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0707 - Geheimbund Dunkler Gral

0707 - Geheimbund Dunkler Gral

Titel: 0707 - Geheimbund Dunkler Gral
Autoren: Jason Dark
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Vater.«
    »Noch schlimmer.«
    »Frage, Mr. Simmering. Wie kann man so einfach verschwinden, wenn man eine Wandertour machen will?«
    »Ich weiß es nicht«, erklärte er bedauernd. »Ich weiß es wirklich nicht, Mr. Sinclair. Wenn es Brasilien gewesen wäre oder manche Länder des Orients, dann hätte ich dafür noch Verständnis gehabt, aber Belgien, noch eine Wanderung durch die Ardennen, also das will mir einfach nicht in den Sinn.«
    »Mir auch nicht. Aber trotzdem ist es passiert.«
    »Die belgische Polizei hat auch nichts herausgefunden, Mr. Sinclair. Ich bin auf sie angewiesen, um…«
    »Sagen Sie mir nur, wie die Wandertouren ablaufen. Erklären Sie mir gewisse Einzelheiten.«
    »Also völlig normal.«
    »Was bedeutet das?«
    »Nun ja, man fliegt nach Brüssel, wird dort abgeholt und an einem bestimmten Punkt abgesetzt. Die Begleitung ist gleichzeitig Betreuung. Sie kümmert sich auch um das Gepäck, das vorausgefahren wird und immer in den entsprechenden Hotels bereitliegt. Die Strecke ist auch nie sehr lang, sie ist so bemessen, dass sie auch von älteren Menschen bequem geschafft werden kann.«
    »Gut, das sind die allgemeinen Bedingungen. Was lief genau an dem Tag oder in der Nacht ab, als mein Vater nicht mehr zurückkam.«
    »Die Gruppe hatte ihre Strecke zurückgelegt und war in einem kleinen Ort gelandet.«
    »Name?«
    »Da muss ich nachschauen.«
    »Tun Sie das, Mr. Simmering.« Er war vorbereitet gewesen und hatte die Akte bereitliegen. Er blätterte nicht mehr lange, dann hatte er es gefunden. »Ah ja, hier ist der Name des Ortes.«
    »Wie lautet er?«
    »St. Produce. Sie wissen ja, das ist die Valonie, wo französisch gesprochen wird.«
    »Ist mir alles klar, Mr. Simmering. So weit bin ich schon herumgekommen. Was hat die Gruppe dort getan? Gab es einen besonderen Grund, dass die Männer gerade nach St. Produce wanderten?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Und uneigentlich?«
    Er lachte meckernd. »Es ist so. Jeder Punkt, der angelaufen wird, hat etwas zu bieten. Mal kann ein Schloss besichtigt werden, mal ein Museum, mal ein Heldenfriedhof, denken Sie an die Schlacht in den Ardennen, und gerade bei der älteren Generation sind diese Friedhöfe doch sehr beliebt. So kann man sich dann die wanderfreien Stunden vertreiben und dabei noch etwas lernen.«
    »Sehr schön«, sagte ich.
    »Möchten Sie noch etwas wissen?«
    »Ja, was hat die Gruppe in St. Produce besichtigt?«
    »Ein altes Herrenhaus.«
    »Weshalb?«
    »Wegen der Gemälde und Kunstschätze, nehme ich an. Ich selbst war noch nicht da, habe es nur aus meinen Unterlagen erfahren. Hier ist sogar ein Foto des Hauses. Sie können es übrigens behalten, Mr. Sinclair.«
    »Danke sehr.«
    Ich schaute mir das Bild an. Die Aufnahme zeigte die Vorderfront eines breiten Hauses, das schon schlossähnliche Ausmaße aufwies, aber längst nicht so hoch war. Es bestand aus zwei Trakten, die im rechten Winkel zueinander standen.
    »Ihr Vater hat an der Besichtigung teilgenommen und ist dann mit den anderen nach St. Produce zurückgekehrt. Warum er sein Zimmer in der Nacht noch einmal verlassen hat, das kann ich Ihnen nicht sagen. Das weiß keiner.«
    Ich nickte, steckte das Foto ein und erkundigte mich nach dem Namen des Hotels.
    Mr. Simmering lächelte etwas. »Es hat einen etwas ungewöhnlichen Namen. Es heißt Hotel des Jambon.«
    »Wie Hotel Schinken?«
    »Ja, vielleicht wissen Sie, dass der Ardenner-Schinken weltberühmt ist, und in der Nähe des Ortes werden auch die entsprechenden Schweine gehalten. Da gibt es große Farmen, wo sie unter natürlichen Bedingungen leben und auch das entsprechende Futter bekommen. Die werden nicht mit Chemie voll gestopft wie manche Kälber und Rinder.«
    »Trotzdem landen sie auf dem Frühstückstisch.« Ich wechselte das Thema. »Ist Ihnen sonst noch etwas eingefallen?«
    »Nein, Mr. Sinclair, ich kann Ihnen, leider nicht weiterhelfen. So gern ich es getan hätte.«
    »Okay, ist schon gut.« Ich erhob mich, und auch er stand auf. »Den Weg finde ich allein, Mr. Simmering, erfreuen Sie sich weiter an Ihren tollen Plakaten.«
    Er lachte. Den Sarkasmus in meiner Stimme hatte er nicht bemerkt.
    Nicht gerade fröhlich verließ ich das Büro. Mir lief die langbeinige Blondine über den Weg und strahlte mich an wie eine Puppe aus der TV-Werbung. »Nun, Mister, hat der Chef Ihnen eine Reise empfohlen?«
    »Das hat er.«
    »Toll…«, sie strahlte noch mehr und drückte ihre Busen vor. »Wo geht es denn hin?«
    »In die
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