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069 - Der Vampir von Venedig

069 - Der Vampir von Venedig

Titel: 069 - Der Vampir von Venedig
Autoren: Dämonenkiller
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weiteres aufnehmen können, doch er war an einer Auseinandersetzung nicht interessiert. Er wartete, bis sie in der Dunkelheit verschwunden waren, dann verließ er sein Versteck und ging eilig weiter. Er fragte sich, wonach diese beiden Männer wohl suchten. Waren sie etwa immer noch hinter dem jungen Ehepaar her? Hunter hielt das für ausgeschlossen. Sie mußten doch wissen, daß die beiden jungen Leute dieses Viertel längst verlassen hatten.
    Er hatte die schmale Gasse hinter sich und befand sich nun auf dem Gehsteig neben einem Kanal. Nicht weit von ihm entfernt brannte ein erstes Licht. Es beleuchtete eine gewölbte, schmale Brücke, die über diesen Kanal führte. Das vielfältige und bunte Licht der Reklamen spiegelte sich am nächtlichen Himmel wider. Dorian Hunter hatte endlich wieder eine Zone erreicht, die Sicherheit versprach.
    Er sollte sich getäuscht haben.
    Als er die schmale und gewölbte Brücke betrat, erschienen am jenseitigen Ende plötzlich einige Männer, schweigend und abwartend. Es waren keine jungen Burschen, sondern Männer, die im Schnitt vielleicht zwischen dreißig und vierzig Jahre alt waren.
    Dorian Hunter hatte sich vollkommen in der Gewalt. Er wußte, daß er nicht für einen Bruchteil einer einzigen Sekunde ein Zögern erkennen lassen durfte. Der Dämonenkiller ging weder schneller noch langsamer. Er zündete sich eine Zigarette an und steuerte auf die Meute zu.

    „Bist du etwa eifersüchtig?" fragte Christa und sah ihren Mann erstaunt an. Sie befanden sich in ihrem Hotelzimmer und kleideten sich für den Abend an.
    „Auf wen?" fragte Siegfried Gruber, obwohl er sehr genau wußte, wen sie meinte.
    „Auf diesen Mr. Hunter", sagte sie nachdrücklich. „Du weißt doch genau, wen ich meine." „Irgendwie gefällt er mir nicht", meinte Siegfried schulterzuckend. „Findest du nicht auch, daß er eigenartig aussieht?"
    „Sehr gut sieht er aus." Sie sagte es bewußt, um ihn ein wenig zu ärgern. Doch dann ging sie auf ihn zu und umarmte ihn. „Ich werde mit Sicherheit nicht von ihm träumen, Siegfried. Bist du jetzt zufrieden?"
    „Entschuldige", sagte er und küßte sie. „Sag schon, daß ich mich wie ein Othello im Kleinformat benommen habe."
    „Ich habe es genossen, Siegfried."
    „Willst du mich aufziehen, Christa?" Er lächelte schon wieder.
    „Nur ein klein wenig, Siegfried. Aber jetzt ernsthaft - wollen wir nicht weiterreisen? Venedig kommt mir plötzlich sehr unheimlich vor. Es ist nicht mehr die Stadt, auf die ich mich gefreut habe."
    „Vorschlag zur Güte", erwiderte Siegfried Gruber, „wir warten den morgigen Tag noch ab. Einverstanden?"
    „Einverstanden", sagte sie, um ihren guten Willen zu zeigen.
    „Vielleicht lachen wir morgen schon über diesen Abend", redete er hastig weiter, um auch ihre letzten Bedenken zu zerstreuen.
    „Wie war das mit dem Toten, der zu Staub wurde?" fragte sie. „Hast du diesem Mr. Hunter nur etwas vorgeschwindelt?"
    „Vielleicht habe ich die Leute vor dem Haus nur falsch verstanden, Christa."
    „Sag mir, was du gehört hast! Und schwindele nicht, Siegfried! Ich möchte es wissen."
    „Nun, eigenartig hörte die Geschichte sich schon an, Christa. Der Tote da im Haus war ein Sohn der Familie. Man fand ihn in einem der Nebenkanäle und brachte ihn ins Haus. Als dann die Polizei auftauchte, mußte man ihn gepfählt haben - oder so. Was da genau passiert ist, habe ich nicht richtig verstanden. Der Dialekt der Menschen hier ist fast eine Fremdsprache für mich."
    „Gepfählt?" Sie sah ihn aus großen Augen an.
    „Danach wurde der Tote zu Staub", berichtete Siegfried weiter.
    „So was gibt's doch gar nicht!"
    „Darum glaube ich ja auch, daß ich nicht richtig verstanden habe. So, jetzt aber Schluß mit diesen Geschichten. Wie lange dauert es noch mit dir?"
    „Nur ein paar Minuten, Siegfried."
    Sie winkte ihm zu und ging hinüber in das wirklich prunkvolle Badezimmer, das reich mit Marmor ausgelegt war. Das Principe, in dem sie wohnten, war einstmals der Sitz einer Adelsfamilie gewesen. Der Palazzo war in ein solides Hotel der Mittelklasse umgestaltet worden und hatte noch allen Luxus der vormaligen, reichen Bewohner.
    Siegfried Gruber zündete sich eine Zigarette an und ging zu einem der hohen Bogenfenster hinüber. Von hier aus konnte er hinunter auf einen der breiten Verbindungskanäle sehen. Venedig zeigte sich gerade hier von seiner malerischsten Seite. Auf Wasser trieben Gondeln, waren bunte Lampions und Lichter zu sehen. Nicht
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