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0774 - Baphomets böse Brut

0774 - Baphomets böse Brut

Titel: 0774 - Baphomets böse Brut
Autoren: Jason Dark
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um Bilanz ziehen zu können.
    Es war ja nicht das erste Mal, daß ihm etwas derartig Schreckliches passierte. Zwar hatten sich die Vorfälle gesteigert, aber die tote Ratte, an die Türwand genagelt, hätte ihn eigentlich warnen müssen. Hinzu kamen die anderen Dinge. Das Wissen, verfolgt zu werden. Daß jemand in der Nähe lauerte, den er nicht sah, so daß er bereits gezwungen war, von unsichtbaren Wesen zu sprechen.
    Geister, die ihn bedrohten…
    Er schluckte, denn plötzlich hatte er das Gefühl, daß sie sich in seiner unmittelbaren Nähe aufhielten. Als hätte er sie mit seinen Gedanken zu sich herangeholt.
    Levi blieb stehen. Nicht weit entfernt warf eine Laterne pudriges Licht in die Finsternis. Es erreichte auch die Wände eines alten Hauses und gab ihm einen matten Glanz. Das Lokal lag in einer Seitenstraße des Judenviertels, abseits vom großen Verkehr. Zahlreiche Wagen parkten dicht hintereinander, und über den Häusern zeichnete sich der Himmel ab.
    Kein Mensch ließ sich sonst blicken. Keine Stimmen, nur das Brausen des Verkehrs aus einer der anderen Straßen, das wellenartig zu Levi herüberschwappte.
    Warum dieses Gefühl? Warum glaubte er, verfolgt zu werden? Da stimmte etwas nicht. Er schaute sich um. Hinter ihm fiel schwach das Licht aus den Fenstern des Lokals. Die Scheiben waren nicht völlig durch die Vorhänge abgedeckt. An den Seiten gab es noch genügend Platz, wo das Licht durchsickern konnte.
    Er sah keine Geister. Er entdeckte keine Gestalten, niemand wartete auf ihn, dennoch war die Bedrohung vorhanden. Warum denn? Lag es nur an dem verdammten Finger im Essen?
    Das wiederum wollte Levi nicht glauben, denn so etwas erlebte er nicht zum erstenmal. Er ging davon aus, daß es jemand auf ihn abgesehen hatte, und das seit einem bestimmten Zeitpunkt. Er hätte eben den verdammten Knochensessel nicht verkaufen sollen.
    Das hatte ihm jemand übelgenommen, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, wer dahinter steckte.
    Er ging weiter. Mit langsamen Schritten und sich dabei im Schatten der Hauswand haltend. Der Wind fegte in sein Gesicht. Neben der Laterne blieb er stehen und schaute in das Licht hinein, als wären böse Geister dabei, durch den Schein zu treiben.
    Er sah sie nicht. »Ich bin verrückt!« flüsterte er. »Ich bilde mir etwas ein. Das kann alles gar nicht stimmen. Ich werde alt, ich muß versuchen, mich auf die Realitäten zu konzentrieren und meine Träume zu vergessen. Das kann einfach nicht so weitergehen…«
    Er sprach immer öfter mit sich selbst, und die blanke Angst steckte wie ein unsichtbares Messer in seiner Brust. Immer wieder rannen Schauer über seinen Rücken, war die kalte Furcht vorhanden und klammerte sich wie Schleim an ihm fest.
    Levi wohnte nicht weit entfernt. Er brauchte nur um die Ecke zu gehen, um die Straße zu erreichen, in der sein Laden lag und in den hinteren Räumen auch seine Wohnung. Sie befand sich schon in einem Anbau. Levi wohnte und arbeitete allein. In gewisser Weise war er menschenscheu, ein Eigenbrötler, der gut mit sich selbst zurechtkam.
    Vor seinem Geschäft blieb er stehen. Es brannte kein Licht hinter dem Schaufenster. Auch auf die Außenbeleuchtung hatte er verzichtet. Ein starkes Außengitter schützte die Scheibe. Levi trat dicht an das Metall heran, schaute durch eine der zahlreichen Lücken in das Fenster hinein und sah, daß dort einiges ausgestellt war. Die alten Lampen, eine kleine Kommode, ein Regal mit Büchern, die ebenfalls mehr als fünfzig Jahre alt waren, Töpfe und Pfannen aus Metall, ein Bild mit schwarzem Rahmen.
    Niemand war zu sehen.
    Oder doch?
    Levi zwinkerte plötzlich. Er glaubte, etwas huschen gesehen zu haben. Es konnte eine Täuschung gewesen sein, da spielten ihm die überreizten Nerven einen Streich. Ihm war es so vorgekommen, als wäre ein blasser Schemen, eine Wolke oder ein Nebelstreifen blitzschnell über all die ausgestellten Gegenstände hinweggehuscht.
    Er rieb seine Augen, schaute noch einmal genauer hin und mußte feststellen, daß sich nichts bewegte.
    Einbildung, dachte er. Das alles ist nur eine verdammte Einbildung gewesen. Dennoch blieb er unruhig, als er seine Hand in die rechte Tasche gleiten ließ, in der der Schlüssel steckte. Die verstärkte Tür ließ sich sehr schwerfällig nur nach innen drücken, sie war auch durch ein Spezialschloß gut gesichert und hatte sogar einem Einbruch widerstanden.
    Levi betrat den düsteren Flur. Schatten nahmen ihn auf, schluckten ihn, umgaben seinen
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