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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)
Autoren: Gisela Graichen
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Streng geheim!
Verschwörungstheorien und verschwiegene Gesellschaften
    Punkt 13 Uhr, jeden Donnerstag, trifft sich im feinen Überseeclub, Neuer Jungfernstieg 19, eine Gruppe einflussreicher Hamburger zum Lunch: Wirtschaftsführer, hohe Militärs und Bankiers, Politiker und der Bischof. Aufmerksame Passanten bemerken, dass sie sich vor der schweren Eichentür mit «Freund» und Nachnamen oder nur mit dem Nachnamen begrüßen. Man trägt einen gedeckten Anzug, Krawatte ist Pflicht. Das Treffen wird genau 90 Minuten dauern. Der Ablauf ist immer gleich: Verlesung der Regularien durch den Präsidenten, interne Gespräche, Lunch, ein exakt 20 Minuten langer Vortrag durch ein Mitglied oder einen ausgewählten Gast. Anwesend sind rund 30 Personen. Ein fünfköpfiger Aufnahmeausschuss entscheidet, wer aufgenommen wird. Selber bewerben kann man sich nicht, man muss von einem Mitglied vorgeschlagen werden, das als Pate für den Kandidaten fungiert. In einem «Ego-Bericht» stellt man sich nach der Aufnahme den Mitgliedern vor, Gäste sind dabei nicht erlaubt. Rund tausend Mitglieder gibt es in Hamburg – von etwa 1,8 Millionen Einwohnern. Bei der Aufnahme heftet der Präsident dem neuen Mitglied eine kleine Nadel mit Rad ans Revers, das Erkennungszeichen. Punkt 14   :   30 Uhr beendet der Präsident durch einen Schlag auf die Glocke das Meeting. Man verschwindet so rasch, wie man gekommen ist. Es tagten: die Rotarier.
    Das gleiche Ritual, aber in anderer Zusammensetzung, findet immer mittwochs um 13 Uhr im benachbarten Hotel Vier Jahreszeitenstatt. Die Herren – ausschließlich Herren werden hier aufgefordert, Mitglied des Clubs zu werden – parken bevorzugt in der in einer Seitenstraße gelegenen Hotelgarage, von wo aus man direkt durch einen Wirtschaftsgang ins Hotel gelangt. Sie treffen sich in einem abgelegenen Raum ohne Fenster. Auch hier tagen die Rotarier.
    Gegründet wurde Rotary 1905 von vier Herren in Chicago zur «Pflege der Freundschaft» und zur Ausführung gemeinnütziger Projekte. Inzwischen gibt es 1,2 Millionen Rotarier weltweit in 200 Ländern und Regionen, 50   000 in Deutschland. Das Zentralbüro ist in Evanston, Illinois, der amtierende Präsident von Rotary International ist ein Japaner.
    All dies sind deutlich Zutaten für eine geheime Gesellschaft, die unsere Welt beherrscht. Und so wird von Außenstehenden entsprechend gemunkelt, verdächtigt, verurteilt: Rotary – ein weltumspannendes Netzwerk von Führungskräften, die sich exklusiv und abgeschottet treffen, um die Welt zu verändern. Letzteres stimmt sogar, doch Schein ist nicht gleich Sein. Rotary ist keine Sekte und kein Geheimbund.
    Geheimbünde setzen Verschwörungen voraus – und umgekehrt. Wo Informationen fehlen, gedeihen Verschwörungstheorien. Und die können gefährlich werden. Dagegen sind die Behauptungen, die Amerikaner seien nicht wirklich auf dem Mond gelandet, eher harmlos.

Apollo 18
    1969 schauten 600 Millionen Menschen live im Fernsehen zu, wie die Raumfähre Eagle landete und Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betrat. Alles gezinkt, behauptet eine der beliebtesten Verschwörungstheorien, die Amerikaner landeten gar nicht auf demMond, die Übertragung war eine riesige Fälschung, eine Hollywood-Produktion (s. S.   319). Neuerdings wird eine weitere, unglaubliche Hypothese verbreitet: Im Internet erzielt der Suchbegriff «Apollo 18» knapp 60 Millionen Ergebnisse, millionenfach wird er weltweit angeklickt! Nach der angeblich letzten Mission Apollo 17 habe es eine weitere – geheime – Mondlandung im Rahmen des Apollo-Programms gegeben, von der wir nie etwas erfuhren, weil sie schiefging und die drei Astronauten nicht wieder zur Erde zurückkehrten. Man weiß nur so viel, und darüber gibt es selbstverständlich höchst geheimes NASA-Filmmaterial , dass die Mondrückseite von Aliens bewohnt ist und die drei Amerikaner auf dieses außerirdische Leben stießen. Verdächtig ist: Die drei angeblichen Astronauten kamen alle bei Autounfällen um, so wurde es ihren Angehörigen mitgeteilt. Was die Verschwörungstheoretiker natürlich bestärkt.
    Eine Verschwörung setzt einen verschwiegenen Bund von Mitwissern voraus. Je mehr Beteiligte involviert sind, desto unwahrscheinlicher ist eine geheime Operation. Und doch: Trotz eines Dutzends Astronauten auf dem Mond, trotz der Überwachung jeder Sekunde durch Tausende Mitarbeiter der US-Raumfahrtbehörde NASA, trotz Zehntausender Wissenschaftler, die in aller
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