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0769 - Kinder der Unendlichkeit

Titel: 0769 - Kinder der Unendlichkeit
Autoren: Unbekannt
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Bord bin, der kein Besatzungsmitglied ist?"
    Rhodan lächelte und schüttelte den Kopf.
    „Was ist los mit dir?" fragte er. „Du ziehst dir neuerdings jeden Schuh an, der dir paßt."
    „Du hast meine Frage nicht beantwortet."
    Rhodan wurde ernst.
    „Also schön, Atlan", sagte er und blickte den Arkoniden prüfend an. „Ich vertrete eine klare politische Linie. Du kennst sie. Wir haben lange genug darüber diskutiert. Die Tatsache, daß du hier an Bord bist, bestätigt mir, daß du auf sie eingeschwenkt bist, wenngleich du dich vielleicht noch nicht ganz mit ihr identifizierst.
    Weitere Diskussionen werden nicht mehr stattfinden. Das weißt du so gut wie ich. Und deshalb bin ich davon überzeugt, daß du dich loyal mir gegenüber verhalten wirst."
    Atlan blickte Rhodan an.
    „Hoffentlich irrst du dich nicht", sagte er.
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Ich irre mich nicht, Arkonidenhäuptling", erwiderte er. „Dafür kenne ich dich nun schon ein paar Jährchen zu lange. Du bist nicht an Bord gekommen, um mir in den Rücken zu fallen. Und ich rate dir, Spannungen, die zwischen den von dir bezeichneten drei Gruppen bestehen mögen, nicht zu schüren."
    Die Kluft zwischen den beiden Männern war plötzlich wieder tiefer geworden.
    „War das eine Drohung?" fragte Atlan.
    „Nein", erklärte Rhodan. „Eine Warnung."
    „Ist das nicht dasselbe?"
    „Durchaus nicht. Ich möchte dich nämlich nur vor einer Enttäuschung warnen, die du fraglos erleben wirst, wenn du versuchen solltest, eine Front gegen mich aufzubauen. In einem solchen Fall würdest du plötzlich alle gegen dich haben. Ohne Ausnahme. Und damit wäre das erreicht, was ich am wenigsten will."
    „Du bist blind, Perry", erwiderte Atlan. „Du willst die Wahrheit einfach nicht sehen. Ihr Terraner seid heimatverwurzelt. Ihr braucht die psychologische Basis der Heimat wie die Luft zum Atmen."
    „Das ist richtig", gab Rhodan zu.
    „Eine Menschheit ohne Erde, eine Erde ohne die Milchstraße, das geht über eure psychischen Kräfte. Für mich sind die Verfallserscheinungen unübersehbar.
    Die Aufsplitterung in drei Gruppen zeigt mir, daß euch die psychologische Basis fehlt, aus der ihr über Jahrtausende hinweg eure Kraft geschöpft habt", erklärte der Arkonide düster. „Es tut mir leid, Barbar. Du bist am Ende.
    Dieser Flug der SOL führt ins Nichts."
    „Er führt zur Erde", erwiderte Rhodan heftig.
    „Du täuschst dich. Niemand an Bord kann exakt sagen, wie weit es noch bis zu unserem Ziel ist. Niemand weiß, welche Strecke wir bisher zurückgelegt haben. Wie ich erfahren habe, kann nicht einmal SENECA, ein Produkt menschlichen Erfindungsgeists, eine verständliche Auskunft geben. Warum verschließt du die Augen vor den Tatsachen? Die SOL hat die Orientierung verloren. Sie ist für mich zum Symbol für das Schicksal der Menschheit geworden. Dies ist das Ende, Barbar. Sobald du in der Lage bist, klar und nüchtern zu denken, können wir weiterreden."
    „Das war starker Tobak, Freund Atlan", entgegnete der Terraner. „Hoffentlich hast du von dieser Sorte nicht noch mehr auf Lager."
    Atlan wandte sich ab und ging davon.
     
    *
     
    Dr. Perm Merveur zuckte zusammen, als unmittelbar vor ihm auf dem Labortisch des Gleiters der Mausbiber Gucky materialisierte.
    „Was ist los?" fragte der Ilt, wartete aber die Antwort des Biologen gar nicht erst ab, sondern blickte zum Fenster hinaus auf den Toten. Mühelos holte er sich auf telepathischem Wege die Informationen, die er haben wollte.
    „Bleib hier drinnen", sagte der Arzt. „Ich weiß nicht, wodurch Jaqueau so ausgetrocknet worden ist. Das muß ich erst untersuchen. Solange die Todesursache unklar ist, sollte ihn niemand anfassen."
    „Ich habe schon verstanden", antwortete Gucky. „Ich verschwinde und komme mit einem Transportgerät zurück. Einverstanden?"
    „Vollkommen", erwiderte Merveur, aber der Mausbiber war schon nicht mehr im Gleiter. Voller Unbehagen blickte der Arzt auf Jaqueau. Er konnte auch Eyx Batka sehen, der sich äußerlich jedoch nicht verändert hatte.
    Einige der paralysierten Tiere begannen sich zu regen.
    Da Merveur nicht wollte, daß sie auf den Toten herumtrampelten, schockte er sie erneut. Minuten später traf ein Robotgleiter ein. Mit stählernen Greifern lud er einen Transportbehälter aus, hob Jaqueau mit Hilfe von Antigravfeldern an und legte ihn vorsichtig ein. Danach versiegelte die Robotik die Box mit einem Spezialklebstoff und verfrachtete sie in das Innere des
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