von Fakten, etc. Was das tragische
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