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The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

Titel: The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
Autoren: Karen Miller
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Eins
    Das Einzige, was Ahsoka Tano noch schlimmer fand, als bis zum Hals inmitten schießwütiger Kampfdroiden zu stecken, war, darauf zu warten, bis zum Hals inmitten schießwütiger Kampfdroiden zu stecken. Sie hasste es zu warten. Zu dumm nur, dass dieser Krieg größtenteils aus nichts anderem bestand als endloser Warterei - unterbrochen durch kurze, intensive Phasen des Kampfes, während derer man dem Tod ins Auge blickte.
    Aber ich habe keine Angst. Ich habe keine Angst. Ich habe keine...
    Da die Resolute gerade zur Wartung im Raumdock war, reiste Ahsoka diesmal an Bord der Unbeugsam, eines Kreuzers der jüngsten Generation, direkt aus den Werften von Allanteen VI. Diese Schiffe waren schneller und manövrierfähiger als alle älteren Modelle. Und das allein dank des - wie hatte der Schiffsbauer auf Allanteen es doch gleich genannt? -, des Herumschraubens von Ahsokas Meister, Anakin Skywalker. Seine Mithilfe hatte diese Kreuzer zum neuen Maß aller Dinge gemacht, und sie würden ihren Teil dazu beitragen, den Krieg gegen Count Dooku und seine Separatistenallianz zu gewinnen.
    Die Verbesserungen hatten großes Aufsehen erregt, und wann immer Mitglieder des Militärs sich trafen, kam das Gespräch früher oder später auf die neuen Kreuzer - ob nun während eines ruhigen Momentes in der Schlacht, bei Einsatzbesprechungen, beim Plaudern in der Messe und hin und wieder sogar bei einem Glas in einer zivilen Bar. Ja, selbst die Jedi, die an vorderster Front gegen Dooku kämpften, sprachen davon. Schlichtweg jeder, dessen Leben von den gewaltigen Kriegsschiffen der Republik abhing, wusste, dass seine Chancen, diesen Konflikt zu überstehen, gestiegen waren. Und das nur, weil der Jedi-Ritter Anakin Skywalker gerne an Maschinen herumschraubte - sofern er nicht gerade damit beschäftigt war, Tod und Verderben unter den Separatisten zu säen.
    Anakin.
    Zumindest in ihren Gedanken nannte sie ihn mittlerweile so - nach all den zermürbenden Monaten, während der sie an seiner Seite gekämpft und von ihm gelernt hatte. Während der sie ihm immer wieder das Leben gerettet hatte - und er noch öfter das ihre. Aber natürlich würde sie ihn nie so ansprechen. Das konnte sie einfach nicht. Allein der Gedanke, Anakin zu sagen, kam ihr unvorstellbar vor. Für sie klang das respektloser als jeder Spitzname, mit dem sie Skywalker bedenken konnte. Skyguy zum Beispiel - das klang vertraulich, aber nicht so ... intim.
    Und Vornamen waren etwas Intimes. Jemanden so anzusprechen, bedeutete, dass man ihm auf gleicher Höhe begegnete. Aber Ahsoka konnte Skywalker nicht auf gleicher Höhe begegnen - schließlich war sie die Schülerin und er ihr Meister. Und ganz egal, wie hart sie trainierte, wie sehr sie sich bemühte - sie würde nie auf Augenhöhe mit Anakin sein - nicht einmal dann, wenn sie alle Prüfungen bestanden hatte und sich Jedi-Ritterin nennen durfte. Nie würde sie ihm auch nur im Entferntesten ebenbürtig sein.
    Wie könnte ich auch? Er ist schließlich der Auserwählte. Er kann Dinge tun, die gar nicht möglich sein sollten.
    Aus dem Augenwinkel blickte sie hinüber zur anderen Seite der Brücke. Dort stand ihr Lehrmeister und unterhielt sich gerade gedämpft mit Meister Kenobi und Admiral Yularen. Kurz ließ sie die emotionale Barriere, die sie aus reiner Gewohnheit um sich aufgebaut hatte, sinken und streckte ihre Sinne nach Skywalker aus. Sie wollte die sorgfältig zurechtgelegte Maske durchdringen, hinter der er seine Gefühle verbarg, und herausfinden, was er wirklich dachte. Das hatte aber nichts mit Neugier zu tun. Sie spionierte ihn nicht aus. Nein. Als Padawan war es ihre Aufgabe - mehr noch: ihre Pflicht - sicherzustellen, dass es ihrem Meister gut ging. Sie musste in seinem Gemüt lesen, seine Stimmung erkennen können, um zu wissen, was er brauchte und wie sie ihm am besten zu Diensten sein konnte. Seitdem sie auf Christophsis zu Skywalkers Padawan gemacht worden war, hatte sie ihn und seine Gefühle stets genau beobachtet, und zahllose Male hatte allein das den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausgemacht. Zwischen Leben und Tod. Sie war vielleicht noch jung und immer noch eine Schülerin, aber in dieser Fähigkeit hatte sie es bereits zur Meisterschaft gebracht. Sie war wirklich gut darin, die Gefühle anderer Personen zu lesen.
    Außerdem hatte sie sich etwas geschworen, als sie Skywalker zugewiesen worden war. Ein privates Versprechen, das über den öffentlichen Eid, den sie im Jedi-Tempel abgelegt
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