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0774 - Baphomets böse Brut

0774 - Baphomets böse Brut

Titel: 0774 - Baphomets böse Brut
Autoren: Jason Dark
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auch mit einer Täuschung, bis er selbst den Atem anhielt und feststellen mußte, daß es nicht verschwand.
    Er bekam einen trockenen Hals.
    Da war jemand.
    Das Geräusch drang nicht einfach aus dem Nichts. Hier mußte jemand lauern.
    Sein Rücken spannte sich. Die Angst flutete zurück. Sie überschwemmte ihn wellenartig. In seinem Magen zog sich etwas zusammen und bildete einen harten Klumpen. Hinter den Schläfen pochte das Blut. Kleine Hämmer arbeiteten in seinem Kopf, um ihn zu foltern. Levi wußte nicht, ob er sich die Dinge einbildete oder ob sie tatsächlich geschahen. Es konnte auch eine böse Erinnerung sein.
    Dann traf ihn der Hauch.
    Er berührte seinen Nacken, als stünde dicht hinter ihm ein Eiswesen, das noch einmal ausatmen mußte. Wieder zog sich die Haut im Nacken enger zusammen. Das hier war keine Täuschung, das erlebte er echt. Er war nicht mehr allein.
    Und er hörte ein Geräusch.
    Es war zunächst nicht zu identifizieren. Es konnte ein Schleifen, aber auch ein Kratzen sein, und es war so verflucht nahe. Er hätte sich jetzt umdrehen und nachschauen müssen, dazu fand er nicht den Mut, statt dessen blieb er sitzen, voll innerer Spannung, und lauschte dem Klopfen seines Herzschlags.
    Wer war da gekommen?
    Wieder erwischte ihn der Hauch. Diesmal allerdings von zwei Seiten, und er empfand ihn als einen eisigen Totengruß aus irgendeiner Gruft.
    Jetzt mußt du dich umdrehen! Jetzt mußt du dich überwinden! Nur dann hast du eine Chance!
    Levi dachte wieder normal. Er kam sich jetzt vor, als hätte er die andere Welt verlassen und wäre wieder hineingestiegen in die Realität. Er holte noch einmal tief Luft. Selbst die schmeckte anders.
    Nicht mehr so staubig wie sonst, mehr verbrannt und - eben anders.
    Auf dem Stuhl drehte er sich herum. Und dann sah er das abermals Unvorstellbare.
    Vor ihm standen zwei Gestalten, die aussahen wie die Boten aus der tiefsten Hölle…
    ***
    Waren sie echt? Waren sie nurmehr Figuren, die jemand hingestellt hatte?
    Er wußte es nicht, er konnte es nicht fassen, er war wie am Boden zerstört. Dieser verfluchte Alptraum nahm kein Ende, und ein weiterer Angstschub überfiel ihn wie ein schleichendes Gift.
    Das Grauen hatte Gestalt angenommen, und die Hölle hatte sich ihm offenbart.
    Links von ihm stand eine nackte Frau. Sie kam ihm vor wie ein Wesen, das nach langer Zeit sein Grab verlassen hatte, um jemandem einen Besuch abzustatten, der schon lange versprochen worden war.
    Ihr Körper war düster und trotzdem farbig. Genaue Details konnte Levi nicht ausmachen, die Haut schimmerte in allen Blautönen. Violett leuchtete ihr Gesicht unter der gewaltigen Frisur. Wie die Strahlen einer Sonne umstanden die Haare den Kopf. Er sah keine Lippen, obwohl welche vorhanden waren, nur hoben sie sich nicht von diesem unheimlichen Gesicht ab, dessen Glätte ihn schaudern ließ. Die Augen blitzten ihn an. Sie strahlten in einem kalten Knallgelb, als wäre dieser Person ein unheimliches Leben eingehaucht worden. Sie hatte den Körper etwas nach rechts gedreht und den rechten Arm in die entgegengesetzte Richtung gestreckt, wobei ihr rechter Zeigefinger ausgestreckt in eine bestimmte Richtung wies, als wollte sie dem Mann etwas andeuten.
    Die Person war nicht allein gekommen. Neben ihr stand ein Untier. Eine männliche Gestalt, die den Händler an einen Folterknecht aus vergangenen Zeiten erinnerte. Das Gesicht war ebenfalls totenbleich, als hätte es der Schein einer Laterne angeleuchtet. Umrahmt wurde es von glatten Haaren, die wie ein schwarzer Vorhang die bleiche Masse umrahmten. Sie waren so dunkel und starr wie die Augen.
    Das alles hätte ihn an dem Gesicht nicht einmal so stark abgestoßen, wenn da nicht etwas gewesen wäre, für das er keine Erklärung hatte. Mitten in der Stirn zeichnete sich die Wunde oder ein Loch ab. Es war mit Blut gefüllt, und das Blut hatte es geschafft, aus der Wunde zu rinnen und einen roten, fingerdicken Streifen zu hinterlassen, der seinen Weg bis zur Nasenspitze gefunden hatte und dort versickert war. Die Lippen hatte er nicht mehr erreicht.
    Diese Tatsache entsetzte ihn ebenso wie eine zweite. Die männliche Gestalt war bewaffnet. Was sie mit der rechten Hand umklammerte, war ein gewaltiges Beil. Levi konnte sich vorstellen, daß mit dieser Axt schon zahlreiche Köpfe abgeschlagen worden waren. Das Metall sah dunkel aus. Es schimmerte wie ein grauer Schatten. Eingetrocknete Blutreste waren darauf allerdings nicht zu erkennen.
    Amos Levi wußte
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