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0769 - Kinder der Unendlichkeit

Titel: 0769 - Kinder der Unendlichkeit
Autoren: Unbekannt
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Frauen, die nach Auskunft Ihrer Assistentin im siebten Monat schwanger sind, haben sich ziemlich hysterisch benommen. Es scheint, als ob Sie als Geburtshelfer benötigt werden."
    Dr. Merveur winkte ärgerlich ab.
    „Sie alle haben noch zwei Monate Zeit."
    „Was ist denn mit Ihnen los?" fragte Antrass. Überrascht blickte er auf den Gynäkologen, der plötzlich etwa zwanzig Zentimeter über dem Boden schwebte. „Ich wußte gar nicht, daß Sie Mutant sind."
    Dr. Merveur beugte sich bestürzt nach vorn. Er sah auf seine Füße hinab. Der Pathologe grinste.
    „Ihre Beine sind zu kurz geraten", sagte er lachend. „Sie reichen nicht bis auf den Boden."
    „Machen Sie keine Witze", bat der Gynäkologe keuchend. „Mir ist ziemlich mulmig zumute."
    „Vielleicht haben Sie sich da draußen infiziert?" fragte Dr.
    Antrass ungerührt.
    „Wie meinen Sie das?"
    „Oh, nur so", erwiderte der Pathologe. Er erhob sich aus seinem Sessel und ging einmal um Merveur herum. Dann legte er ihm die Hände auf die Schultern und drückte ihn nach unten.
    Der Gynäkologe erreichte den Boden, schoß jedoch sofort wieder in die Höhe, als der Pathologe ihn losließ.
    „Wie fühlen Sie sich, Kollege?" forschte Antrass.
    „Langsam werde ich nervös."
    „Das wollte ich nicht wissen. Das hilft mir nicht weiter. Spüren Sie irgendwelche Anzeichen einer Infektion. Ist Ihnen unwohl?
    Wie ist der Herzschlag?"
    „Warum wollen Sie das wissen?" fragte Dr. Merveur argwöhnisch.
    „Sie machen es mir aber auch wirklich schwer", entgegnete der Pathologe. Er deutete auf Jaqueau. „Es ist ja schließlich möglich, daß Sie in ein paar Minuten oder einer Stunde auch da drinnen liegen. Wenn es so kommen sollte, brauche ich so viele Informationen wie möglich. Verstehen Sie das nicht?"
    „Verflucht und zugenäht!" brüllte der Gynäkologe. „Fangen Sie bloß nicht an, an mir herumzuschnippeln. Ihre Fragen reichen mir."
    Er stürzte plötzlich auf den Boden. Er war so überrascht, daß er ausrutschte und aufs Hinterteil fiel. Hastig erhob er sich wieder und trat einige Schritte zur Seite, wobei er der Stelle, an der er eben noch geschwebt hatte, mißtrauische Blicke zuwarf.
    „Jetzt möchte ich nur eins wissen, Antrass", sagte er mit bebender Stimme. „War das ein Trick oder nicht?"
    „Ein Trick?"
    „Ja, ein Trick. Ich möchte wissen, ob Sie da irgendwo einen Antigrav versteckt haben, mit dem Sie mich geliftet haben."
    Der Pathologe schüttelte den Kopf.
    „Sie scheinen mich für einen Spaßvogel zu halten", erwiderte er befremdet.
    „Wenn Sie das nicht sind, dann möchte ich wissen, wie sich einer benimmt, der Witze reißt", sagte Merveur erbost. Er eilte an dem Pathologen vorbei und verließ den Raum.
    Unwillkürlich legte er die Hand an den Bauch und überprüfte, ob ihm auch nicht unwohl war. Danach fühlte er seinen Puls, aber auch der war völlig normal.
    Dr. Merveur schwor sich, erst dann wieder in die Pathologie zu gehen, wenn es sich überhaupt nicht umgehen ließ.
     
    *
     
    Perry Rhodan verließ in einem Gleiter die SZ-1, als das Bordbildgerät ansprach. Er schaltete es ein.
    „Dr. Merveur möchte Sie sprechen, Sir", meldete ein Adjutant und gab die Leitung frei, als Rhodan nickte. Das grobgeschnittene Gesicht des Gynäkologen erschien auf der Projektionsfläche.
    „Was kann ich für Sie tun, Doktor?" fragte Rhodan.
    Dr. Merveur berichtete, was ihm in der Pathologie widerfahren war.
    „Ich wüßte gern, ob sich einer der Mutanten einen Scherz mit mir erlaubt hat, Sir, oder ob der Vorfall auf Kräfte zurückzuführen ist, die außerhalb der SOL zu suchen sind."
    „Ich werde das aufklären", versprach Rhodan. „Es kommen ja nur wenige Mutanten in Frage."
    Dr. Merveur wollte noch etwas sagen, er wurde jedoch von seiner Assistentin unterbrochen. Deutlich konnte Rhodan hören, wie dieser erklärte: „Sie läßt sich aber nicht abwimmeln, Doktor."
    Das Gesicht des Gynäkologen verzog sich zu einer ärgerlichen Grimasse.
    „Verdammtes Weibsbild", murmelte er. Dann wurde er sich dessen bewußt, daß er noch immer mit Rhodan verbunden war.
    Er wandte sich ihm zu. „Entschuldigen Sie, bitte, Sir. Eine Patientin."
    Die hysterisch klingende Stimme einer Frau wurde hörbar.
    „Ich verlange, daß Sie sich augenblicklich um mich kümmern, Doktor", schrie die Frau.
    „Verzeihen Sie, Sir", sagte Merveur, der plötzlich wie verwandelt war. „Ich muß abschalten."
    Seine Stimme klang sanft und einfühlsam.
    „Vergessen Sie nicht, Mrs.
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