Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0707 - Geheimbund Dunkler Gral

0707 - Geheimbund Dunkler Gral

Titel: 0707 - Geheimbund Dunkler Gral
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
unter sich wie eine breite Wand aus Wolken.
    Er sprang!
    Der dumpfe Aufprall kam ihm laut vor. Sinclair stürzte auch nach vorn, stieß mit den Händen ab und war doch froh, es hinter sich zu haben.
    Zumindest die erste schlimme Gefahr war gebannt. Er kam wieder hoch. Die Schritte waren sogar noch hier draußen zu hören. Ihre Echos klangen durch das offene Fenster. Sinclair konnte sich vorstellen, dass der Unbekannte jetzt den Fleck erreicht hatte, wo er gestanden und sich das Bild angeschaut hatte.
    Er schluckte, huschte weiter, hielt sich dicht an der Hauswand, bevor er eine Lücke im Buschwerk fand, die er mit schnellen Schritten passierte.
    Erst dann drehte er sich um.
    Über dem Buschwerk hob sich die Mauer des Herrenhauses ab.
    Unterbrochen von zahlreichen Fenstern erinnerte sie ihn an eine Galerie. Das Fenster, auf das er gestiegen war, stand noch offen, und hinter dem rechteckigen Ausschnitt entdeckte er eine Gestalt.
    Dunkel und drohend hob sie sich vor dem Hintergrund ab. Sie hatte kein Gesicht, sie sah aus wie ein Schatten, der aus irgendeiner Tiefe hochgekommen war.
    Sie stand nur da. Hatte sie ihn gesehen?
    Horace F. Sinclair duckte sich so tief wie möglich. Er hörte sein Herz laut schlagen. Die kleinen Echos klangen bis zu den Rippen durch, und er wartete darauf, dass die Gestalt etwas tat.
    Sie unternahm nichts, blieb einfach stehen, bewegte dann ihren Kopf und nickte in Sinclairs Richtung, wobei dieser nicht wusste, ob er tatsächlich gemeint gewesen war.
    Dann zog sie sich zurück.
    Für ihn sah es so aus, als würde sie in den Raum hineinschweben.
    Ein Fensterflügel bewegte sich, als geschlossen wurde. Das Knarren drang als letztes Geräusch an Sinclairs Ohren.
    Dann war es still.
    Er wartete ab. Nur nicht den Fehler machen und sofort wegrennen. Möglicherweise hielt sich der Unbekannte noch am Fenster auf und wartete nur auf eine falsche Reaktion. Wenn er Sinclair bisher noch nicht gesehen hatte, dann würde er ihn entdecken.
    Die Zeit verstrich.
    Sinclair war das lange Hocken nicht mehr gewohnt. Seine Muskeln schmerzten in Höhe der Oberschenkel, er musste sich einfach bewegen und stöhnte leise auf, als er sich in die Höhe drückte.
    Geschafft.
    Dann wartete er. Der Nachtwind fuhr in die Täler hinein und streichelte nicht nur die raschelnden Blätter, sondern auch sein naß geschwitztes Gesicht. Im Nachhinein war er froh, diesen Weg gegangen zu sein, denn er hatte auch diese Gefahr überstanden.
    Noch einmal atmete er tief durch, dann drehte er sich um, weil er zurück in das kleine Hotel gehen wollte, wo die Wandergruppe die Nacht verbrachte.
    Das Hotel lag, ebenso wie der Ort, in einer Senke. Umgeben von weiten Wiesen und Bergflanken, die mit dichten Wäldern bestückt waren, so dass sie manchmal so wirkten wie große Inseln, die sich an der helleren Fläche festklammerten.
    Es war ein romantisches Bild, denn auch das Glitzern eines kleinen Bachs gehörte dazu.
    Aber dafür hatte Sinclair keinen Blick. Er musste so schnell wie möglich das kleine Hotel erreichen und sich mit seinem Sohn in Verbindung setzen. John würde sich um dieses Bild kümmern. Das musste er praktisch, denn möglicherweise gab es eine Verbindung zwischen dem Dunklen Gral und diesem Bild.
    Er ging weiter und war sehr in Gedanken versunken. Der Weg zeigte keine Teerdecke. Wie eine helle, schmale Furche durchschnitt er das satte Grün der Landschaft. Es gab keine Zäune, man konnte überall hingelangen, und Sinclair gefiel diese Umgebung.
    Dann aber blieb er stehen.
    Es war, als wäre er geschlagen worden, denn wie aus dem Nichts war eine Gestalt vor ihm aufgetaucht.
    Ganz in Schwarz gekleidet, ein Schatten, der lebte und mit dem zu vergleichen, den Sinclair hinter dem Fenster gesehen hatte. Die Gestalt tat nichts. Sie stand einfach nur auf dem Weg und rührte sich nicht. Aber sie allein war Drohung genug. Sinclair würde sich davor hüten, einen Schritt vorzugehen.
    Welche Gedanken durch seinen Kopf wirbelten, wusste er nicht.
    Es kamen einfach zu viele zusammen. Er versuchte auch herauszufinden, ob er einen Fehler begangen hatte, aber auch das konnte er nicht behaupten.
    Jedenfalls war jemand schlauer gewesen, als er gedacht hatte, und dieser Jemand würde ihm sicherlich Fragen stellen wollen, die er nicht unbedingt gern beantwortet hätte.
    Sinclair ging zurück.
    Einen Schritt, den nächsten, dann blieb er abrupt stehen, denn er war gegen ein Hindernis gelaufen.
    Etwas hatte ihn gestoppt, bohrte sich in seinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher