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Titan 19

Titan 19

Titel: Titan 19
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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Einleitung
VON BRIAN W. ALDISS
     
     
    Ein Zyklus nach dem anderen ließ die Zivilisation aus der Barbarei hervorsteigen; die Mechanisierung führte die Völker in ängstliche Kontakte, Kriege der Nationen und der Klassen gebaren die Sehnsucht nach einer besseren Weltordnung, doch sie gebaren sie vergeblich. Katastrophe um Katastrophe ließ das Gewebe der Zivilisation verrotten. Und dann kehrte immer wieder schrittweise die Barbarei zurück. Äonen um Äonen um Äonen verstrichen, und immer wieder wiederholte sich dieser Prozeß…
     
    Olaf Stapledon: DER STERNENSCHÖPFER
     
    Die alles verbindende Betrachtungsweise, mit der Olaf Stapledon das Universum sieht, liegt weitab von dem Spaß und den Spielen der Science Fiction in den Magazinen. Dennoch wurde seine zyklische Betrachtungsweise allgemein übernommen. Oswald Spengler legte in Der Untergang des Abendlandes intellektuelles Zeugnis für seine Respektabilität ab.
    Die Science Fiction der Magazine, deren Kontinuität begann, als Hugo Gernsback 1926 seine ›Amazing Stories‹ gründete, war im allgemeinen so etwas wie ein munterer Herold der Technik. Sooft auch die Roboter Amok liefen, man betrachtete sie doch als etwas an und für sich Gutes, etwas, das man nur unter Kontrolle zu halten brauchte, um die Summe menschlichen Glücks zu steigern. Es scheint, als ob die darauffolgende Generation von Schriftstellern, die die Art von Science Fantasy produzieren, wie sie diese Anthologie enthält, im allgemeinen dazu eine andere Meinung vertraten. Vielleicht könnte man ihre Meinung grob mit den Worten Arnold Toynbees zusammenfassen: »Mit dem Wachstum unserer Macht wächst auch unser Gefühl der Verantwortung und unser Gefühl der Bedrängnis.« Toynbee hat gesagt, daß das Wachstum der Wissenschaft und der Technik die Kluft zwischen dem Wirklichen und dem Idealen deutlicher aufzeigt.
    Wenn dem so ist, so leistet das Galaktische Imperium seinen Beitrag für eines der Zentralprobleme unserer Zeit, indem es das Wirkliche und das Ideale miteinander vereint; indem es dies vermittels Schwertergeklirr, eitriger Aliens und technischer Spielereien tut, wird nur angedeutet, daß nicht gerade Philosophen die Adressaten dieser Art von Prosa sind.
    Die Warnung ist bereits ausgesprochen: es empfiehlt sich, die Galaktischen Imperien mit einer Prise Salz zu genießen. Sie sind wie ein bunter Luftballon, den man steigen läßt, einfach weil es Spaß macht. Sehen Sie einfach zu, wie hoch er steigt, ehe er zerplatzt.
    Clifford Simak freilich verzieht keine Miene, wenn er seine Geschichte von Selden Bishop erzählt, dem klugen Jungen von der Erde, der all seine Prüfungen besteht und sich für eine Stellung auf Kimon qualifiziert, jenem Planeten am Ende des galaktischen Regenbogens. Es gab einst eine Zeit, da war Simak der Lieblingsautor jedes SF-Fans. Eine Simak-Geschichte war unverkennbar. Wenn jeder andere seine Helden als harte, zähe Burschen beschrieb, die hinauszogen und den Aliens das verpaßten, was ihnen gebührte, dann erzählte Simak uns von einem kleinen, alten Erdenmenschen, der auf seiner Veranda saß und an einem Stück Holz herumschnitzte, und einem grünhäutigen Burschen, der plötzlich auftaucht. Der grünhäutige Bursche hat eine komische, große Maschine, die vom Himmel kommt. Die beiden fangen an zu reden, und der kleine, alte Erdenmensch nimmt eine Dose Öl und repariert die komische große Maschine des grünen Burschen, und dafür sorgt der grüne Bursche dafür, daß der Weizen unseres Erdenmenschen höher und dichter wächst als der seiner Nachbarn, oder so etwas ähnliches. Simak war der Dichter des ländlichen Weltraums. Bei ihm packten die Leute ihre Siebensachen und machten sich zum Jupiter auf oder sonstwohin und ließen die Erde so grün und angenehm, wie sie früher einmal war. Erinnern Sie sich noch an City? (deutsch: Als es noch Menschen gab , Goldmann-Taschenbuch Nr. 56).
    In Der Einwanderer ist das etwas anders. Aber jene behagliche Simak-Qualität hat die Story auch. Ganz bestimmt gibt es irgendwo auf Kimon jemanden, der schlau genug ist, um Diplome für Holzschnitzerei zu vergeben.
    Es wäre jammerschade, etwas über Idris Seabrights Geschichte zu sagen. Soll sie doch selbst von den Vogelmenschen erzählen, die wirklich zu zart für ein Imperium waren.
    Gewöhnlich gerieten die Imperien irgendwie in Schwierigkeiten. Dasjenige, das Alfred Coppel uns schildert, hält nur gerade mit Mühe zusammen. Die Fans der Galaktischen Imperien mögen
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