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0774 - Baphomets böse Brut

0774 - Baphomets böse Brut

Titel: 0774 - Baphomets böse Brut
Autoren: Jason Dark
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tatsächlich die in Avalon verschwundene Nadine Berger bei mir ›gemeldet‹.
    Gut, ich hätte mich in den Sessel setzen und versuchen können, nach Avalon zu reisen. Aber was hätte das gebracht? Im Augenblick nicht viel, denn ich war noch zu sehr mit dem Sessel beschäftigt und auch damit, daß er beinahe in die Hände einer Person gelangt war, die zu den Kreaturen der Finsternis zählte, einer Frau mit menschlichem Aussehen, aber einer krankhaften Vererbung. Sie hatte den Sessel auf die Seite der Baphomet-Diener schaffen wollen und es letztendlich nicht geschafft, weil uns das silberne Skelett Hector de Valois! rechtzeitig genug gewarnt hatte. Ob der Sessel bei den Templern einen idealen Aufenthaltsort gefunden hatte, bezweifelte ich. Möglicherweise schafften sie ihn auch in die Kathedrale der Angst, wo sich das Grab des silbernen Skeletts befand.
    Aber das war noch nicht sicher, da würde ich noch Bescheid kriegen.
    Suko konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er mein Gesicht sah. »Was macht dich so sauer?«
    »Da fragst du noch?«
    »Du kannst den Sessel ja holen.« Ich hob die Schultern. »Vielleicht.«
    »Und warum nicht sofort?«
    Ich winkte mit beiden Händen ab.
    »Habe ich dir das nicht schon vierzigmal gesagt?«
    »Noch mehr.«
    »Na bitte. Ich kenne seine genaue Herkunft nicht.«
    »Das ist falsch«, korrigierte mich Suko. »Du weißt, daß ihn schon Hector de Valois besessen hat.«
    »Das stimmt. Dazwischen liegt nur eine sehr lange Zeitspanne. Er muß sich irgendwo befunden haben. Den genauen Ort möchte ich herausfinden. Das ist mein Problem.«
    »In den Staaten doch.«
    Ich hob die Augenbrauen und fragte im spöttischen Tonfall. »Nur in den Staaten! Und wenn schon, die sind verdammt groß. So alt können wir nicht werden, um sie zu durchsuchen.«
    »Das hat ja nun Abe Douglas für dich übernommen.«
    Es stimmte. Wir hatten uns mit Abe in Verbindung gesetzt, und der G-man hatte versprochen, uns den Gefallen zu tun und nachzuforschen, woher der Sessel möglicherweise stammte. Er war ja versteigert worden, das Museum hatte ihn in Kommission genommen, und da würde der Direktor einfach eine Auskunft geben müssen. Zumindest hatte sich Abe Douglas sehr optimistisch gezeigt.
    Ich war gespannt und wartete.
    Abe hatte versprochen, uns so bald wie möglich eine Nachricht zukommen zu lassen, und darauf wartete ich, denn es war praktisch die einzige Spur, die uns weiterbringen konnte. Ich rechnete auch damit, wieder in die Staaten reisen zu müssen und kam mir beinahe schon vor wie ein Jet-Setter, der von einem Fest zum anderen düste. Dabei war ich gern in London, doch manchmal kam es knüppeldick.
    In der letzten Zeit war es hektisch zugegangen. Ich hatte kaum mitbekommen, daß sich der heiße Sommer verabschiedet hatte und einem kühlen Herbst gewichen war. Oktober in London, noch ohne Nebel, dafür mit einem frischen Wind, der die Temperaturen jedoch tiefer erscheinen ließ, als sie es tatsächlich waren.
    Glenda erschien. Ohne Minirock - leider, denn die neue Mode favorisierte wieder etwas anderes.
    Diesmal trug sie wadenlang, dafür sehr eng und an den Seiten geschlitzt. Der Rock sah aus wie das Fell eines Rehs, und der Pullover im selben Farbton, reichte über die Hüften hinweg.
    Sie schaute uns aus ihren dunklen Augen an. »Himmel, hier herrscht ja eine Stimmung wie im tiefsten November.«
    »So ähnlich fühle ich mich auch«, gab ich zu.
    »Dein Pech.«
    »Kann man sagen.«
    »Und weiter?«
    »Er hat Kaffeedurst«, sagte Suko, »und einen Imbiß könnte er auch vertragen.«
    Glenda lachte. »Das wußte ich doch.«
    »Und woher wußtest du das?«
    »Weil ich mitdenke.«
    Suko nickte mir zu. »Hörst und siehst du's? Sie denkt für dich mit, mein Bester.«
    »Kommt mir auch so vor.«
    »Sagt nicht, daß es euch neu ist, sonst bekommt ihr nichts.«
    »Nein, nein, wir sind ja froh«, rief Suko, der wesentlich bessere Laune hatte als ich.
    »Gut, dann wartet.« Glenda drehte sich um und verschwand. Wir konnten beide sehen, wie eng der neue Rock saß. Ein Augenschmaus.
    Sie hatte die Tür nicht hinter sich geschlossen. Im Vorzimmer hörten wir es rascheln, und wenig später kehrte sie mit dem zurück, was sie für uns besorgt hatte.
    Zwei Sandwichs.
    Allerdings keine von der üblichen und manchmal üblen Sorte, sondern selbst und frisch belegt, und auch nicht mit fettigen Kartoffelchips oder alten und an den Rändern schon leicht ergrauten Salatblättern. Glenda servierte sie auf einem Tablett,
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