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0707 - Geheimbund Dunkler Gral

0707 - Geheimbund Dunkler Gral

Titel: 0707 - Geheimbund Dunkler Gral
Autoren: Jason Dark
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Rücken und übte Druck aus.
    Sinclair wusste jetzt, was er zu tun hatte. Nicht mehr bewegen.
    Den anderen zu reizen, könnte tödlich für ihn ausgehen. Das war eine Falle, eine verdammte Falle, und er war hineingetappt.
    Er wollte nichts von ihnen, umgekehrt war es anders. Sie würden ihm Fragen stellen, sie mussten gesehen haben, wie er das Herrenhaus verlassen hatte. Sie waren ihm auf den Fersen geblieben, und Sinclair sah seine Felle davonschwimmen.
    Er schielte nach rechts.
    Dort breitete sich wie ein dunkler Teppich eine Wiese aus. Über das hohe Gras strich der Wind und kämmte die Spitzen, als wollte er mit ihnen spielen.
    Wie aus dem Nichts erschien dort auf der Wiese die dritte Gestalt, die sich lautlos auf Sinclair zu bewegte. Sie sprach nicht, sie schien auch nicht zu atmen, sie war einfach da.
    Dann blickte er nach links.
    Wie zu erwarten, sah er die vierte Person. Sie war hinter dem Stamm einer Esche erschienen, deren Baumkrone sich zu einem ausladenden Astwerk verzweigte, das selbst im heißen Sommer noch immer genügend Schatten spendete. Vier gegen einen alten Mann.
    Das war einfach zuviel.
    Horace F. Sinclair hielt sich an die Regeln. Nichts sagen, nichts tun, ruhig sein, die anderen nicht provozieren, das war am besten.
    Sie nur nicht reizen.
    Waffen trugen sie nicht, zumindest konnte er keine an ihnen entdecken. Dafür verhüllten lange Kutten ihre Gestalten. Sie sahen aus, als gehörten sie zu einem Geheimbund. Die Kapuzen hatten sie hochgeschoben. Bleiche Gesichter füllten die Ovale aus. Sinclair kam es vor, als wäre die Haut mit bleicher Kreide bemalt worden.
    Er versuchte ein Lächeln. Vielleicht kam es an, so dass er sie von seiner Harmlosigkeit überzeugen konnte, aber die Gestalten reagierten nicht darauf.
    Stattdessen griffen sie zu.
    Hart waren die Griffe ihrer Hände, die Sinclair an verschiedenen Stellen seines Körpers spürte. Allein dieser Druck bewies ihm, dass er sich wie ein Gefangener zu fühlen hatte.
    Und als er diese Klammern spürte, da wurde ihm klar, dass er seine Pläne vergessen konnte. Nichts war mehr mit dem Anruf, kein Hilfeschrei an seinen Sohn, sie würden ihn packen, wegschleifen und wahrscheinlich verhören.
    Was geschah, wenn sie mit seinen Antworten nicht zufrieden waren? Würden sie ihn dann töten? Die Kleidung der Männer deutete auf einen Geheimbund hin, und gerade Geheimbünde gaben darauf acht, dass ihre Identität nicht ans Tageslicht geriet. Sie mussten sich verstecken, niemand durfte wissen, wer sich hinter den bleichen Gesichtern verbarg, die denen von Tänzern glichen, wenn sie über die Bühne huschten, denn auch sie sahen gleich aus. Sie schleppten ihn weg.
    Horace F. Sinclair unternahm erst gar nicht den Versuch, sich zu wehren. Erstens besaß er nicht die Kraft, und zweitens wäre er nicht weit gekommen, auch wenn er sich befreit hätte.
    Sie führten ihn nicht wieder auf das Herrenhaus zu, sondern blieben auf dem Weg, der in den kleinen Ort führte. Er hörte ihre Schritte, die sich in den Klang seiner eigenen mischten. Es hatte seit gut einer Woche nicht mehr geregnet. Dementsprechend staubig war der Boden geworden, und unter den Schuhen der Männer stoben kleine Staubwolken hoch, bis sie über den weichen Teppich einer Wiese schritten, die vor ihnen lag wie ein dunkler Schatten.
    Abermals hörte Horace F. Sinclair den Schrei eines Käuzchens. Er schrak diesmal mühsam zusammen, weil er an die Symbolik und den alten Aberglauben dachte, bei dem es hieß, dass jemand sterben würde, wenn er den Schrei eines Käuzchens hörte.
    Sollte ihn das Schicksal diesmal getroffen haben?
    Sinclair wollte nicht daran glauben, er konnte den Gedanken aber nicht vollständig verdrängen.
    Sie gingen mit ihm auf eine kleine Waldinsel zu. Aus einiger Distanz gesehen wirkte die sehr kompakt, aber Sinclair erkannte später, dass sie genügend Lücken aufwies, die sogar so breit waren, dass sie eine große dunkle Mercedes-Limousine hindurch ließen, die in dem Wald stand und sicherlich den vier Männern gehörte.
    Es war ein alter Mercedes 600, der noch verlängert worden war, um repräsentative Zwecke zu erfüllen. Jetzt diente er den vier Geheimbündlern als fahrender Untersatz.
    Vor den Wagen blieben sie stehen Bisher hatte keiner von ihnen gesprochen. Sinclair musste sich umdrehen, ihnen den Rücken zuwenden und sich dann nach vorn fallen lassen. Mit beiden Händen konnte er sich am Dachrand des Wagens abstützen.
    Auch jetzt sprachen sie nicht, als sie
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