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0770 - Kind der Finsternis

0770 - Kind der Finsternis

Titel: 0770 - Kind der Finsternis
Autoren: Roger Clement
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Klauen.
    Überrascht durch den blitzschnellen Gegenangriff ließ die Torbestie eine ihrer Streitäxte fallen. Zamorra griff zu. Es war ein gutes Gefühl, wenigstens eine Waffe in der Hand zu haben.
    Allerdings konnte Kham ihn immer noch mit der übrigen Axt und den beiden Schwertern gleichzeitig attackieren. Und das tat der Krötenköpfige nun auch!
    Zamorra parierte einen Schwertvorstoß mit seiner Beilklinge.
    Er musste höllisch aufpassen, dass er nicht in Richtung Schlucht gedrängt wurde. Kham war zweifellos stärker als Zamorra. Und vor allem hatte er mehrere Waffen, mit denen er gleichzeitig auf den Dämonenjäger eindreschen konnte.
    Wieder schlug der Torwächter zu! Um Haaresbreite zischte die Schwertklinge an Zamorras rechtem Arm vorbei. Der Dämonenjäger nutzte den Moment, als Kham sich ganz auf seinen Hieb konzentrierte.
    Zamorra konterte! Tief grub sich seine Streitaxt in den linken Schwertarm des Dämons. Khams Schmerzensschrei hallte durch die unheimliche Landschaft von Pandisha.
    Schwarzes Blut sickerte aus der Wunde. Der Dämonenjäger wurde durch seinen leichten Erfolg nicht übermütig. Mit einem riesigen Satz sprang er zurück. Denn wenn er zwischen die verbliebenen Hiebwaffen des Torwächters geriet, dann war das sein Ende!
    Kham glich nun einem rasenden Stier, der ohne Rücksicht auf Verluste vorpreschte. Und er hatte gegenüber Zamorra zwei entscheidende Vorteile. Erstens war er stärker. Und zweitens verfügte er immer noch über ein Schwert und eine Axt, mit denen er den Dämonenjäger gleichzeitig angreifen konnte.
    Zamorra wehrte mit seinem Beil die Hiebe ab, so gut es ging.
    Wie durch ein Wunder war er noch nicht verletzt worden. Das ging einige Momente lang gut, die ihm wie eine halbe Ewigkeit vorkamen.
    Doch plötzlich stolperte der Dämonenjäger!
    Er war nach hinten getreten und dabei gegen einen größeren Stein geraten. Er verlor das Gleichgewicht. Kham witterte Morgenluft und setzte sofort nach. Die Klingen zischten durch die Luft.
    Zamorras Beilstiel wurde getroffen!
    Der Angriff war so heftig, dass das Holz sofort splitterte.
    Zamorras einzige Waffe war nun unbrauchbar. Khams Beil sauste nieder!
    Zamorra konnte im letzten Moment ausweichen. Aber da er ohnehin schon schwankte, stürzte er nun. Das konnte selbst einem geübten Kampfsportler passieren. Der Dämonenjäger wollte wieder hochfedern. Doch da war die Torbestie schon über ihm.
    Khams krötenähnliche Visage verzog sich zu einem triumphierenden Grinsen. Er holte mit dem Schwert aus, um Zamorras Kopf von den Schultern abzutrennen!
    Das Amulett zeigte immer noch kein Interesse, einzugreifen.
    Da ertönte eine schneidende Stimme. »Halt!!!«
    Unwillig verharrte Kham in seiner Bewegung. Aber trotzdem war der dämonische Wächter so gehorsam wie ein perfekt dressiertes Schoßhündchen. Und aus seiner Sicht war das auch ganz richtig so, wie Zamorra nun erkannte. Denn die Stimme, die ihn vorläufig vor dem sicheren Tod gerettet hatte, gehörte zu Kali!
    Die indische Göttin des Todes und der Zerstörung hatte sich neben Zamorra und Kham manifestiert. Sie trug eine Kette mit Totenschädeln um ihren Hals. Das Blut ihrer Opfer rann aus ihrem sinnlichen Mund auf ihre üppigen Brüste. Kali verkörperte Lust und Tod gleichermaßen.
    »Ich bitte um Vergebung, o mächtige Zerstörerin!«, winselte der Torwächter. »Ich hatte keine Ahnung, dass dieses Menschlein…«
    Weiter kam er nicht. Einer von Kalis zahlreichen Armen schoss vor. Zamorra sah ein Haumesser blitzen. Im nächsten Moment rollte Khams Krötenkopf vor seine Füße!
    »Wenn du schon selbst nicht mit diesem Trottel fertig wirst, dann muss ich wohl etwas nachhelfen«, sagte Kali großspurig.
    Zamorra drehte sich der Magen um. Es tat ihm nicht Leid um den Dämon, der letztlich nicht im menschlichen Sinne gelebt, sondern nur aus böser Energie bestanden hatte. Vielmehr wurde er wieder einmal an die absolute Skrupellosigkeit der Todesgöttin erinnert. Kali tat nichts ohne Grund. Wenn sie Zamorra soeben vor dem Tod bewahrt hatte, musste er ihr trotzdem keineswegs dankbar sein. Kali würde schon ihre Gegenleistung einfordern…
    »Was verschafft mir die zweifelhafte Ehre deines Eingreifens, o Kali?«
    »Ein wenig mehr Dankbarkeit könnte dir nichts schaden, Zamorra. Aber zu deinen Gunsten muss ich einräumen, dass du nicht freiwillig hier auf Pandisha bist.«
    »Das kann man wohl sagen! Plötzlich packte mich dieser seltsame Guru Meister Nando, und…«
    Kalis Gelächter
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