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0730 - Der unheimliche Todesengel

0730 - Der unheimliche Todesengel

Titel: 0730 - Der unheimliche Todesengel
Autoren: Jason Dark
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ihn nicht. Er hatte nur Augen für die junge Studentin, denn sie hatte sich der Grausame als Opfer ausersehen.
    Es gab nur eine Chance.
    Suko zerrte seine Beretta hervor, holte einmal kurz aus und hämmerte mit einem Schlag die Scheibe ein…
    ***
    Janina sah den Krieger, und ihr Gehirn nahm seinen Anblick auf wie ein Raster. Es registrierte jede Einzelheit des muskulösen, nackten dunklen Oberkörpers mit dem lederartigen Schutz an den Oberarmen, dem eisernen Handschuh über der rechten Hand und dem spitzen Helm, der auf seinem Kopf saß und dessen Rand bis zu den Augen reichte.
    Das Gesicht sah aus, als wäre es aus Holz geschnitzt worden. So unwahrscheinlich kantig und ohne einen Funken Gefühl. Diese Haut würde sich kaum bewegen können, das war ein Schnitzwerk, das sah so endgültig aus wie bei einem Terminator.
    Und dann die Waffe.
    Ein Schwert mit gekrümmter Klinge, die sehr breit war. Zwei Arme hätten darauf Platz gehabt. Mit diesem Schwert hatte er getötet, denn Janina sah auch die Leichen im Hintergrund des Raumes, der kein Ende zu haben schien, grenzenlos war und in die Ewigkeit hineinzureichen schien.
    Tote, wohin sie schaute…
    »Es sind die Leiber der Menschen, die versucht haben, Cabal zu stoppen. Aber der Todesengel hat seine wahren Qualitäten bewiesen. Er zerstörte alles, da half kein Beten und kein Flehen, er ist allein sich selbst und der Macht verpflichtet.«
    Janina glaubte der Frau jedes Wort, obwohl es sie getroffen hatte wie Nadelstiche.
    Schmerzen durchzuckten ihre Brust, und wieder hörte sie die häßliche Stimme der Juana Viracocha.
    »Wir haben dich ihm versprochen, und dieses Versprechen haben wir einzuhalten.«
    »Nein, ich…«
    Janina bekam einen Stoß. Sie hatte kaum gespürt, daß die Frau sie für einen Moment von ihrem Griff befreit hätte, aber der Schlag in den Rücken war um so wirkungsvoller gewesen.
    Die Studentin torkelte nach vorn und über die Schwelle hinein in das Reich des Schreckens, das für einen normalen Menschen nur eines war.
    Absolut tödlich!
    Ein Schrei begleitete ihren Weg ins Nichts. Sie kam sich vor wie eine Puppe. Sämtliche Lebensfäden waren gekappt worden.
    Nun gab es nur noch die Hölle.
    Und der Todesengel griff zu. Seine nicht von einem Handschuh bedeckte Hand schnellte vor, packte zu und zerrte die Frau wie ein willenloses Bündel zu sich heran.
    Im selben Augenblick schleuderte Jaime die Tür zu.
    Jetzt waren die Studentin und der Todesengel allein!
    ***
    Sie roch nichts, sie sah nichts, sie spürte nicht einmal etwas. Vielleicht hatte der Körper eine Schutzfunktion freigelegt, die ihn mit einem Panzer umgab, der auch die Gefühle der Frau zurückdrängte.
    Sie wußte nicht einmal, ob sie noch lebte oder schon tot war, denn es gab nichts, was bei ihr noch wissentlich funktionierte.
    Der Todesengel hatte sie dicht an sich herangezogen. Er war größer als sie, viel größer, und so schaute er von oben auf sie herab mit dem Blick eines Terminators, eines ›Beenders‹ oder Vernichters.
    Waren das Augen? War das eine Nase, ein Mund oder einfach nur ein Stück Holz.
    Sie wußte nicht, ob er sprechen konnte. Die Stille dieser Welt umgab sie, sie roch auch das alte Blut.
    Es vermischte sich mit dem Gestank verwesender Leichen.
    Das war kein Kino, sondern verfluchte Realität, der sie geopfert werden sollte.
    Die Augen des Todesengels wirkten wie graues Metall, das zusätzlich noch blank geschliffen worden war. Unter dem Blick ging Janina in die Knie, gleichzeitig schien ihr Körper auch zu schrumpfen und die Größe eines Zwerges anzunehmen.
    Noch hatte er nicht das Schwert gezückt. Auch weiterhin zeigte die Klinge nach unten, aber er zog sie mit unwiderstehlicher Gewalt zurück, hinein in seine grausame ferne Welt.
    Da passierte etwas, das Janina nie für möglich gehalten hätte. Zuerst glaubte sie noch an eine Täuschung und daran, daß ihr die Ohren einen Streich spielten, denn sie hatte das ferne Splittern von Glas gehört.
    Es war keine Einbildung gewesen, denn der Todesengel stoppte in seiner Bewegung.
    Cabal drehte den Kopf.
    Er sah nach links, die Studentin nach rechts. Beide schauten in dieselbe Richtung.
    Beide sahen das Zimmerfenster, den Fluchtpunkt in die Realität. Es sah nicht mehr so aus wie sonst, denn Scherben wirbelten in den Raum und gleichzeitig hinein in eine andere Welt.
    Und aus der Realität kam ein Mann.
    Er hatte Mühe, sich durch das Fenster zu zwängen, und Janina sah sein verbissenes Gesicht.
    Aber er schaffte
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