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0769 - Kinder der Unendlichkeit

Titel: 0769 - Kinder der Unendlichkeit
Autoren: Unbekannt
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der Platz für etwa vierzig Personen bot. Einige Sitze waren entfernt worden. Dafür hatte Merveur Laboreinrichtungen einbauen lassen. Er setzte sich auf einen freien Sitz und streckte die Beine aus.
    „Beeilen Sie sich schon, Jaqueau", rief er. „Glauben Sie, ich habe Lust, den ganzen Tag zu vertrödeln?"
    Sergeant Jaqueau verzog die Lippen, setzte sich hinter die Steuerelemente der Maschine und startete, nachdem Batka die Tür verschlossen hatte. Er beschleunigte scharf und flog über die Untersuchungsgruppen hinweg, die in der Nähe der SZ-1 am Boden tätig waren. Weiter nördlich waren die SZ-2 und das zylindrische Mittelteil der SOL gelandet.
    Rasch rückten die Berge näher, und allmählich konnten die drei Männer erkennen, daß sie mit einem bräunlichgrünen Gewächs überzogen waren, das sehr dicht und verfilzt über die Hänge wucherte und alles andere unter sich erstickte.
    Als Jaqueau die Berge überflogen hatte, wurde deutlich, daß der Arzt recht gehabt hatte. Eine Ebene erstreckte sich vor ihnen, die weitaus fruchtbarer war als jene, in der die Raumschiffe aufgesetzt hatten. Grüne, tannenähnliche Bäume bildeten Inseln, in derer Nähe zahlreiche Herden von antilopenähnlichen Tieren ästen. Merveur fiel auf, daß alle Herden annähernd gleich groß waren.
    Er schätzte, daß jeweils etwa siebzig Tiere zu jeder gehörten.
    Insgesamt bevölkerten Hunderttausende die Ebene.
    „Hier könnten wir Fleisch machen", sagte Eyx Batka und leckte sich die Lippen. „Ich hätte Appetit auf ein saftiges Steak."
    „Geben Sie eine Meldung an Rhodan durch", befahl Merveur.
    „Vielleicht gefällt ihm Ihre Idee."
    „Könnten wir nicht gleich etwas Frischfleisch für unseren Bedarf mitnehmen?" fragte Jaqueau.
    „Ich bin nicht auf Frischfleisch aus, sondern auf Bakterien", antwortete der Biologe abweisend. Er streckte den Arm aus. „Bei der nächsten Vegetationsinsel landen wir. Natürlich erst, nachdem wir die Herde mit Paralysatoren gelähmt haben."
    Jaqueau korrigierte den Kurs des Gleiters entsprechend den Anweisungen, die Dr. Merveur ihm gab, und löste die Bugparalysatoren aus. Befriedigt beobachtete er, daß die Tiere zusammenbrachen und bewegungslos liegenblieben.
    „Landen Sie", sagte der Arzt. „Und wenn Sie aussteigen, seien Sie vorsichtig."
    „Warum?" fragte Eyx Batka aufbegehrend. „Die Tiere sind paralysiert. Damit hat sich's."
    Der Merveur schnaufte verächtlich und murmelte: „Ihr jungen Burschen müßt es ja wissen. Jammert aber nicht, wenn doch etwas passiert."
    Der Gleiter landete. Jac Jaqueau und Eyx Batka machten keinen Hehl daraus, daß sie nicht daran dachten, sich von Dr.
    Merveur bevormunden zu lassen. Sie stiegen aus und schlenderten auf die Tiere zu, während der Arzt noch sein Besteck zusammenstellte.
    Die Tiere hatten vier ovale Augen, die bei einigen von ihnen weit offenstanden.
    „Wir müssen sie schließen", sagte Jaqueau besorgt, „sonst trocknen sie zu sehr aus."
    Die beiden Männer gingen von einem Tier zum anderen und schlossen die Lider, wo es notwendig war. Die Tiere hatten ein tiefbraunes, dünnes Fell, vier Beine und einen Kopf, der im Verhältnis zum Körper viel zu groß erschien. Aus ihm ragten zwei kurze und zwei lange, geschwungene Hörner hervor, aus deren Spitzen eine grüne Flüssigkeit sickerte.
    „Laß den Doktor tun und treiben, was er will", sagte Eyx Batka.
    „Uns hat er nichts zu sagen."
    „Richtig", stimmte Jaqueau zu.
    „Deshalb schlage ich vor, wir schlachten eines von diesen Tieren und machen einen Eiweißtest. Fällt er positiv aus, dann schneiden wir uns ein Riesensteak aus dem Rücken heraus und grillen es über einem offenen Feuer. Was hältst du davon?"
    „Mir läuft das Wasser im Munde zusammen", erwiderte Jaqueau. „Mann, wann habe ich zum letzten Mal frisches Fleich gegessen? Ich kann mich schon gar nicht mehr daran erinnern.
    Ich bin einverstanden, schlachte dieses Prachtexemplar hier."
    Eyx Batka schluckte. Er griff nach seinem Messer, das im Gürtel steckte. Es besaß eine Desintegratorklinge. Zögernd hielt er es in der Hand.
    „Nun, was ist?" fragte Jaqueau. „Beeile dich. Ich sammle inzwischen ein bißchen Holz."
    Batka wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen.
    „Ich dachte, daß ich das tun würde", sagte er.
    „Du? Warum?"
    „Weil ich... Nun, verdammt, ich dachte nur." Batka blickte unsicher auf das Tier, das er schlachten sollte. „Weißt du, ich habe noch nie so etwas getan."
    Jaqueau lachte laut auf und hieb
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