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0774 - Baphomets böse Brut

0774 - Baphomets böse Brut

Titel: 0774 - Baphomets böse Brut
Autoren: Jason Dark
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geschafft, die meiste Zeit des Fluges zu verschlafen und fühlte sich ausgeruht.
    Es war sein zweiter Besuch in London. Der erste lag schon mehr als zwanzig Jahre zurück, und er konnte sich vorstellen, daß sich in der Stadt einiges verändert hatte. Nun ja, er würde es zu sehen bekommen. Zunächst einmal mußte er die Kontrollen überstehen, was kein Problem war. Die Zöllner gaben sich gelassen, das konnten sie bei ihm auch, denn gegen ihn lag nichts vor.
    Heathrow war eine Welt für sich. Ein riesiges Areal, das ihn ganz benommen machte. Wichtig war für ihn das Taxi, das ihn zum Hotel brachte. Dort würden sich seine Freunde sicherlich melden.
    Er stieg nach hinten und hatte dem Fahrer die Adresse genannt. Der Mann mit der braunen Schiebermütze nickte nur. Dann ging es ab.
    London hatte sich verändert.
    Das sah Amos Levi durch die Scheiben des Fahrzeugs genau. Es war ungemein viel gebaut worden, aber die alten ehrwürdigen Bauten waren ebenfalls vorhanden. Und noch etwas hatte sich verdichtet oder zu einem Wurm verändert, der nie ein Ende nehmen wollte. Es war der Verkehr. Der war überall vorhanden. An manchen Stellen kamen die Wagen voran, an anderen wieder nicht.
    Auch sie blieben öfter im Stau hängen. Es wäre besser gewesen, er hätte die U-Bahn genommen.
    Nun ja, er hatte keinen Termin. Trotzdem atmete er tief durch, als der Wagen vor dem Hotel hielt.
    Es gehörte zur oberen Mittelklasse. Jemand riß den Wagenschlag auf, und Levi mußte lachen, als er die Phantasie-Uniform des Mannes sah. Es war überall gleich auf der Welt.
    Er hatte nur einen Koffer, der mehr einer großen Tasche glich. Der Driver bekam ein Trinkgeld, der Türaufhalter keines. Levi betrat die Halle und wandte sich an die Rezeption.
    Sein Zimmer war reserviert worden, was man ihm auf seine Frage hin durch ein Nicken bestätigte, nachdem der junge Mann auf seinem Monitor nachgeschaut hatte.
    »Ist Ihnen die vierte Etage recht, Sir?«
    »Auch das.«
    »Man wird sich Ihres Gepäcks annehmen. Herzlich willkommen bei uns.« Er bekam den Schlüssel und bedankte sich.
    Die Halle war ziemlich groß und mit zahlreichen Sitzecken bestückt. Das änderte sich in den Fluren.
    Eng und düster, verschachtelt und manchmal krumm bildeten sie ein Labyrinth für sich, in dem er sich allein und als Fremder nicht zurechtgefunden hätte. Sein Begleiter führte ihn bis vor die schmale Tür des Einzelzimmers, kassierte dort einen kleinen Bonus und verschwand.
    Mit der Code-Karte ließ sich die Tür öffnen. Er betrat den Raum und schüttelte den Kopf. Das war kaum mehr als eine Besenkammer. Klein, eng, eine niedrige grauweiße Decke, ein schmales Fenster, eine ebenso schmale Tür, die in die Dusche führte. Aber das alles kümmerte ihn nicht, er nahm es hin, es war normal. Als nicht normal jedoch sah er den Gegenstand an, der vor dem Bett stand. Er paßte nicht in ein Hotel, eher in eine Leichenhalle.
    Es war ein brauner Sarg!
    ***
    Levi hörte ein dumpfes Geräusch, aber nicht der Sargdeckel war auf- und zugeklappt, ihm war nur der Koffer aus der Hand gerutscht und auf dem dünnen Teppichboden gelandet. Der Schreck hatte ihn so reagieren lassen, denn einen Sarg hätte er hier nie vermutet. Die Farbe war aus seinem Gesicht entwichen, nur allmählich kehrte sie zurück. Dann schaffte er es auch, sich zu bewegen, streckte seinen rechten Arm aus und fand den Griff des Koffers. Er hob das Gepäckstück an, stellte es behutsam neben den Schrank, den Kopf dabei nach links geneigt, um den Sarg im Auge behalten zu können, dem er überhaupt nicht traute, weil er damit rechnete, daß jeden Augenblick der Deckel von innen angehoben werden konnte, um eine schreckliche Gestalt zu entlassen.
    Vielleicht die Nackte mit der dunklen Haut und den hochstehenden Haaren. Möglich war alles, bei diesen Wesen mußte man immer auf eine Überraschung gefaßt sein.
    Im Zimmer roch es muffig. Er wollte frische Luft einatmen und mußte dazu das Fenster öffnen. Der Sarg versperrte ihm den Weg, und Levi stieg über ihn hinweg. Er umfaßte den nicht brennbaren Stoff der schmuddelig wirkenden Gardine, zerrte sie zur Seite und stellte fest, daß manche Hotelhinterhöfe noch trüber sein können als ein Londoner Herbsthimmel. Er öffnete das Fenster.
    Frische Luft floß ihm entgegen. Tief atmete er durch. Die Luft war nicht die beste, aber immer noch kühler als der Mief im Zimmer. Levi stemmte die Hände auf die Mittelleiste des Fensters, beugte sich vor und atmete tief durch.
    Er
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