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0774 - Baphomets böse Brut

0774 - Baphomets böse Brut

Titel: 0774 - Baphomets böse Brut
Autoren: Jason Dark
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wollte den Schock aus seinem Körper treiben, was er nicht schaffte, denn das innerliche Zittern blieb. In keinem Hotelzimmer fand sich ein Sarg, da hatte ihm jemand einen üblen Streich gespielt.
    Wirklich einen Streich?
    Daran wollte Levi nicht glauben. Es mußte schon mehr dahinterstecken, und er glaubte daran, daß der Sarg von seinen beiden Helfern hergeschafft worden war.
    Dafür mußte es einen Grund geben, wenn es dann so war. Er nahm sich vor, den Sarg stehenzulassen und sich daran zu gewöhnen. Amos Levi drehte sich wieder um. Natürlich sah er nur den Sarg und nicht das neben ihm stehende schmale Bett.
    War er leer?
    Dieser Gedanke beschäftigte ihn immer stärker. Da er seinen ersten Schock überwunden hatte, wollte er nachschauen. Deshalb ging er hin und untersuchte ihn. Zuerst hob er ihn an. Ja, dem Gewicht nach mußte die Totenkiste leer sein, und das beruhigte ihn. Er schaute sich die Verschlüsse an, die waren für ihn kein Problem, und er hatte sie sehr schnell offen.
    Der Deckel klappte hoch.
    Levi hielt schon bei dieser Bewegung den Atem an, weil er mit dem schlimmsten rechnete. Sein Magen zog sich zusammen. Er konnte sich vorstellen, daß plötzlich eine Gestalt in die Höhe schnellte, um nach ihm zu schnappen. Da passierte nichts.
    Im Sarg lagen weder eine Leiche noch ein Monster oder ein Scheintoter. Er war leer.
    Levi atmete auf. Der Sargdeckel rutschte ihm aus den Händen und knallte auf das Unterteil. Noch in das Echo hinein hörte er das Lachen, das ihm so bekannt vorkam.
    Er fuhr herum.
    Niemand war zu sehen. Nur glaubte er, daß der unbekannte Freund auf dem Bett saß, ohne daß dessen Decke eingedrückt wurde und ihm zuschaute.
    Auch er blickte hin.
    Die Gänsehaut verschwand. Sie kehrte auch nicht zurück, als er das Flüstern hörte. »Willkommen in London, mein Freund. Herzlich willkommen in dieser Stadt. Ich freue mich, daß du es geschafft hast. Jetzt bist du nicht mehr weit vom Ziel deiner Wünsche entfernt.«
    Amos Levi nickte, ohne überhaupt zu wissen, weshalb er das tat. Er wollte sich nur einfach bewegen. Seine Kehle war trocken geworden. Auf der anderen Seite aber fühlte er sich beunruhigt, daß er nicht allein gelassen worden war, und sicherlich würde er auch eine Erklärung für das Erscheinen des Sargs bekommen.
    Der Unsichtbare gab sie ihm sehr bald. »Er ist für denjenigen, der den Knochen-Sessel besitzt. Er darf nicht überleben, wir müssen ihn verschwinden lassen.«
    Amos hatte begriffen. Dennoch schoß ihm die Röte ins Gesicht. Wenn er die Worte richtig interpretierte und dabei noch den Sarg mit einbezog, dann konnte dies nur bedeuten, daß der Mann auf eine bestimmte Art und Weise verschwinden sollte. Dann war der Sarg also für ihn auf das Zimmer gestellt worden.
    »Du sagst nichts«, wisperte es ihm aus dem Unsichtbaren entgegen.
    Levi hob die Schultern. »Mir hat es die Sprache verschlagen. Dieser Mann soll getötet werden?«
    »Richtig.«
    »Warum denn? Wenn er uns den Stuhl zurückgegeben hat, kann er doch weiterleben…«
    »Nein, Amos, nein! Es mag dich ehren, daß du so denkst, aber Sinclair ist gefährlich. Er muß sterben!«
    »Soll ich ihn töten?«
    »Das mußt du!«
    »Wie denn?«
    »Wir werden dich unterstützen.«
    Amos wollte lachen, aber er konnte nicht. Statt dessen schaute er auf den Sarg. Plötzlich fühlte er sich nicht nur mies, sondern auch überfordert. Er drehte den Kopf, blickte wieder zum Bett hin und sah, daß sich über ihm etwas tat. Aus dem Hintergrund, den es eigentlich nicht gab, schälte sich etwas hervor.
    Es war das bleiche Gesicht der männlichen Person. Er sah die Wunde auf der Stirn und das häßliche Blut, das wie ein winziger Bachlauf bis zum Ende der Nase gelaufen war. Mehr sah er nicht, nur das Gesicht und die Augen darin, in denen eine bestimmte Sucht schimmerte. Es war die Sucht nach der Vernichtung, dem Tod.
    »Was ist, wenn er nicht will?«
    Das Gesicht - nur das Gesicht, denn der Körper war und blieb verschwunden - verzog sich zu einem breiten Grinsen. »Du brauchst keine Angst zu haben, mein Freund. Er will schon, denn es wird ihm nichts anderes übrigbleiben.«
    Er konnte es nicht glauben, schloß die Augen, öffnete sie wieder und sah plötzlich das Beil mit dem langen Stiel, dessen Ende auf dem Bett stand. »Damit werden wir ihm den Kopf abschlagen!« flüsterte die Stimme. »Verlaß dich drauf…«
    Amos Levi wußte nicht, was er sagen sollte. Er fragte schließlich, ob die Leiche in den Sarg gestopft werden
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