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0774 - Baphomets böse Brut

0774 - Baphomets böse Brut

Titel: 0774 - Baphomets böse Brut
Autoren: Jason Dark
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ist furchtbar, verflucht! Schaffen Sie ihn weg.« Seine Worte endeten in einem undeutlichen Gemurmel.
    Sam mußte sich überwinden. Er konnte nicht mehr hinschauen, legte ein Serviertuch über den Teller und trug ihn weg.
    Levi schaute ihm nicht nach, wie er ging. Der Mann stakste durch das Lokal. Er ging wie eine Marionette, den Atem stieß er nur durch die Nase aus, und sein Kollege schaute ihm so lange verwundert hinterher, bis Sam durch die Tür gegangen war, hinter der die Küche des Restaurants lag.
    Der Gast aber saß einsam in der Nische und nahm langsam die Hände vom Gesicht. Er legte die Arme auf den Tisch, schaute aus glasigen Augen ins Leere, und sein Mund zitterte.
    So blieb er sitzen. Bewegungslos. In seinem Hirn überschlugen sich die Gedanken, und formierten sich zu einem Resultat, an das er selbst kaum glauben wollte.
    Es mußte so sein. Es gab keine andere Lösung. Das hier war der bisherige Höhepunkt.
    Er dachte an die Warnungen, die ihn direkt oder indirekt erreicht hatten. Er wußte ja, daß er einen Fehler begangen hatte. Er war nicht mehr rückgängig zu machen, letztendlich war seine Geldgier größer gewesen, denn für das Stück hatte man ihm fast einhunderttausend Dollar geboten. Und da hatte er das, außergewöhnliche Möbel abgegeben.
    Ein Fehler?
    »Ja, bestimmt.«
    Wessen Finger hatte da im Essen gelegen? Wer, zum Henker, hatte ihn dort reingelegt? Es würde noch mehr Fragen geben, und er erhoffte sich auch Antworten.
    Schritte rissen ihn aus seinen Gedanken. Buchmann erschien an seinem Tisch. Der Mann war der Besitzer des Lokals, auch schon älter. Er trug einen schwarzen Anzug und hatte sein Haar ebenfalls pechschwarz eingefärbt.
    »Darf ich mich setzen.«
    »Sicher.«
    Buchmann rückte den Stuhl zurecht, nahm Platz und winkte den zweiten Ober herbei, der zwei kleine mit einem Kräuterschnaps gefüllte Gläser auf den Tisch stellte und sich rasch wieder zurückzog.
    »Trinken Sie«, sagte Buchmann.
    »Warum?«
    »Es wird Ihnen guttun!«
    Er lachte. »Nichts tut mir gut, gar nichts.« Levi schaute sein Gegenüber nicht an. »Oder haben Sie nicht gesehen, was in Ihrer verdammten Suppe gelegen hat?«
    »Doch, das habe ich.«
    »Dann wissen Sie ja, wie mir…«
    »Trinken Sie trotzdem. Es ist ein Kräuterlikör. Ich verkaufe ihn hier nicht, aber bei bestimmten Anlässen muß man ihn einfach trinken. Heute ist so ein Anlaß, Sie verstehen?«
    Amos Levi sagte nichts. Zumindest hatte ihn Buchmann halb überzeugt, denn er streckte die Hand aus und umklammerte das kleine Glas mit zwei Fingern. Er setzte es an, eine ruckartige Bewegung folgte, dann war das Zeug in seinem Mund verschwunden, und das Glas war leer.
    Er stöhnte auf.
    Auch Buchmann hatte getrunken. Noch vor Levi stellte er das Glas wieder zurück. »Es… es tut mir verdammt leid, das will ich Ihnen ehrlich sagen. Ich habe auch nicht gewußt, wie so etwas geschehen konnte, aber damit müssen wir uns nun mal abfinden.«
    Levi schwieg. Vor seinem geistigen Auge verschwand das leere Glas. An dessen Stelle tauchte der Teller wieder auf, und abermals sah er nur den Finger. Er mußte würgen, Buchmann hörte es, er wollte einen frischen Schnaps besorgen, aber Amos lehnte ab. »Danke, nicht mehr.« Dann fragte er:
    »Was haben Sie mit dem Finger gemacht.«
    »Er ist weg!«
    »Wo?«
    Buchmann bekam einen roten Kopf. Die Antwort gab er nur flüsternd. »Wir haben ihn in die Toilette geworfen und fortgespült.«
    Levi schluckte wieder. Er wollte etwas sagen, doch seine Kehle war wie zugeschnürt. In die Toilette, dachte er. Verdammt noch mal, das darf doch nicht wahr sein! Was soll der Mist? Warum in die Toilette? Er konnte an nichts anderes mehr denken, es war wie ein Witz.
    »Wir… wir haben an nichts anderes gedacht«, sagte Buchmann. Er rang nach Worten, wollte die Zusammenhänge erklären. »Wissen Sie, das ist alles so komisch, so un…«
    »Komisch?«
    Buchmann verzog das Gesicht. »Ich weiß, daß es der falsche Ausdruck ist. Es ist komisch und ungewöhnlich. Es ist schlimm, grauenhaft und makaber…«
    Levi nickte in Buchmanns Worte hinein. »Und gibt es eine Erklärung für diese Schweinerei?«
    »Nein!«
    »Denken Sie nach.«
    »Überhaupt keine.«
    Levi wischte Schweiß von seiner Stirn. Er nahm dazu die weiße Serviette. »Es muß jemand den Finger in den Eintopf gelegt haben. Der ist doch nicht vom Himmel gefallen!«
    »Das stimmt.«
    »Und was haben Sie für eine Erklärung, Mr. Buchmann?«
    »Keine.«
    »Auch keine
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