Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0774 - Baphomets böse Brut

0774 - Baphomets böse Brut

Titel: 0774 - Baphomets böse Brut
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und mit ihrem Lächeln wollte sie uns Appetit machen.
    Den frischen Kaffee brachte sie gleich mit und murmelte etwas von einer Mittagspause à la Glenda.
    »Das ist ja wohl gut«, sagte Suko. Er nahm einen Sandwich und klappte ihn auf. Truthahnfleisch, das leicht rosig in der Mitte schimmerte, war zu sehen. Überzogen von einem Hauch von Mayonnaise. Darüber lagen ebenfalls hauchdünn geschnittene Gurkenscheiben.
    »Willst du nicht, John?«
    »Dir zu gefallen.«
    »Das brauchst du nicht«, sagte Glenda. »Wenn dir eine Laus über die Leber gelaufen ist, dann macht sich Suko über das zweite her.«
    »Immer!«
    »Von wegen. Ehe der noch dicker wird, esse ich es lieber selbst.« Es schmeckte mir wirklich gut, und auch der Kaffee war eine reine Pracht. Das ließ ich mir schon gefallen.
    Wir aßen und tranken, schwiegen ansonsten, und ich war es, der immer wieder zum Telefon schielte, bis es Glenda auffiel und sie mir vorschlug, es in New York zu versuchen.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, das hat keinen Sinn. Abe wollte sich melden, und ich kann mich darauf verlassen.«
    »Okay, wie du meinst.«
    Unser Chef, Sir James Powell, hatte uns freie Hand gegeben. Auch er wußte, wie wichtig es war, das Geheimnis des Sessels richtig auszuleuchten und zu ergründen. Ferner war ich der Ansicht, daß der Sessel viele Rätsel lösen würde, die sich besonders um Avalon und vielleicht auch um mein Schicksal drehten.
    Wir hatten die Tassen leer. Aus der Warmhaltekanne schenkte Suko nach. Im Büro war es ruhig.
    Der Straßenlärm drang nicht hoch, und wenn ich aus dem Fenster schaute, sah ich einen trüben dunstigen Himmel über der Riesenstadt London liegen.
    In New York war es später Nachmittag. Abe hatte einige Stunden Zeit gehabt, um der Spur nachzugehen, vorausgesetzt, es war ihm nichts Wichtiges dazwischen gekommen.
    Dann meldete sich der Apparat. Zu dritt zuckten wir zusammen, schauten ihn für einen Moment an, und Suko nickte mir zu. »Bevor du platzt, nimm ab.«
    Das tat ich auch - und war gleichzeitig enttäuscht, denn nicht Abe Douglas rief an, sondern mein Freund Bill Conolly, den wir auch in die Einzelheiten des Falls eingeweiht hatten. »Na, hat sich uns der G-man schon gemeldet?«
    »Hat er nicht.«
    »Mist.«
    Ich hörte Bill atmen und versprach, mich bei ihm zu melden, wenn sich Neuigkeiten ergaben.
    »Schon verstanden, John. Ich blockiere die Leitung. Schönen Gruß von meiner besseren Hälfte.«
    »Danke, grüß sie zurück.«
    Glenda räumte ab, Suko half ihr dabei. Ich starrte auf den Apparat, als wollte ich ihn hypnotisieren.
    Verdammt, so lange konnte das doch nicht dauern. Douglas hatte beste Verbindungen. Der Name FBI öffnete ihm zahlreiche Türen, aber er ließ sich Zeit.
    Noch eine halbe Stunde wurden wir gemartert, dann endlich tutete es wieder. Diesmal hatten wir Glück. Ich hörte Abes Stimme. Er klang so, als würde er vom Nebenzimmer aus telefonieren. »Na, bist du schon nervös geworden?«
    »Etwas schon.«
    »Kann ich mir denken, aber es gab einige Probleme.«
    »Welcher Art?«
    »Hat nichts mit der Herkunft des Sessels zu tun. Ich mußte mich noch woanders reinhängen. Eine böse Falschgeldsache, in die Diplomaten verwickelt sind. Das braucht dich nicht zu interessieren. Kommen wir auf den Sessel zurück. Ich kenne jetzt den Namen des Händlers, der ihn verkauft hat. Der Mann heißt Amos Levi.«
    Ich überlegte kurz. »Nie gehört.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Hast du mit ihm gesprochen? Hast du ihn angerufen? Was hat er dir gesagt?«
    Glenda und Suko hörten über den Lautsprecher der Anlage mit, und beide waren von der Antwort ebenso enttäuscht wie ich.
    »Ja, ich habe angerufen. Ich bekam keine Verbindung, bin dann zu seinem Laden gefahren und fand ihn geschlossen. Verriegelt und verrammelt. Das Gitter noch vor der Ladentür. Da bin ich leider zu spät gekommen. John.«
    Ich war enttäuscht. »Aber du willst mir nicht weismachen, daß du nichts rausgekriegt hast?«
    Der FBI-Mann lachte. »Das schon. Ich habe Nachbarn gefragt und gesagt bekommen, daß Levi kurzfristig verreist ist.«
    »Wohin?«
    »Hat mir niemand gesagt. Er hat eine große Tasche mitgenommen. Man sah ihn, als er ins Taxi stieg. Nach einer Fernreise sah sein Gepäck nicht gerade aus.«
    »Da kann man auch anderer Meinung sein.«
    »Du denkst an eine Flucht?«
    »Nicht unbedingt, aber seltsam ist es schon.«
    »Hör zu, John. Dieser Amos Levi ist Händler oder Trödler, was auch immer. Die Leute reisen eben durch das Land und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher