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0707 - Geheimbund Dunkler Gral

0707 - Geheimbund Dunkler Gral

Titel: 0707 - Geheimbund Dunkler Gral
Autoren: Jason Dark
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befindet sich in London.«
    »Was ist mit den anderen Männern?«
    »Die haben ihre Wanderung abgebrochen. Dad ist mitten in der Nacht verschwunden. Alle haben gedacht, er würde in seinem Bett liegen und schlafen, aber nein, das war nicht der Fall, er muss das Haus noch einmal verlassen haben.«
    »Das Ziel kannte natürlich keiner, Mutter.«
    »So ist es.«
    Sie begann wieder zu weinen, und auch mir rann es kalt den Rücken hinab. Schließlich kannte ich meinen Vater, und ich wusste auch, dass er kein Feigling war, mit offenen Augen durch die Welt ging und mir schon manchen Tipp gegeben hatte, der mich auf die Spur eines magischen Verbrechens geführt hatte.
    »Die übrigen Männer sind verhört worden; Mutter?«
    Ich hörte sie schluchzen. »Ja, die Polizei hat sich ihrer angenommen und auch eine Suchaktion durchgeführt, aber dein Vater ist und bleibt verschwunden. Ich kenne den Grund auch nicht. Zuerst habe ich an eine Erpressung gedacht…«
    »Das wäre nahe liegend.«
    »Es ist aber keine, denn es hat sich niemand bei mir gemeldet, John. Das kann also nicht dahinter stecken.«
    »Womit hätten sie euch schon erpressen können, Mutter?«
    »Mit dir. Um dich von einem Fall abzuhalten.«
    »Egal was ist, John, und ob du in einem tiefen Stress steckst, du musst etwas tun. Es geht um deinen Vater. Ich erinnere mich noch genau, wie man mich entführt hat. Und wieder ist es in Belgien. Erinnere dich an diesen alten Beginenhof.«
    »Daran habe ich schon gedacht.«
    »Jedenfalls musst du etwas unternehmen, John – bitte.«
    »Sicher, Mutter, sicher.«
    Sie holte einige Male Luft. »Und du sagst mir Bescheid, Junge?«
    »Sofort, wenn ich etwas erfahren habe.«
    An dieses Gespräch musste ich denken, als ich in der Zentrale des Reisebüros stand und plötzlich einen Kloß im Hals spürte. Er hockte dort wie ein Klumpen aus Metall und ließ sich einfach nicht vertreiben. Ich war aus der Schwüle des Tages in den klimatisierten Raum gekommen, empfand die Temperatur als sehr angenehm, schwitzte aber trotzdem. Es war die innerliche Kälte.
    Ganz unangemeldet kam ich nicht. Ich hatte zuvor mit dem Chef telefoniert und erkundigte mich bei einem blondgelockten und braungebrannten Wesen auf zwei langen Beinen nach Mr. Simmering.
    »Wen darf ich melden?«
    »John Sinclair.«
    »Moment bitte.« Das Wesen griff zum Telefon und führte mich, als sie das Okay erhalten hatte in Mr. Simmerings Büro, in dem die ganze Welt zu Hause war, jedenfalls sah ich die Wand vor lauter Plakaten nicht mehr.
    Alles war vertreten. Europa, Afrika, Asien, Amerika und Australien.
    Da konnte ich mich nur wundern und auch daran denken, wie wenig Urlaub ich doch in den letzten Jahren bekommen hatte. Allerdings war ich dienstlich viel gereist.
    Mr. Simmering wartete mit der Begrüßung, bis ich die Plakate blickmäßig genügend bewundert hatte, und meinte dann: »Da kommt man schon wahrscheinlich ein Verwandter von ins Träumen, nicht wahr?«
    »Stimmt.«
    »Die. Reisen sind nicht einmal so teuer, Mr. Sinclair. Sie müssen nur nicht in der Hauptsaison fahren und…«
    »Ich dachte da eher an eine schlichtere Reise.«
    »Auch die bieten wir an.«
    »An eine Wanderung durch die Ardennen, zum Beispiel.«
    Er setzte sich. Nein, er ließ sich regelrecht auf seinen Stuhl fallen, der noch nachfederte. Auf seinem Gesicht zeigte sich kein Lächeln mehr, der Sonnyboy hatte sich verwandelt und fürchte die Stirn.
    Sein Haar war fast ebenso gelb wie der leichte Sommeranzug, den er zum weißen Hemd und zur knallbunten Krawatte trug. Er hatte seine Mähne nach hinten gekämmt und sie mit Gel in Form gebracht.
    Die Augen zeigten ein intensives Blau, das bereits einen Stich ins Grünliche bekommen hatte. Auch er wies dieselbe Gesichtsbräune auf wie seine Verkäuferinnen. Man wollte Kunden ja das Fernweh schmackhaft machen.
    Ich hatte mich gesetzt. Es war ein Stuhl aus Metall und einem Kunststoffgeflecht, das unter dem Druck meines Körpers leicht nachgab. Mr. Simmering hockte hinter seinem Schreibtisch und erwartete meine bestimmt nicht angenehmen Fragen.
    »Sie wissen Bescheid, nicht wahr?«
    Er nickte. »Und ob ich Bescheid weiß.« Dabei spielte er mit einem Reklamebleistift, auf dem das Zeichen der Firma abgedruckt war, eine lachende Sonne. Das Reisebüro hieß »Sunshine«.
    »Und?«
    »Sie können mir glaube, dass es mehr als unangenehm ist, Mr. Sinclair, aber es hat keinen Sinn gehabt, weiter zuforschen. Mr. Horace F. Sinclair, ist verschwunden.«
    »Er ist mein
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