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069 - Der Vampir von Venedig

069 - Der Vampir von Venedig

Titel: 069 - Der Vampir von Venedig
Autoren: Dämonenkiller
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Kopf erinnerte an eine riesige Fledermaus. Spitze Reißzähne schoben sich über die Unterlippe. Die dunklen Augen glühten wie Feuer. Schnell und hastig ging der Atem.
    Christa wurde vor Angst fast ohnmächtig. Als die Maskierten sie freigaben, taumelte sie und rutschte zu Boden. Siegfried Gruber aber wurde von eisernen Fäusten festgehalten. In Sorge um Christa wollte er sich befreien, trat um sich, schrie, doch er kam nicht los.
    Der Vampir genoß die Szene. Er schritt auf Christa zu, die sich aufgerichtet hatte. Abwehrend streckte sie die Hände aus, kroch über den schmutzigen Steinboden zurück, stieß kleine Schreie aus. Vor Entsetzen war sie fast wie von Sinnen.
    Der Vampir beugte sich vor. Seine klauenartigen Hände griffen nach Christa und zerrten sie hoch. Sie ließ es mit sich geschehen und starrte in dieses schreckliche Gesicht.
    „Nein!"
    Siegfried Gruber schrie gellend auf. Mit einer wilden Kraftanstrengung Schüttelte er die Hände ab und lief auf den Vampir zu. Der Vampir lachte gellend und triumphierend. Dann verscheuchte er Siegfried wie ein lästiges Insekt und stieß ihn mit der linken Hand zurück.
    Siegfried Gruber stöhnte auf. Eine übermenschliche Kraft warf ihn zu Boden. Er rutschte über die Steinfliesen und landete zu Füßen der Maskierten,. die einen Halbkreis gebildet hatten und nach wie vor stumm blieben.
    „So helft doch!" Der junge Ehemann richtete sich wieder auf, sah die Maskierten beschwörend an. „Warum laßt ihr das zu?"
    Der Vampir legte Christa inzwischen auf einen Marmortisch. Die junge Frau war bewußtlos geworden; sie merkte nicht, was mit ihr geschah.
    Der Vampir baute sich hinter dem Marmortisch auf und breitete weit seine Arme aus. Der Umhang öffnete sich und gab den Blick frei auf die verfaulte Rokokokleidung des Scheusals.
    Genau in diesem Augenblick aber stieß Christa sich vom Tisch ab. Sie hatte ihre Ohnmacht nur vorgetäuscht, um den Vampir in Sicherheit zu wiegen. Christa rollte sich zu Boden und kroch weg vom Tisch.
    Der Vampir stieß einen unterdrückten Schrei der Wut aus. Mit einer herrischen Geste bedeutete er seinen Dienern, die junge Frau wieder einzufangen.
    Und gehorsam setzten die Maskierten sich in Bewegung.

    Dorian Hunter und Emilio Grassi kämpften sich zurück durch das immer noch gurgelnde, steigende Brackwasser, erreichten die steinerne Wendeltreppe und eilten hinauf ins Erdgeschoß. Sie suchten und fanden einen Weg, um in die große Empfangshalle zu kommen. Brennende Kerzen wiesen ihnen den Weg.
    Hunter jagte die Stufen nach oben; sein Begleiter folgte. Sie gelangten in einen Saal. Hunter roch, daß hier Kerzen gebrannt haben mußten. Weiter eilten sie, getrieben von der Sorge, zu spät zu kommen. Es war wieder Emilio, der den Schrei hörte, der aus einem Seitenflügel des Palazzo kam. Er lief an Dorian vorbei und übernahm jetzt die Führung. Und nach wenigen Minuten schon hatten sie den kleinen Saal erreicht, in dem der Vampir seine grausige Blutmahlzeit halten wollte.
    Der Dämonenkiller entdeckte das junge Ehepaar. Siegfried und Christa Gruber hielten sich fest umschlungen und wichen langsam gegen eine rissige Wand zurück. Maskierte Männer und Frauen in alten Kostümen, mit grotesken Masken vor den Gesichtern, schoben sich auf den Vampir zu, der hinter einem großen Marmortisch stand und sie gerade mit einer wilden und unbeherrschten Geste zurückscheuchen wollte.
    „Nein!" hörte Emilio eine Stimme, die ihm bekannt vorkam.
    Sekunden später wußte er, daß da sein Vater gesprochen hatte. Er sah Hunter an, wollte vorlaufen, wurde von dem Dämonenkiller aber zurückgehalten.
    „Nein!" sagte die Stimme des Maskierten noch einmal.
    „Wir machen nicht mehr mit."
    Der Vampir geiferte. Sein fledermausähnliches Gesicht war nur noch eine Fratze des Hasses.
    „Wir dienen dir nicht länger", redete die Stimme weiter. „Du kannst uns nicht mehr schrecken, Vampir. Wir werden dich töten."
    Der Vampir lachte gellend auf. Es war ein Lachen, das in ein Kreischen überging. Das Scheusal konnte sich so etwas überhaupt nicht vorstellen. Es kam um den Tisch herum und ging auf die Maskierten zu.
    In diesem Moment holten die Diener des Vampirs ihre Waffen hervor - zugespitzte Eichenpflöcke, die sie unter ihren Kostümen verborgen gehalten hatten.
    Der Vampir stutzte und begriff. Er wich zurück, fauchte und kreischte, stieß Verwünschungen aus. Die Maskierten rückten langsam vor, ihre Eichenpflöcke auf das Untier richtend.
    „Mein Vater",
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